2024-05-02T16:12:49.858Z

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Noch am Sonntag saß Christian Knappmann (rechts) auf der Trainerbank des FC Kray.
Noch am Sonntag saß Christian Knappmann (rechts) auf der Trainerbank des FC Kray. – Foto: Arno Wirths

Knappmann neu in Bövinghausen - Stress mit Kray und Wuppertal

Am Dienstag hat Christian Knappmann bereits das erste Mal das Mannschaftstraining beim aufstiegsambitionierten TuS Bövinghausen geleitet.

Dabei stand er Sonntag noch an der Seitenlinie beim Niederrhein-Oberligisten FC Kray. Dort hatte er im Dezember 2022 unter Absprache mit dem Regionalligisten Wuppertaler SV angeheuert, da er dort seit September 2022 als Geschäftsstellenleiter tätig war. Von beiden Vereinen erfolgt die Trennung nun nicht wirklich geräuschlos, da der Antritt beim TuS Bövinghausen, wie Knappmann auch selbst zugibt, "sehr egoistisch" von ihm war.

Christoph Klöpper, 1. Vorsitzender des FC Kray, sagte am Dienstag gegenüber dem "RevierSport": "Ich befinde mich seit Montag mit meiner Frau Andrea auf Norderney. Mein Handy war eine Zeit lang aus, als wir auf der Fähre ankamen und ich das Handy laden konnte, ploppten plötzlich viele Nachrichten auf. Auch Christian Knappmann kam endlich durch und wir sprachen gegen 15.45 Uhr. Wir hatten immer ein vertrauensvolles und offenes Verhältnis. Ich finde den 'Knappi' einfach gut. Er hat mir von der Bövinghausen-Offerte erzählt und ich habe ihm gesagt, dass wir alles hinbekommen. Er soll nur bis Mittwoch warten. Das sagte ich auch Ajhan Dzaferoski, der mich kurz danach anrief. Denn am Mittwoch bin ich wieder zurück. Und dann gegen 20 Uhr sehe auf einmal das Foto von Christian Knappmann und dem Bövinghausen-Chef, inklusive eines Trikots und Artikels. Ich sage es mal so: die Absprache war eine andere."

Zu seinem Wuppertal-Engagement sagte Knappmann am Dienstag noch gegenüber dem "RevierSport": "Natürlich werde ich beim WSV weitermachen. Wir trainieren in Bövinghausen dreimal in der Woche. Da Bövinghausen viel näher an meinem Heimatort Verl liegt und ich nach meinem Hauptjob beim WSV eh an Dortmund vorbeifahre, wird mein Aufwand viel geringer. Ich betone es erneut: der WSV genießt höchste Priorität."

Das sehen die Veranwortlichen in Wuppertal offensichtlich anders. Eine Absprache bezüglich des neuen Engagements habe es mit dem WSV nicht gegeben, so der 84-jährige Hauptsponsor Friedhelm Runge. Daher wird in Kürze auch ein Nachfolger Knappmanns vorgestellt. "Knappmann hat einen besseren Job gefunden, die Trainerposition war immer sein Wunsch. Er kann jetzt nicht mehr Trainer und Geschäftsstellenleiter bei uns sein. Beides geht nicht! Wir haben uns praktisch geeinigt, dass wir getrennte Wege gehen", so Runge gegenüber dem "RevierSport".

Vermeintlich "viel verbrannte Erde", die der schon früher als Oberliga-Lautsprecher bekannte A-Lizenz-Inhaber hinterlässt und sich damit auch selbst unter Erfolgsdruck setzt. Denn die Chance, den TuS Bövinghausen in die 4. Liga zu führen, war zu verlockend. „Das, was für mich in Aussicht ist, ist für meine berufliche und private Zukunft und für mein Seelenleben eine so große Chance, dass ich mir das Recht herausgenommen habe, egoistisch zu sein. Da verändert sich mein ganzes berufliches Leben. Es ist eine geile Geschichte", so Knappmann gegenüber der "WAZ" und ergänzt: "Ich verstehe auch, dass viele diesen moralischen Ansatz haben. Aber ich hoffe, auch den größten Kritikern wird die Logik hinter meinem Schritt klar. Ich habe einen pragmatischen Ansatz. Und nach so einer Chance suchen viele, viele A-Lizenzler.“

Groß äußern möchte sich Knappmann, der in Bövinghausen einen ligaunabhängigen Vertrag bis 2024 unterschrieben hat, zu Kray und Wuppertal nicht mehr. Gegenüber FuPa Westfalen lässt er verlauten: "Alles gut, passt schon alles." Ob es nun im Sommer eine Geschichte mit "Happy End" wird, darf man gespannt sein.

Aufrufe: 05.4.2023, 14:30 Uhr
sbAutor