2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Mithilfe von vier Neuzugängen und dem Comeback Langzeitverletzter möchte der SC Schwarzenbach (in Blau) dafür sorgen, am Saisonende über dem Strich zu stehen.
Mithilfe von vier Neuzugängen und dem Comeback Langzeitverletzter möchte der SC Schwarzenbach (in Blau) dafür sorgen, am Saisonende über dem Strich zu stehen. – Foto: Dagmar Nachtigall

Riglasreuth führt die Liste der „Sorgenkinder“ an

Rückblick Kreisklasse West: Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass sich die Liga quasi zwei Abschnitte teilt

Die Kreisklasse West zeigt sich zu Beginn der Restrückrunde (vier Nachholpartien läuten diese am 17. März ein) irgendwie als „Zwei-Klassen-Gesellschaft“. Auf den Rängen 1 bis 5 findet man die Teams, die sich Hoffnungen auf einen der beiden Aufstiegsplätze machen können, der SV Neusorg (6./24) bildet quasi das Tabellenmittelfeld, denn ab dem Siebtplatzierten SV Riglasreuth (7./22) beginnt bereits die Region, in der es ums Dasein in der Liga geht. So müssen auch die Mannschaften auf den Rängen 8 bis 10, Aufsteiger SG Ursulapoppenricht II/Gebenbach II (8./22), der TSV Pressath (9./21) und schließlich der SC Schwarzenbach (10./20) in den restlichen Partien dringend noch Punkte sammeln, um nicht in die nahe Abstiegszone (auf dem Rele-Platz rangiert die SV Grafenwöhr II mit 18 Zählern auf dem Konto) abzurutschen.

SV Neusorg (6. Platz 24 Punkte, 7/3/8, 39:30 Tore)

„Jugendspieler integrieren, Spaß haben, schönen Fußball spielen“, so formulierten die Verantwortlichen das Saisonziel des SVN, der sich nach Platz 6 in der Vorsaison sicherlich vorgenommen hatte, im fünften Jahr nach dem Abstieg aus der Kreisliga im vorderen Tabellendrittel mitzumischen. Mit sechs Neuzugängen, davon fünf aus dem „eigenen Stall“ starteten die Männer von Coach Matthias Müller in eine Saison, die eher weniger so verlief, wie man sich das an der Steinwaldstraße vorgestellt hatte.

Die Bilanz bis in den Oktober hinein war schlichtweg enttäuschend. Nach Auftaktniederlage in Kemnath gewann man wohl das folgende Heimspiel gegen Kaltenbrunn, doch folgten bis zum zweiten Dreier erst drei Einbußen und ein Remis. Auch der hohe 5:0-Sieg gegen den SV Grafenwöhr II am 3. September brachte nicht den gewünschten Turnaround, drei weitere Matches ohne jeglichen Ertrag sollten sich anschließen, ehe das torlose Remis zuhause gegen den starken Aufsteiger aus Immenreuth am 1.10. die Wende bedeutete. Endlich schaffte es das Team um Kapitän Florian Horn, sein vorhandenes Potenzial in Gänze abzurufen, startete es doch eine Erfolgsserie mit fünf Dreiern in Folge, was natürlich ein Hochklettern auf der Tabellenleiter zur Folge hatte. Hätte man in den beiden finalen Partien des Sportjahres 2023 dann nicht nachgelassen (1:3 bei „Upo“ und 2:2 in Seugast), dann würde der SVN nach lange bescheidenen Leistungen sogar noch zu den Mannschaften gehören, die sich noch Hoffnungen auf zumindest Rang 2 machen könnten. Der Startschuss in die Restrückrunde fällt für die Schwarz-Weißen am 23. März, dabei steht man vor der aktuell größten Herausforderung, gibt doch der souveräne Ligaprimus SC Eschenbach seine Visitenkarte am Fuße des Steinwalds ab.

Coach Matthias Müller, der zum Saisonende nach drei Spielzeiten seine Zelte in Neusorg abbaut, hofft, dass die Seinen den nach dem 10. Spieltag erarbeiteten Schwung mit in die restlichen Matches nehmen können: „Mit dem bisherigen Saisonverlauf sind wir nicht unbedingt zufrieden, da wir in den ersten zehn Spielen zu wenig gepunktet und teilweise katastrophale Leistungen gezeigt haben. Danach haben wir uns gefangen und unser Potenzial abgerufen, was sich auch den Ergebnissen dann wiederspiegelte. Ziel für die Rückrunde ist es natürlich, an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen und noch so viele Punkte wie möglich zu holen.“


SV Riglasreuth (7. Platz, 22 Punkte, 7/1/9, 22:27 Tore)

Genau andersrum wie in Neusorg, gestaltete sich die bisherige Spielzeit für den SV Riglasreuth. Nach Platz 8 in der Vorsaison und mit dem vorrangigen Ziel, die Liga zu halten starteten die Wegmann-Männer im Sommer 2023 und gehörten ohne Zweifel bis fast in den Oktober hinein zu den Überraschungen der neuen Serie. Nach dem Derbysieg gegen die DJK Ebnath allerdings wendete sich das Blatt und die Ergebnisse blieben durchwegs negativ. Vier Niederlagen in Folge vor der Winterpause hatten zur Folge, dass der SVR auf Platz 7 nur scheinbar im ruhigen Fahrwasser des Klassements überwintert, denn gerade einmal vier Punkte Vorsprung vor dem „Schleudersitz“ erfordern in den restlichen Partien bis Mitte Mai höchste Konzentration und die Rückkehr zu den Leistungen, die die Gelb-Schwarzen in der Anfangsphase der Saison auf den Platz gebracht haben.

Rainer Wegmann, auf der Kommandobrücke beim SVR seit 2016, erklärt in seinem Statement, warum man vor der Winterpause so viele Federn lassen musste: „Mit dem bisherigen Saisonverlauf sind wir zufrieden, der Start war klasse, wir waren lange Zeit im vorderen Drittel der Tabelle und haben gut gepunktet. Vor allem die beiden Derby-Siege in Neusorg und zuhause gegen Ebnath waren für uns die absoluten Highlights der Vorrunde. Leider kamen dann aber immer mehr Verletzungen hinzu, einige Leistungsträger fielen über einen längeren Zeitraum aus und so gab es zuletzt vier Niederlagen am Stück. Wir wollen in den restlichen Spielen so schnell wie möglich die erforderlichen Punkte holen, um nicht tief in den 'Abstiegsstrudel' zu gelangen. Unser Saisonziel war vor der Saison der Klassenerhalt, weiterhin die Integration unserer jungen Spieler und Spaß am Fußball haben, das wollen wir erreichen. Die Winterpause hat uns gut getan, bis auf die Langzeitverletzten Thomas Hecht und Marco Wegmann sind alle wieder an Bord. Wir sind bisher gut in die Vorbereitung gestartet, die Jungs ziehen voll mit.“


SG SF Ursulapoppenricht II / Gebenbach II (8. Platz, 22 Punkte, 6/4/8, 37:41 Punkte)

18. Mai 2023, Tatort Etzenricht, mit einem 4:0 gegen die SG Wurz/Störnstein sichert sich die zweite Mannschaft von „Upo“ den erstmaligen Aufstieg in die Kreisklasse, nachdem man die Saison in der A-Klasse Nord als Vizemeister abgeschlossen hatte. Während die „Erste“ in der Kreisliga Süd nur ein Ziel verfolgen sollte, nämlich den Aufstieg, lag und liegt immer noch die Priorität der von Rainer Greger gecoachten Jungs darauf, die Liga im ersten Jahr zu halten. Resümiert man nun die bisherigen Ergebnisse, dann zeigt sich, dass bei der Spielgemeinschaft bislang eine gewisse Konstanz fehlt. Erfolgserlebnissen folgten zumeist gleich Einbußen, so dass das Punktekonto nur befriedigend gefüllt werden konnte.

Dennoch ist man im Kreise der Verantwortlichen zufrieden mit dem bisher Abgelieferten, eine intensive Vorbereitung soll die Grundlage dafür bieten, am Ende das Ticket für die nächste Kreisklassensaison in den Händen zu halten, wie Trainer Rainer Greger in seinem Ausblick auf die Restsaison erklärt: „Wir sind letztes Jahr über die Relegation aufgestiegen und haben uns bisher als Aufsteiger gut präsentiert. Die Leistungen waren noch etwas schwankend, so dass wir wichtige Punkte gerade gegen Mitkonkurenten liegen gelassen haben. Auch im Defensivverhalten müssen wir uns steigern, dass zeigen die Gegentore. Trotzdem bin ich sehr Stolz auf die Jungs, da es für uns als Zweite mit Blick auf die angespannte Personalsituation nicht einfach ist. Wir werden in der Vorbereitung hart arbeiten um unser Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Die Liga ist sehr ausgeglichen, so dass wir noch einige Punkte sammeln müssen. Hilfreich wäre da natürlich ein guter Start in die Restrunde.“


TSV Pressath (9. Platz, 21 Punkte, 7/0/10, 28:40 Tore)

Ähnlich durchwachsen wie bei Upo könnte man den bisherigen Saisonverlauf des TSV Pressath bewerten. Unter der Leitung des neuen Trainers Markus Berft (zuvor FC Kaltenbrunn) setzte die Elf um Kapitän Michael Schmid den Saisonauftakt komplett in den Sand. Drei Niederlagen in Folge in den ersten drei Partien sorgten für einen klassischen Fehlstart. Ein Kraftakt im Match mit dem SV Immenreuth - nach 0:2-Rückstand gewann man noch mit 3:2 - und der folgende Derbysieg in Schwarzenbach nährten die Hoffnung auf eine Wende zum Positiven. Doch die gewünschte Konstanz blieb aus, die Ergebnisse wechselten sich fast durchgehend bis zur Winterpause ab. Logische Konsequenz: Der TSV gehört zu den Mannschaften, die in den restlichen Spielen das Gaspedal kräftig durchdrücken müssen, um nicht Mitte Mai zu den Teams zu gehören, die die Liga nach „unten“ verlassen müssen.

Coach Markus Berft (48) ist - verständlicherweise - mit der bisherigen Saison nicht ganz zufrieden: „Wir spielen zu unkonstant, schaffen es nicht, eine positive Serie über mehrere Spiele hinzulegen. Positiv stimmt mich, welche Moral und Leidenschaft in der Mannschaft steckt. Auch die Trainingsbeteiligung ist in Ordnung. Unser Ziel für die restlichen Spiele ist ganz klar formuliert: So schnell, als möglich, die nötigen Punkte einfahren, um nicht wieder bis zum letzten Spieltag zittern zu müssen. Den ersten Schritt dahin wollen wir im Nachholspiel zuhause gegen den SC Schwarzenbach tun.“


SC Schwarzenbach (10. Platz, 20 Punkte, 6/2/9, 27:40 Tore)

21 Siege, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen lautete die beeindruckende Bilanz des Meisters der A-Klasse West zum Ende der Saison 2022/23. Nach dem Abstieg 2019 war der SCS also wieder in der Kreisklasse zurück. Die Frühphase der Spielzeit verlief turbulent: Obwohl seine Mannen aus den ersten drei Partien immerhin vier Punkte abschöpfen konnten, legte Meistertrainer Stefan Stubenvoll nach dem 0:3 an Spieltag 4 wegen „innerbetrieblichen Problemen“ sein Amt nieder. Er war der Meinung, dass die Mannschaft mehr zeigen müsste, als sie es bis dahin tat und hoffte, dass ein Nachfolger das Potenzial besser herauskitzeln könnte.

Die erhoffte Reaktion der Mannschaft blieb zunächst aus, der in die Bresche springende Uwe Salfer - er übernahm das Team schließlich fest - kämpfte in Folge mit vielen Unwägbarkeiten, vor allem im personellen Bereich. Wichtig war, dass der SCS bis zur Winterpause insbesondere gegen die Mitkonkurrenten im hinteren Tabellendrittel kräftig punktete. Der Kader wurde nun in den vergangenen Wochen in der Breite und von der Qualität her aufgerüstet. So ist die Stimmung positiv vor dem das Sportjahr 2024 einläutende Derby gegen den TSV Pressath, mit welchem die Männer um Kapitän Alexander Sparrer die „Mission Klassenerhalt“ erfolgreich fortsetzen wollen.

Coach Uwe Salfer ist mit dem bisher Gezeigten - die äußeren Umstände einrechnend - nicht unzufrieden: „Eine durchwegs schwierige personelle Situation machte es uns als Aufsteiger in die Kreisklasse nicht leicht. Ich denke aber, wir haben das Beste daraus gemacht und sind aktuell über dem Strich. Mit vier Winterneuzugängen und zurückkommenden Langzeitverletzen wollen wir in die Restrunde starten und so schnell wie möglich den Klassenerhalt in trockene Tücher legen.“

Aufrufe: 09.3.2024, 09:00 Uhr
Werner SchaupertAutor