2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Seit diesen Tagen für die SpVgg SV Weiden spielberichtigt: Hansly Malonga.
Seit diesen Tagen für die SpVgg SV Weiden spielberichtigt: Hansly Malonga. – Foto: SpVgg SV Weiden

Knipst ein Kanadier die SpVgg SV Weiden zum Klassenerhalt?

Der personell so gebeutelte Bayernligist verpflichtet in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ Stürmer Hansly Malonga

Nicht wenige Zuschauer im Weidener Sparda-Bank-Stadion dürften am Montag gestutzt haben, als Stadionsprecher Klaus Hartung vor dem Spiel gegen den Würzburger FV die Mannschaftsaufstellung der SpVgg SV Weiden verlas. Unter den altbekannten Namen mischte sich plötzlich ein Spieler namens Hansly Malonga. Ein 25-jähriger gebürtiger Kanadier, der zuletzt in Diensten eines spanischen Drittligisten war. Von ihm hatte man am Wasserwerk bis dato kein Wort gehört. Ein wundersamer Neuzugang so kurz vorm Saisonende? Woher kam er? Gar ein Wunderstürmer, der die Mannschaft zum Bayernliga-Erhalt schießen soll? Und war er überhaupt spielberechtigt? Wir haben bei der SpVgg SV nachgehakt.

Michael Riester, Trainer des Bayernligisten aus Weiden, bringt etwas Licht ins Dunkle: „Das Ganze ist durch einen Berater, den ich gut kenne und mit dem ich früher selbst zusammengespielt habe, zustande gekommen.“ Dass die SpVgg SV gegenwärtig personell auf der letzten Rille fährt, ist hinlänglich bekannt. So nahmen beim Gastspiel in Bamberg bei der Eintracht einzig Chousein Chousein und Stefan Pühler auf der Weidener Auswechselbank Platz – der eine hatte eigentlich bereits sein Karriereende verkündet, der andere war monatelang verletzt. Weil sich Sven Kopp und Martin Ruda in diesen Spiel verletzten, kamen beide früher als gedacht ins Spiel. „Beide Genannten haben sich am nächsten Tag krankgemeldet, so dass wir fürs kommende Wochenende nur noch zu neunt waren. Deshalb haben wir den Kontakt zu dem Spieler hergestellt und er war sofort verfügbar“, erklärt Riester.

Dass Hansly Malonga quasi über Nacht für Weiden spielberechtigt war, rührt ganz einfach daher, dass er über ein halbes Jahr kein Spiel mehr bestritten hatte. Ein Achillessehnenriss hatte ihn im Frühjahr 2022 lange außer Gefecht gesetzt. Da stand er beim spanischen Drittligisten CD Covadonga unter Vertrag. Inzwischen hat sich Malonga wieder herangekämpft. „Er ist fit und in einer guten körperlichen Verfassung“, stellt Trainer Michael Riester zufrieden fest. Im Heimspiel gegen Würzburg wirkte Malonga ohne voriges Training bereits eine halbe Stunde lang mit. „Man hat gesehen, dass er kicken kann und technisch gut ist“, beschreibt Riester seine ersten Eindrücke nach 30 Spielminuten und zwei Trainingseinheiten. Ansonsten möchte der Coach keine Bewertung zum ersten Auftritt des Neuzugangs abgeben, schließlich war Malonga erst Tags zuvor von Ottawa nach Deutschland geflogen.

Dass es Kanadier ernst meint und den Weidenern weiterhelfen will, scheint offensichtlich: Am Sonntag hatte er einen neunstündigen Flug auf sich genommen. „Er selbst hat gesagt, dass es in der Bayernliga viel körperbetonter zugeht als in der dritten Liga Spaniens. Darauf muss er sich einstellen“, so Riester. Ob der Stürmer, der auf dem linken Flügel zuhause ist, den Wasserwerklern sofort weiterhelfen kann im Abstiegskampf der Bayernliga Nord, wird sich herausstellen. „Mal schauen, wie er sich in dieser Bayernliga akklimatisieren kann und dann werden wir sehen, inwiefern er uns dann auch weiterhilft. Aber es ist ein Mann mehr und das ist schon mal wichtig für uns.“

An diesem Samstag um 16 Uhr tritt die SpVgg SV Weiden mit Hansly Malonga beim TSV Abtswind an. „Abtswind ist für mich eine der stärksten Mannschaften in der Rückrunde. Mit ihren vielen verschiedenen Torschützen sind sie schwer ausrechenbar und bockstark. Die Trauben hängen sehr hoch in Abtswind. Heißt, wir benötigen einen Sahnetag und Abtswind darf nicht ihren besten Tag haben“, geht der Coach von einer sehr schweren Auswärtsaufgabe aus. Personell entspannt sich die Situation angesichts der Rückkehr von Benjamin Werner, Pavel Panafidin und Florian Reich in den Spieltagskader leicht.

Aufrufe: 04.5.2023, 10:50 Uhr
Florian WürtheleAutor