Lucas Jehle hat sich mit der Bezirksliga spät einen Wunsch erfüllt

Lucas Jehle fiebert seinem nächsten Fußballspiel an diesem Freitagabend schon seit Tagen entgegen. Für den Bezirksliga-Stürmer des SV 08 Laufenburg II sind die Duelle mit dem SV Buch "wie die Spiele der Saison". Der 32-Jährige begann im Nachwuchs des SV Dogern, spielte von der D-Jugend bis zur vergangenen Saison beim SV Albbruck, ehe er zu den Nullachtern wechselte.

Im Albbrucker Ortsteil Buch ist Jehles "Götti" Rainer Kutruff der erste Vorsitzende des SV, Cousin Jonas Albiez spielt im Bezirksliga-Team. "Das sind besondere Spiele für mich, da knistert es immer", sagt Jehle. Davon konnte sich Thomas Scherzinger im Hinspiel überzeugen. "Da hat uns Lucas schon Wochen vorher richtig auf die Partie in Buch heißgemacht", sagt Laufenburgs Trainer schmunzelnd, "und es hat schließlich was gebracht: Wir haben 2:1 gewonnen."

Jehle setzt sich für die HipHop-Community in Heilbronn ein

Parallel zu seinem Beruf als Physiotherapeut ("Im Moment befinde ich mich auf Weiterbildung") baut sich Jehle derzeit ein zweites Standbein auf. Mit seinem Bruder Jannik und Soraya Romdhane, einer erfahrenen HipHop-Tänzerin, setzen sich die drei Nachwuchskünstler verstärkt für eine HipHop-Community in Heilbronn - dort studieren Jannik Jehle und Romdhane - ein und stellen ein ganzes Eventkonzept auf.

"Die Kulturbranche ist während der Pandemie richtiggehend zusammengebrochen. Da wollen wir nun versuchen, diese wieder mit unseren Veranstaltungen zu aktivieren." Die erste im März in der Maschinenfabrik "war ein voller Erfolg".

"Connecting Culture", wie sich das Trio nennt, stünde erst am Anfang seiner Mission. "Wir planen für die nächsten Jahre fünf bis sechs Events", sagt Jehle, das nächste ist für den 22. Juli in Heilbronn geplant. Unter seinem Künstlernamen "Hümla" (Jehle: "Der Name entstand beim Kicken durch ein ausgewaschenes Trikot von Thomas Helmer") findet man ihn mit seinem HipHop-Sound in den sozialen Netzwerken.

Aber zunächst konzentriert sich Jehle auf "sein" Derby. Dort soll möglichst der SV Buch ausgetanzt werden. Neun Tore hat Jehle bisher auf dem Konto, am Freitag soll seine Saisonausbeute zweistellig werden. Dass er nach all den Jahren in Albbruck bei den Nullachtern anheuerte, ist in erster Linie Mitspieler Tobias Lerch zuzuschreiben. "Tobias hat mich praktisch zu den Laufenburgern gelotst. Ich wollte auf jeden Fall einmal in der Bezirksliga aufschlagen", sagt Jehle.

Nachdem sich der Aufstieg dorthin mit seinem SV Albbruck nicht realisieren ließ und der Club 2022 in die B-Klasse abstieg, "ist für mich diese Türe aufgegangen". Auch wenn er mit dem SV 08 nun im Abstiegskampf steckt, habe er die Freude am Fußball nicht verloren. "Ich hoffe nur auf ein Happy End für uns", sagt Jehle, der für die BZ den 25. Spieltag tippt:

Das wird für Herten eine klare Angelegenheit: 4:0.

Ein wichtiges Spiel für uns. Es ist Zeit, wieder einmal ohne Gegentor zu bleiben: 1:0.

Zwei der stärksten Teams der Liga. Tiengen sehe ich mit einem Bein bereits in der Landesliga, 2:1.

Die Schönauer hatten ihre gute Phase, jetzt schwächeln sie jedoch. Wittlingen schätze ich stärker ein - 2:3.

Trotz ihrer Ausfälle schätze ich die SG mit dem Heimvorteil und ihren Fans so stark ein, dass es ein knapper Sieg wird: 2:1.

In unserem Sinne, da wir auch im Abstiegskampf stecken, wäre mir ein Remis am liebsten - 1:1.

Der FC ist nicht besonders gut drauf. Das sollte für Waldshut kein Problem werden, 3:0.

Der SV zeigt mit zwei Siegen in Folge aufsteigende Form. Der SG traue ich aber einen Zähler zu, 2:2.