Aufsteiger TuS Binzen ist stark in die Bezirksliga gestartet. Zu den namhaften Spielern, die der Club sukzessive geholt hat, zählt David Bosek. Was sagt der Kapitän über die Ambitionen des TuS?
David Bosek ist eindeutig die Nummer eins beim TuS Binzen. Nicht als Torhüter, der 31-jährige Innenverteidiger war der erste Spieler, der in der Saison 2019/20 als mittlerweile einer von acht Akteuren vom FV Lörrach-Brombach nach Binzen wechselte. Er war sozusagen der Vorreiter der Rübergewechselten, die den Club auf ein anderes Level gebracht haben. Ist jetzt sogar der Landesliga-Aufstieg möglich?
Es sind klangvolle Namen, die sich der diesjährige Bezirksligaaufsteiger in den folgenden Jahren geangelt hat. Frank Malzacher, Patrice Glaser, Ben Nickel, Lucas Thiel, Nils Mayer, Kevin Kunzelmann, Manuel Stoffel und zuletzt Torhüter Dominik Lüchinger folgten ihm. Der, der dies in die Wege geleitet hat, trainiert die Binzener seit drei Jahren, schaffte nun den Aufstieg. Karl-Frieder Sütterlin, selbst jahrelang beim FVLB in verschiedenen Funktionen tätig, hat den TuS nach mehr als 30 Jahren Kreisligazugehörigkeit wieder in das Bezirksligaoberhaus geführt.
Bosek lobt „hochmoderne Sportanlage“ und Zusammenhalt
Ist Binzen so sexy, dass sich Spieler im besten Fußballeralter aus der Verbandsliga verabschieden, um in der Kreisliga anzuheuern? Klar, die neue, hochmoderne Sportanlage ist für die Kreisliga überdimensioniert. Und Geld fließt beim TuS ebenfalls nicht, heißt es. Was ist es dann?
„Eigentlich wollte ich ja mit dem Fußball zum Ende der Saison 2019 aufhören. Aber Sütti hat mich überredet, weiter zu spielen“, sagt Bosek, der in Hüsingen wohnt und als Qualitätscontroller in der Schweiz arbeitet. Bereut hat er es nicht. „Heute bin ich froh, dass ich gewechselt habe. Einerseits haben wir hier eine hochmoderne Sportanlage, und das Miteinander im Verein gefällt mir ungemein. Der Zusammenhalt ist überragend.“
Beim FV Fahrnau begann Bosek, leidenschaftlicher Fan von Borussia Dortmund, dem Ball hinterherzujagen. Dann ging es zum FVLB zu den B-Junioren, wo er erstmals Kontakt zu Sütterlin hatte. Der ist voll des Lobes über seinen Kapitän. „Er ist eine richtige Kante. Da rumpelt es ab und zu auf dem Platz. Ohne allerdings, dass er unfair spielt. Als Typ ist er einfach speziell.“ Ein Defizit ist aber auch Sütterlin nicht verborgen geblieben. „Ab und an hat er Probleme mit seinem Gewicht. Wenn er an einem Wurststand vorbeiläuft, hat er gleich mal fünf Kilo mehr auf der Waage“, sagt der TuS-Coach schmunzelnd, „zur Zeit ist er aber richtig gut drauf.“
Landesliga zumindest ein langfristiges Ziel
David Bosek sieht die Binzener auf einem guten Weg. Als Favoriten auf den Landesliga-Aufstieg sieht er seine Mannschaft (noch) nicht. Man werde den Ball „flachhalten, und nicht rumposaunen, dass wir sofort aufsteigen müssten“. Aber mit zehn Punkten aus vier Spielen ist man als Aufsteiger gleich wieder oben dabei, obwohl man „in einigen Begegnungen sicherlich noch nicht zu 100 Prozent unser Potenzial abgerufen“ habe. Nicht wenige sagen, dass der Aufstieg auch über die Binzener entschieden wird. Kein Wunder, bei dem Kader. Die Bezirksliga nach oben zu verlassen, sei „sicherlich ein langfristiges Ziel. Da brauchen wir uns nicht in die Tasche zu lügen“, sagt Bosek.
Am Samstag (17 Uhr) wird sich möglicherweise zeigen, zu was Bosek und Co. fähig sind. Spitzenreiter SV Buch schlägt auf der schmucken Binzener Anlage auf. „Das wird eine Standortbestimmung werden“, sagt Bosek, der für die BZ den fünften Spieltag tippt: