2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Martin Thomann (re.) hat mit bislang starken Auftritten erheblichen Anteil am tollen Saisonstart des TSV Aubstadt.
Martin Thomann (re.) hat mit bislang starken Auftritten erheblichen Anteil am tollen Saisonstart des TSV Aubstadt. – Foto: Sportfoto Zink / A. Schlirf + W.Zink

Martin Thomann: »Ich weiß, dass ich dritte Liga draufhabe«

Einer der Garanten des Aubstädter Höhenflugs steht Rede und Antwort

Ausgerechnet - dieses Wort wird in der Sportberichterstattung im Allgemeinen und im Fußball im Speziellen immer gerne verwendet, wenn ein Spieler seinem ehemaligen Verein die Tour vermasselt. So auch geschehen am gestrigen Abend in der Regionalliga-Partie zwischen der SpVgg Bayreuth und dem TSV Aubstadt. Fünf Minuten vor dem Ende traf Martin Thomann zum 2:2-Ausgleich für die Gäste aus dem Grabfeld, nichts wurde es mit dem Heimsieg für die Altstadt! Ausgerechnet Martin Thomann, dessen Zeit bei der SpVgg vergangene Saison unter keinem guten Stern stand. Jetzt blüht der 29-Jährige beim TSV Aubstadt wieder richtig auf und ist bislang einer der Garanten für den starken Saisonstart der Unterfranken. Wir haben uns mit dem Flügelflitzer mal unterhalten:

FuPa: Martin, ihr seid auch nach dem Auswärtsspiel in Bayreuth immer noch ungeschlagen. Neben Titelfavorit Würzburger Kickers seid ihr damit die einzige Mannschaft der Liga, die noch nicht als Verlierer vom Platz gehen musste. Der Saisonstart ist dem TSV Aubstadt also geglückt.
Martin Thomann (29): Wir können uns nicht beschweren, das stimmt. (lacht) Allerdings mussten wir die Tabellenführung abgeben, das ärgert uns schon enorm. Das Gute an den Englischen Wochen ist, dass es am Wochenende gleich weitergeht. Gegen Schalding wollen wir zuhause wieder einen Dreier holen, auch wenn das gegen den Aufsteiger eine unangenehme Aufgabe wird.

Der 2:2-Ausgleich gegen deinen Ex-Klub Bayreuth, war da auch ein Stück weit Genugtuung dabei?
Jein. Wir waren die bessere Mannschaft in diesem Spiel. Und dann liegst du plötzlich binnen drei Minuten durch einen Sonntagsschuss und eine Ecke mit 1:2 hinten. Maximal bitter! Aber so ist halt Fußball. Klar hat es mich gefreut, dass ich am Ende noch den Ausgleich erzielen konnte.

Für die SpVgg Bayreuth und Martin Thomann (oben) lief es in der 3. Liga nicht wie erhofft.
Für die SpVgg Bayreuth und Martin Thomann (oben) lief es in der 3. Liga nicht wie erhofft. – Foto: Eibner-Pressefoto/Marcus Foerster


Vergangene Saison wolltest du mit der SpVgg Bayreuth in der 3. Liga durchstarten. Es kam anders, eine Verletzung bremste dich aus, es reichte nur für zehn Einsätze. Der Verein stieg wieder ab. Wie hast du die Zeit bei der "Oldschdod" in Erinnerung behalten?
Die Saison verlief maximal unglücklich. Ich war nach meiner ersten Operation endlich wieder fit, am Anfang lief es echt gut, ich durfte unter anderem gegen Dynamo Dresden von Beginn an ran. Dann folgte aber der Rückschlag: Ich hatte mir einen Sehnenabriss im vorderen Oberschenkelmuskel zugezogen. Eine schwere Verletzung, ich musste wieder unters Messer und wurde von Prof. Dr. Stefan Hinterwimmer in München operiert. Da war ich wirklich in besten Händen, aber es ging halt alles sehr langsam voran, weil es eben eine wirklich schwerwiegende Verletzung war. Schade, dadurch war ich dann im Endeffekt nur noch in der Endphase in den letzten fünf Spielen dabei. Es war einfach eine bittere Saison, weil ich weiß, dass ich dritte Liga draufhabe.

Ist für dich mit der Rückkehr ins eher beschauliche Aubstadt der Traum von der dritten Liga ausgeträumt?
Nein! Das ist und bleibt mein großes Ziel. Ich will den Schritt wieder gehen, will unbedingt wieder mindestens in die dritte Liga. Ich bin topfit und habe keine Probleme mehr. Aubstadt hat sich im Sommer angeboten, auch weil es mit meiner beruflichen Tätigkeit sehr gut in Einklang zu bringen ist. Und ich fühle mich hier in Aubstadt einfach super wohl, wir haben hier eine richtig geile und coole Mannschaft. Ich bin als Versicherungshauptvertreter für die DEVK selbstständig. Einen Schnellschuss wird es daher nicht geben, es muss alles passen.

Bislang hast du nur eine einzige Partie verpasst. Allerdings aus einem triftigen Grund...
Gegen Bamberg war ich nicht dabei, weil wir am 29. Juli in Österreich Hochzeit gefeiert haben. Es war ein wunderschöner Tag. (schmunzelt)

Das Interview führte Mathias Willmerdinger.

Aufrufe: 030.8.2023, 14:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor