2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Der Elferkiller ballt die Faust: Michael Lingauer parierte drei Elfmeter der Weidener.
Der Elferkiller ballt die Faust: Michael Lingauer parierte drei Elfmeter der Weidener. – Foto: Florian Würthele

Lingauer, der Teufelskerl! Ettmannsdorfs Ersatzkeeper wird zum Helden

Relegation zur Bayernliga - die Rückspiele der 1. Runde: Weiden muss nach einem Jahr wieder runter +++ VfR kann weiter auf Klassenerhalt hoffen

Dramatik pur in Weiden: Nach dem 1:1 im Hinspiel trennen sich die SpVgg Weiden und Ettmannsdorf in einem Wahnsinnsspiel 4:4 - im Elfmeterschießen hat der Landesligist das bessere Ende für sich, auch dank des etatmäßigen Ersatztorhüters Michael Lingauer. Im Parallelspiel hält Großschwarzenlohe lange in Garching mit, muss sich am Ende dann aber doch beugen.

Nach der Partie am Mittwoch versprach das Rückspiel im Sparda-Bank-Stadion ein richtig spannender Relegationskampf zu werden. Keine der beiden Mannschaften hatte Lust auf langes Abtasten, nach Großchancen durch André Klahn (Ettmannsdorf/6.) und Moritz Zeitler (Weiden/12.) waren es die Gäste, die erstmals jubeln durften: Jeremy Schmidt zirkelte den Ball nach starker Einzelaktion zum 1:0 aus Ettmannsdorfer Sicht ins Netz (13.).

Nach einer guten halben Stunde aber die Antwort der Hausherren - nach Ecke von Zeitler köpfte Stefan Pühler zum Ausgleich ein (31.), mit dem Pausenpfiff drehte Weiden das Spiel durch den an so gut wie allen Offensivaktionen beteiligten Zeitler zum 2:1 (45.).

Nach Wiederbeginn kam Ettmannsdorf aber besser zurück und ebenfalls nach einem ruhenden Ball zum Ausgleich. Schmidt brachte den Ball ins Zentrum, wo Florian Knauer sehenswert per Hacke traf (53.). 13 Minuten später kippte das Spiel dann vollends auf Seiten der Gäste, als Andreas Müller das 2:3 erzielte (66.).

Der Schlussakkord war aber längst noch nicht gespielt. In der Schlussphase sorgte David Bezdicka für das 3:3 (78.), kurz vor dem Ende legte Weidens Paul Weidhas seinen Gegenspieler Florian Knauer im Sechzehner - Elfmeter! Johannes Böhm traf zum im Gästelager umjubelten, vermeintlichen Siegtreffer. Doch Erol Özbay sorgte mit seinem 4:4 dafür, dass es 30 Minuten Nachschlag gab (90.+1).

In der Verlängerung fielen keine Treffer mehr - das Elfmeterschießen musste entscheiden, wer weiter von der Bayernliga träumen darf. Und in diesem spielten beide Torhüter eine entscheidende Rolle: Weidens Schlussmann Fabian Scharnagl parierte zwei Versuche, sein Gegenüber Michael Lingauer gar drei. Und nachdem der Ettmannsdorfer Ersatztorhüter, der nur spielte, weil die etatmäßige Nummer eins Wolfgang Hesl nicht dabei sein konnte, den dritten Versuch vereitelte, brachen bei den Gästen alle Dämme.

Die dürfen nun weiter vom erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga träumen und müssen dafür die Hürde Garching nehmen. Für die SpVgg Weiden geht es hingegen nach einem Jahr wieder zurück in die Landesliga.

Schon im Hinspiel hatte der SC Großschwarzenlohe gut mitgehalten, führte bis zur 54. Minute und musste erst in den Schlussminuten zwei weitere Gegentreffer hinnehmen. Mit der 1:3-Hypothek ging es für den Tabellen-Zweiten der Landesliga Nordost nach München.

Auch das Rückspiel eröffnete das Team von Florian Bauer auf der Anzeigetafel - unter gütiger Mithilfe des VfR: Ein Rückpass von Djibril Djeukam Nana geriet deutlich zu kurz, sodass Keeper Dominik Bals diesen nicht mehr erwischen konnte. Maximilian Takacs ging dazwischen und musste nur noch einschieben (14.).

Doch Garching musste sich nur kurz schütteln und kam drei Minuten später zum Ausgleich: Nikolaos Salassidis brachte eine maßgenaue Flanke ins Zentrum, wo Roman Gertsmann nur noch den Kopf hinhalten musste (17.). Weitere drei Minuten später drehte der Stürmer die Partie zu Gunsten seiner Mannschaft. Nach perfektem Zuspiel von Djeukam Nana traf er ins lange Eck und schnürte den Doppelpack (20.).

Die Gäste gaben sich jedoch weiterhin nicht auf und trafen kurz vor der Pause erneut. Daniel Pandel kam nach einem Eckball freistehend zum Abschluss und nagelte das Leder zum 2:2 an Bals vorbei (38.). Neue Hoffnung für den Landesligisten, die kurz nach Wiederanbeginn noch größer wurde.

Denn in Minute 56 musste Robert Rohrhirsch mit Gelb-Rot vom Platz. In der Folge wurde Großschwarzenlohe noch drückender, allein: das dritte Tor wollte nicht fallen. Kurz vor dem Ende herrschte dann wieder Gleichzahl, nachdem Justin Opcin auf Seiten der Gastmannschaft Rot sah (90.+1). Noch tiefer in der Nachspielzeit machte Tino Reich mit dem Garchinger 3:2 dann endgültig den Deckel drauf (90.+3).

Für den VfR geht es in Runde zwei am Mittwoch erst nach Ettmannsdorf, bevor der Landesligist dann am Samstag im Garmin-Stadion gastiert.

Aufrufe: 03.6.2023, 19:19 Uhr
Josef DillerAutor