2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Reichenbach nur 0:0 gegen Rapid

Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Unentschieden: solche, bei denen man sich durch ein unglückliches Gegentor kurz vor Ultimo um den Sieg betrogen vorkommt, andere, die eine Aufholjagd noch krönen und sich wie ein Sieg anfühlen, und weitere, bei denen es sich am Ende um ein faires und für Rapid nicht unverdientes Ergebnis handelt. Diese Art von Unentschieden war das Spitzenspiel zwischen dem Reichenbacher FC und dem BSC Rapid am vergangenen Sonntag.

Das 30.Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams war absolviert und am Ende feierten die Chemnitzer dieses 0:0 wie einen Sieg, denn nun sind die Rapidler durch ein Spiel weniger strategisch im Vorteil. BSC-Trainer Florian Butter nach dem Spiel: „Wir können es nun aus eigener Kraft schaffen, doch die verbleibenden Spiele werden mit Sicherheit keine Selbstläufer“, betonte Butter in aller Deutlichkeit.

Im 1.Durchgang sahen die rund 500 begeisterten Zuschauer eine überaus starke Reichenbacher Elf, die in der Anfangsviertelstunde gleich zwei, drei gute Möglichkeiten versiebte. Rapid war bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht richtig auf dem Platz. Nach zwanzig Spielminuten dann ein Angriff über links durch Röthling, der seinen Gegenspieler und noch RFC-Keeper Hettwer versetzte, aber leider im Anschluss am Pfosten scheiterte. Das war auch so ziemlich die einzige Großchance der Chemnitzer, die man im ersten Durchgang erwähnen könnte.

Nach der Pause kam Rapid etwas besser ins Spiel, doch die erste Tormöglichkeit hatten wieder die Vogtländer. BSC-Keeper Wolf parierte in der 48.Minute einen Schuss von Kühn, den er ganz stark noch über die Latte lenkte. Gleich im Anschluss verpasste Dietzsch nur um Zentimeter eine Eingabe von links. Zu diesem Zeitpunkt wäre eine RFC-Führung mehr als verdient gewesen, doch hätte, wenn und aber – es sollte aus Reichenbacher Sicht nicht sein. Rapid straffte sich und man bemühte sich eigene Angriffe zu fahren. Doch weil beide Mannschaften in der Folge aufmerksam verteidigten und das volle Risiko scheuten, blieben die richtig gefährlichen Szenen im 2.Durchgang Mangelware. Ballsichere Reichenbacher hatten zwar spielerische Vorteile, doch Rapid entgegnete diesen mit einem Bollwerk vor dem eigenen Strafraum.

Fazit: Es war ein emotionales, hochklassiges und trotz der vielen gelben Karten und einem Platzverweis kein unfaires Nachholspiel, welches die Chemnitzer am Ende mit etwas Glück und Geschick zum moralischen Sieger machte. Mit den superfairen Fans auf beiden Seiten war es eine Zuschauerkulisse (510), die in der Landesklasse seines Gleichen sucht. Und dazu haben die Chemnitzer eine gehörige Portion beigetragen, denn die Verantwortlichen von Rapid hatten seit Wochen eigens für dieses Spiel einen Reisebus gechartert, der übrigens bis auf den letzten Platz ausgebucht war. Insgesamt unterstützten rund 100 Chemnitzer Zuschauer das Chemnitzer Team in Reichenbach.

Aufrufe: 018.5.2022, 22:51 Uhr
Carsten MolchAutor