2024-05-10T08:19:16.237Z

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In Pipinsried erinnert man sich gern an die Zeit mit Trainer Fabian Hürzeler. Jetzt trainiert er den FC St. Pauli.
In Pipinsried erinnert man sich gern an die Zeit mit Trainer Fabian Hürzeler. Jetzt trainiert er den FC St. Pauli. – Foto: bruno haelke

Mit Konny Höß fing alles an – Hürzelers Weg von Pipinsried nach Pauli

Einst Trainer beim FC Pipinsried

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat auf die rasante Talfahrt reagiert und Trainer Timo Schultz freigestellt. Mit Fabian Hürzeler übernimmt ein ehemaliger Trainer des FC Pipinsried.

Pipinsried/Hamburg – Vom Co-Trainer zum Chef: Fabian Hürzeler, ehemaliger Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Pipinsried, ist seit gestern verantwortlicher Trainer beim FC St. Pauli. Der Zweitligist hatte auf die rasante Talfahrt der vergangenen Wochen reagiert und Chef-Trainer Timo Schultz (45) freigestellt. Wie Sportchef Andreas Bornemann mitteilte, sei das Präsidium einstimmig der Empfehlung der sportlichen Leitung gefolgt, es mit Hürzeler zu versuchen. „Fabian hat bereits gezeigt, wie wertvoll sein Fachwissen und seine Kompetenz für das Team sind“, sagte Bornemann.

Bemerkenswert: Nicht nur Chefcoach Schultz musste gehen, sondern auch Co-Trainer Loic Fave. Hürzeler, der Dritte im Trainerstab, soll nicht nur bleiben – er steht nun sogar bis auf Weiteres in der Verantwortung. Die 2. Bundesliga befindet sich in der Winterpause. Die Rückrunde beginnt für St. Pauli am 29. Januar mit dem Spiel beim 1. FC Nürnberg.

Timo Schultz übernahm den Trainerposten beim Hamburger Kultclub im Sommer 2020, er war Nachfolger von Jos Luhukay. Mit Schultz kam auch Hürzeler in den Verein. Beide kannten sich, Hürzeler hatte in Hamburg bei Schultz hospitiert. „Da hat man gemerkt, dass wir fußballerisch auf einer Wellenlänge liegen“, sagte Hürzeler damals.

Unter Timo Schultz geriet der FC St. Pauli zunächst in Abstiegsgefahr, stabilisierte sich jedoch in der Rückrunde. Im Kalenderjahr 2021 spielten die Hamburger bärenstark, nach der Hinrunde nahmen sie als Herbstmeister sogar Kurs auf die Bundesliga.

Umso schwächer verläuft die aktuelle Saison. In der Hinrunde sammelte der FC St. Pauli in 17 Spielen nur 17 Punkte. Als 15. der Tabelle haben die Hamburger nur einen Punkt Vorsprung vor Schlusslicht Sandhausen. „Unsere sportliche Bilanz ist die eines Absteigers“, sagt Vereinspräsident Oke Göttlich.

Sportchef Bornemann kritisiert vor allem eine seiner Ansicht nach mangelnde Balance zwischen den Mannschaftsteilen und die eklatante Auswärtsschwäche. Drei Unentschieden schaffte St. Pauli bislang in fremden Stadien nur – und keinen Sieg.

Der Verein verlor zu Saisonbeginn allerdings auch Leistungsträger, die nicht entsprechend ersetzt wurden. Mittelfeldspieler Daniel-Kofi Kyereh zum Beispiel wechselte zum Erstligisten Freiburg, Stürmer Guido Burgstaller schloss sich in seiner Heimat Österreich Rapid Wien an.

FCP-Urgestein Konrad Höß machte Fabian Hürzeler einst zum Spielertrainer, 23 war Hürzeler damals. Es war die erste Station einer beeindruckenden Trainerkarriere, die jetzt um ein wichtiges Kapitel erweitert wird. Unter Hürzelers Regie stieg Pipinsried von der Bayernliga in die Regionalliga auf. Entgegen der Erwartung vieler schaffte die Mannschaft den Klassenerhalt in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Nach dem Abstieg im Jahr darauf blieb Pipinsried 23 Spieltage ohne Niederlage, feierte in dieser Zeit 20 Siege. Hürzeler war beim FCP insgesamt in 127 Spiele in der Verantwortung.

Ob er eine solche Verantwortung nun auch beim Zweitligisten auf lange Sicht erhält? Die Vereinsführung ist wohl auf der Suche nach einem neuen Chefcoach. Laut Hamburger Morgenpost gilt Michael Wimmer als möglicher Kandidat für die Schultz-Nachfolge. Wimmer war zuletzt interimsweise Trainer beim Erstligisten VfB Stuttgart.

Aufrufe: 06.12.2022, 14:39 Uhr
Thomas LeichsenringAutor