2024-06-14T14:12:32.331Z

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Levan Kenia coacht aktuell den KFC Uerdingen.
Levan Kenia coacht aktuell den KFC Uerdingen. – Foto: Albert Krier

KFC Uerdingen: Warum Levan Kenia die Chance gerne wahrnimmt

Oberliga Niederrhein: Der KFC Uerdingen geht mit seinem Co als Chef auch in das Niederrheinpokal-Viertelfinale.

Levan Kenia hat viel erreicht. Er hat für Schalke 04 in der Bundesliga und im UEFA-Cup gespielt, mit den Königsblauen den DFB-Pokal gewonnen; er stürmte für Fortuna Düsseldorf in der zweiten Liga; er hat 29 Länderspiele für sein Heimatland Georgien absolviert, war Meister in Tschechien sowie in Luxemburg Meister, Pokalsieger und Liga-Pokalsieger. Aber für keinen seiner insgesamt acht Vereine absolvierte er so viele Spiele wie für den KFC Uerdingen, bei dem er im Dezember 2021 anheuerte. Das liegt auch daran, dass sein Körper ihm oft einen Streich spielte. Jetzt ist Levan Kenia 33 Jahre alt und hat die Fußballschuhe an den Nagel gehängt – unplanmäßig.

Co-Trainer musste nicht lange überlegen

„Eigentlich wollte ich noch ein, zwei Jahre spielen, was aufgrund meiner Leistungen durchaus in der Regionalliga möglich gewesen wäre“, berichtet er. Doch plötzlich kommt alles ganz anders. Nach der 1:4-Pleite gegen den SC St. Tönis sah die verbliebene KFC-Führung keine andere Möglichkeit, als sich von Trainer Marcus John zu trennen. Und da kein Geld da ist, baten sie Levan Kenia, das Amt des Interimstrainers zu übernehmen. Lange überlegen musste er nicht. „Ich bin gerne eingesprungen“, sagt er. Nicht nur, weil er seinen geschundenen Körper, der nach den Spielen regelmäßig zwei, drei, vier Tage lang schmerzte, nun etwas schonen kann. „Es ist für mich eine gute Erfahrung, vor allem aber möchte ich der Mannschaft helfen.“

Gelungene Premiere für Kenia

Das ist ihm im ersten Spiel gelungen. Die Uerdinger setzten sich beim TVD Velbert mit 2:1 durch, wahrten ihre kleine Aufstiegschance und warben für das Pokal-Viertelfinale gegen Drittligisten Rot-Weiss Essen (Mittwoch, 19 Uhr). „Wir haben in Velbert gut begonnen, aggressiv und konzentriert, haben 2:0 geführt, aber viele Chancen ausgelassen und es am Ende spannend gemacht“, sagt er. Der Abwehr wollte er mit der Umstellung von Dreier- auf Viererkette mehr Stabilität verleihen. War die Entscheidung richtig? „Wir haben gewonnen, also war es richtig. Was zählt, ist das Ergebnis“, weiß er aus all den Jahren. Er kennt das Geschäft und wird doch manchmal überrascht, zum Beispiel von dieser Entwicklung. „Dass es so schnell gegen würde, damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt er. „Aber ich habe die Aufgabe gerne angenommen, weil es für beide Seiten passt.“ Und das auch perspektivisch. Einen eigenen Trainervertrag hat er nicht. „Wir schauen von Spiel zu Spiel. Danach istalles offen.“ Drei Jahre lang war er als Co-Trainer in die Führungsarbeit eingebunden, jetzt ist er der Chef und will der Mannschaft helfen – und sich als Trainer.

Aufrufe: 05.3.2024, 13:00 Uhr
Thomas SchulzeAutor