2024-04-25T14:35:39.956Z

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Was für ein Fußball in der kommenden Saison im Rainer Georg-Weber-Stadion gezeigt wird, steht aktuell in den Sternen. Regionalliga-Fußall wird es nicht mehr sein.
Was für ein Fußball in der kommenden Saison im Rainer Georg-Weber-Stadion gezeigt wird, steht aktuell in den Sternen. Regionalliga-Fußall wird es nicht mehr sein. – Foto: Gerd Jung

Rains Sportlicher Leiter reagiert: »Habe einen großen Fehler gemacht«

Alexander Schroder äußert sich zu den Entwicklungen rund um den Regionalligisten +++ Am Donnerstag trifft sich die Mannschaft mit der Vereinsführung

Der Rücktritt von Chefcoach Martin Weng, dem spielenden Co-Trainer Johannes Müller und dessen Bruder, Kapitän Stefan Müller sorgt in der Fußballszene bayernweit für Aufsehen. Den TSV Rain am Lech trifft die Entscheidung ins Mark. Nun hat sich der Sportliche Leiter Alexander Schroder zu den Vorgängen geäußert. Im Gespräch mit dem 72-Jährigen wird schnell klar, wie sehr ihn das Ganze mitnimmt. "Ich bin am Boden zerstört. Es geht mir nicht gut", sagt Schroder, der sicher nicht immer alles richtig gemacht hat, aber unermüdlich Tag und Nacht für den TSV Rain im Einsatz war. Schroder war auch immer die menschliche Komponente sehr wichtig. Er betont deshalb: "Ich habe zu Martin, Johannes und Stefan ein super Verhältnis." Warum kam es dann aber zur Eskalation?

"Ich kann von mir behaupten, immer sehr viel gemacht zu haben. Und wer viel macht, der macht auch Fehler. Und ich habe einen großen Fehler gemacht. Es tut mir leid. Ich habe mich auch bereits bei den Spielern entschuldigt", erklärt der erfahrene Funktionär, der ohnehin im Sommer seinen Posten geräumt hätte und einen Generationswechsel einleiten wollte. Nun steht Schroder vor den Scherben seines sportlichen Lebens beim TSV Rain und kann es selbst kaum glauben: "Ich nehme die Schuld auf mich." Es ehrt Schroder und spricht für ihn, dass er auch in dieser komplizierten Situation Schaden von "seinem" TSV Rain abwenden und die Schuld komplett auf sich nehmen will. Es darf aber sicher davon ausgegangen werden: Alleine hat es Schroder bestimmt nicht verbockt!

Schroder bestätigt, dass es durch die Reduzierung des Sponsorings des Unternehmens "Dehner" zu Umstrukturierungen gekommen wäre. "Aber das wäre nicht das große Problem gewesen, das hätten wir hingekriegt." Es hätten auf Seiten der Spieler Abstriche gemacht werden müssen. Aber der Sportliche Leiter zauderte, diese Tatsache auch der Mannschaft klipp und klar zu erklären. "Ich habe einfach den richtigen Zeitpunkt verpasst, das zu kommunizieren. Je mehr Zeit ich verstreichen ließ, desto schwieriger wurde es. Ich habe das einfach unterschätzt, weil mich die Angst packte, die Spieler könnten uns dann von Bord gehen."


Wie geht`s weiter? Spieler und Vereinsführung treffen sich am Donnerstag.


Schroder lässt durchblicken, dass er gerne den Verein weiter in der Regionalliga gesehen hätte. Die Grundsatzentscheidung hat auch ihn letzten Endes kalt erwischt. "Meine Wankelmütigkeit muss ich mir vielleicht auch vorwerfen lassen. Ich hätte einfach mal auf den Tisch hauen sollen."

Was nun passieren wird? Am Donnerstag ist ein Treffen zwischen Spielern der ersten Mannschaft und der Vereinsführung anberaumt. Schroder appelliert an den Sportsgeist des verbliebenen Kaders: "Ich hoffe, wir können die Jungs davon überzeugen, die Sache sauber und fair zu Ende zu bringen." Wechseln können die Akteure jedenfalls nicht mehr, auch nicht, wenn der TSV Rain vorzeitig seine Mannschaft aus dem Spielbetrieb der Regionalliga nimmt, da die zweite Mannschaft in der Bezirksliga spielt. Dann müssten die Kicker der Ersten eben in der Reserve ran. Was dann in der neuen Saison passiert, steht noch in den Sternen. Schroder glaubt jedenfalls nicht an einen Neustart in der Landesliga. "Ich denke, es wird auf Bezirksliga rauslaufen", sagt der 72-Jährige wehmütig. Man hätte dem verdienten Funktionär einen schöneren Abschied gewünscht.


Aufrufe: 015.2.2023, 08:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor