2024-04-25T14:35:39.956Z

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Unglaublich: Faton Dzemailji (Mitte) sah nach nicht einmal einer Minute Rot.
Unglaublich: Faton Dzemailji (Mitte) sah nach nicht einmal einer Minute Rot. – Foto: Johannes Traub

Pipinsried geschockt: »Absolut dumme Aktion« & ein Schwerverletzter

Blitzrot gegen Faton Dzemailji erzürnt die Gemüter beim FCPi +++ Simon Rauscheder im Krankenhaus

Der FC Pipinsried hatte sich für das Kellerduell in Eichstätt so viel vorgenommen. Aber recht viel schlechter hätte es im Liqui-Moly-Stadion dann für die Truppe aus dem Dachauer Hinterland am Samstag nicht laufen können. Nach nicht mal einer Minute war die Partie im Endeffekt schon gelaufen. Zu allem Überfluß hatte der FCPi auch noch einen schwerverletzten Spieler zu beklagen.


Es war der Aufreger schlechthin am vergangenen Wochenende in der Regionalliga Bayern. Nach rekordverdächtigen 51 Sekunden kassierte Faton Dzemailji die rote Karte wegen einer Tätlichkeit. Am Boden liegend trat er dem vorbeilaufenden Gegenspieler Julian Kügel in die Hacken. Schiedsrichter Steffen Ehwald hielt Rücksprache mit seinem Assistenten und konnte gar nicht anders, als den Spieler nach nicht einmal einer Minute wieder vom Feld zu schicken. "Das hat natürlich mit der ganzen Mannschaft etwas gemacht. Du hast die Verunsicherung bei allen gemerkt", meint Pipinsrieds Teammanager Ati Lushi in der Nachbetrachtung.

Was um alles in der Welt sich Dzemailji dabei gedacht hat, darüber können Lushi und Kollegen auch knapp zwei Tage später nur spekulieren. Schließlich ist der 24-Jährige auch nicht erst seit gestern dabei und hat immerhin schon 60 Partien in der Regionalliga Bayern auf dem Buckel: "Eine absolut dumme Aktion. Ich habe ihn gefragt, was ihn geritten hat, und er meinte, er wisse selber nicht, warum er das gemacht habe. Ich habe auch Julian (Kügel, Anm.d.Red.), weil ich ihn ja aus meiner Zeit in Eichstätt noch gut kenne, gefragt, ob er zu Faton etwas gesagt hat. Julian hat das verneint und das glaube ich ihm auch." Lushi kündigt teaminterne Konsequenzen für Dzemailji an, nimmt den Spieler gleichzeitig aber auch in Schutz: "Faton ist eigentlich ein tadelloser Sportsmann. Es tut mir schon auch leid für ihn. Er hat einen guten Charakter. Aber so ein Blackout darf einfach nicht passieren, zumal in so einem wichtigen Spiel. Es war sehr emotional, schon die ganze Trainingswoche über. Wir wussten um die Bedeutung. Aber nochmal, das darf einfach nicht passieren."


Wadenbeinbruch und Kompartmentsyndrom bei Simon Rauscheder.

Simon Rauscheder (re.) hat sich schwer verletzt.
Simon Rauscheder (re.) hat sich schwer verletzt. – Foto: Johannes Traub


Was den gebrauchten Tag aus Pipinsrieder Sicht im schlechten Sinne noch abrundete: Kapitän Simon Rauscheder hat sich bei einem Foulspiel an ihm das Wadenbein gebrochen. Es wurde zudem ein Kompartmentsyndrom diagnostiziert. Dabei handelt es sich um einen Zustand, der zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung führt. Gewebe- und Organschäden können die Folge sein. Der 23-Jährige musste operiert werden. "Simon liegt nun mit einer offenen Wunde vom Knöchel bis zum Knie im Krankenhaus. Da wird Fußball schnell zur Nebensache", sagt Lushi. Unterm Strich muss der FC Pipinsried nun lange Zeit auf zwei Stammspieler verzichten, denn Dzemailji wird mit Sicherheit für einige Partien aus dem Verkehr gezogen werden.


Aufrufe: 06.3.2023, 10:45 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor