2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Oberwasser hatten die Würzburger Kickers im Franken-Derby gegen den 1. FC Schweinfurt 05. Endstand: 3:1 für die Wildersinn-Elf.
Oberwasser hatten die Würzburger Kickers im Franken-Derby gegen den 1. FC Schweinfurt 05. Endstand: 3:1 für die Wildersinn-Elf. – Foto: Frank Scheuring

Kickers holen Franken-Krone - Buchbach weiter on fire - Fürth II siegt

29. Spieltag in der Regionalliga Bayern mit acht Partien am Samstagnachmittag +++ Haching, Ansbach, Türkgücü und Vilzing punkten voll

Im Fokus des 29. Spieltags in der "Champions-League der Amateure" stand an diesem Samstagnachmittag natürlich das Mainfranken-Derby zwischen den Würzburger Kickers und dem FC Schweinfurt 05. Knapp 5.000 Fans wollten sich diesen Fußball-Leckerbisse am Dalle nicht entgehen lassen. Am Ende hatte - wie schon beim 5:2-Hinspielsieg - die Elf von Marco Wildersinn die Nase mit 3:1 vorn - und darf sich nach der jüngsten Niederlage im Spitzenspiel gegen Haching über den ersten Dreier nach der Winterpause freuen. Schweinfurt geht als "Achterbahn"-Mannschaft in der Tabelle um einen Platz nach hinten auf Rang zwölf.

Die Frage, ob die Hachinger im Auswärtsspiel in Hankofen sowohl die turbulenten vergangenen Tage abschütteln als auch ihre starke Leistung im jüngsten Spitzenspiel gegen Würzburg bestätigen könnten, muss nach diesem Spieltag mit einem klaren Ja beantwortet werden: Gegen die "Dorfbuam" als krassen Außenseiter siegte der Tabellenführer per Skarlatidis-Doppelschlag ungefährdet mit 2:0. Hankofen rangiert nun erstmals wieder auf einem direkten Abstiegsplatz.

Ebenso ungefährdet landete Türkgücü München einen 3:0-Heimerfolg gegen Eichstätt und sicherte sich nach dem jüngsten Sieg gegen Pipinsried weitere drei Zähler. Die Mattes-Elf hingegen rutscht zurück auf Relegationsplatz 16.

Die SpVgg Ansbach trumpfte in Rain am Lech groß auf: 4:2 siegte das Hasselmeier-Team relativ souverän. Damit kann Rain zum Auftakt der Frühjahrsrunde noch keinen Dreier verbuchen und bleibt weiter im Tabellen-Keller. Die Nullneuer rücken von zwölf auf elf vor.

Überraschend deutlich setzten sich die Kleinen Kleeblätter gegen zuletzt bärenstarke Illertissener durch. Endstand: 4:0. Es war der erste Dreier für die Ruman-Elf seit drei Partien. Die Bachthaler-Kicker mussten ihre beeindruckende Serie von fünf Begegnungen ohne Niederlage reißen lassen. Fürth kann auf einem Relegationsplatz etwas durchschnaufen, Illertissen verweilt im Mittelfeld.

Apropos Serie: Buchbach kann seine Ungeschlagen-Reihe mit dem 2:0-Auswärtssieg in Aubstadt weiter fortsetzen und klettert nun sogar auf Rang 13 der Tabelle. Die Grabfelder hingegen müssen die vierte Pleite in Folge verkraften - seit der Winterpause scheint der Wurm drin zu sein. Die Kleinhenz-Elf parkt nun sogar einen Platz hinter den Oberbayern.

Die eigentliche Spitzenpartie des Spieltags fand in Nürnberg statt, wo die Kleinen Cluberer auf die Viktoria aus Aschaffenburg trafen. Lang sah Vincent Novaks Truppe als der sichere Sieger raus - doch in der fünften Minuten der Nachspielzeit schafften die Unterfranken noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand.

Und die DJK Vilzing durfte beim Vorletzten FC Pipinsried erwartungsgemäß jubeln. Mit 4:0 setzten sich die Jungs von Trainer Beppo Eibl in einer Partie, die aufgrund eines heftigen Gewitters unterbrochen wurde, gegen die unter Zugzwang stehenden Dachauer Hinterländler durch. Der Gang in die Bayernliga rückt aufgrund der Negativ-Serie in immer greifbarere Nähe (Rang 19, 24 Punkte). Vilzing bleibt weiter im Tabellenmittelfeld.

Dardan Karimani brachte die Heimelf nach 20 Minuten in Führung, die Schweinfurts Lukas Zeller kurz vor dem Pausenpfiff per sehenswerten Kopfball egalisierte. Die Wildersinn-Truppe hatte in Hälfte eins eine ihrer wenigen Chancen eiskalt genutzt. Die Schnüdel kamen durch Umstellung von Fünfer- auf Viererkette dennoch immer besser ins Spiel. Nach dem Seitenwechsel war Benyas Solomon Junge-Abiol zur Stelle, der das Leder über die Linie grätschte. Die Gäste machten vor allem in der Schlussphase nochmals ordentlich Druck, doch Saliou Sane knipste in der Nachspielzeit zum Endstand von 3:1. Ein nach 90 Minuten verdienter Sieg für die Kickers, die insgesamt mehr Ballbesitz hatten und die überlegenere Mannschaft stellten. Schweinfurt hatte sich dennoch teuer verkauft.

Was für ein Finale! Da liegen die Club Amateure satte 60 Minuten in Führung - und am Ende schießen die Aschaffenburger doch noch den Ausgleich in der Nachspielzeit. Leonardo Vonic erzielte in Minute 35 das erste Tor der Begegnung, Nürnberg II führte bis zur Pause verdient. Nach dem Seitenwechsel kamen die Seitz-Mannen aggressiver aus der Kabine und auch immer besser ins Spiel. Die Schlussphase hatte es dann in sich: Viktorias Florian Pieper hätte in der 90. den Ausgleich erzielen können, Nürnbergs Jermain Nischalke den Siegtreffer - doch in der 95. schlug Benedict Laverty das Leder dann doch in die Maschen zum 1:1-Endstand.

Türkgücüs Maxi Berwein nahm nach zehn Minuten das erste mal aus knapp 20 Metern Maß und setzte das Leder nur knapp übers Gebälk. Selbiger ließ drei weitere Großchancen folgen - und auch Teamkollege Kevin Hingerl versuchte es, bevor (endlich) Yannick Woudstra mit Saisontreffer Nummer neun mit der Hacke ins lange Eck zur Führung einschieben konnte. Kurz vor der Pause belohnte sich dann auch jener bis dato glücklose Berwein für seine Mühen: 2:0 für die Hausherren. Die Eichstätter steckten nicht auf, waren stets bemüht und einsatzfreudig, doch der Erfolg zum Anschlusstreffer blieb der Mattes-Elf verwehrt - obwohl sie in Hälfte zwei einige Male ins eins zu eins mit dem gegnerischen Keeper gingen und beim Stand von 2:0 aus fünf Metern Entfernung das leere Tore nicht trafen. Hingegen erhöhte Mittelstürmer Woudstra 20 Minuten vor Schluss vor den knapp 200 Zuschauern zum 3:0. Türgkücü siegt verdient, die Gäste waren am Ende zu harm- bzw. glücklos.

Bereits nach fünf Minuten ließ Ansbachs Lukas Schmidt dem Rainer Schlussmann keine Chance und brachte seine Elf in Front. Doch nur kurz darauf erzielte Rains Patrick Högg per sehenswerter Bogenlampe den Ausgleich. Lucas Schraufstetter hatte dann die Führung für die Hausherren auf dem Fuß, doch es war Niklas Seefried, der mit einem Hammer aus 22 Metern für die Gäste traf. Mit dem Pausenpfiff hätte Altin Maxhuni wiederum den Spielstand egalisieren können, doch sein Schuss wird im letzten Moment geblockt. Sein Teamkollege Högg war kurz nach Wiederanpfiff per Direktabnahme zum 2:2 zur Stelle. Die bereits erfolgreichen Niklas Seefried (58.) und Lukas Schmidt (65.) sorgten in der Folge für die Vorentscheidung. Maxhuni sah zehn Minuten vor Schluss nach einer Notbremse rot. Ein wichtiger Auswärtsdreier für die Hasselmeier-Elf.

Beide Mannschaften lieferten sich - trotz suboptimaler Wetter- und Platzbedingungen - eine intensive Regionalligapartie. Das Kleine Kleeblatt nutze seine Chancen dabei äußerst effektiv: Ricky Bornschein (16.), Fabian Baumgärtel (45.) und Lucien Littbarski per Doppelschlag (72. und 74.) sorgten für klare Verhältnisse. Die zuletzt sehr starken Illertissener, die seit dem Auftakt nach der Winterpause bis dato ungeschlagen waren, konnten der Ruman-Elf an diesem Tag nichts entgegensetzen. Die Fürther, die wiederum seit drei Partien sieglos waren, holen sich drei ganz wichtige Zähler im Abstiegskampf.

Buchbachs Ziel unter Neu-Trainer Uwe Wolf war es, die Ungeschlagen-Serie nicht reißen zu lassen. Dieses Vorhaben konnten die Oberbayern mit dem Sieg in Aubstadt realisieren - wenn der Dreier auch hart erarbeitet werden musste und nicht ganz so hochklassig verbucht werden konnte wie zuletzt. Daniel Muteba brachte die defensiv gut aufgestellten Gäste früh in Führung. Aubstadt probierte es zwar, wirkte aber gehemmt. Buchbachs Sammy Ammari setzt in der Nachspielzeit den Deckel drauf auf eine nicht gerade hochklassige Partie. Wolf und seinen Jungs wird's wurscht sein - die nächsten Punkte können beim TSV verbucht werden.

Aufrufe: 025.3.2023, 18:05 Uhr
Stephan HörhammerAutor