2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Viel zu tun gab es für den Unparteiischen in einer Kreisliga-C-Partie.
Viel zu tun gab es für den Unparteiischen in einer Kreisliga-C-Partie. – Foto: Thomas Rinke

Hitziges Kreisliga-C-Spiel: Kopfnuss, acht Tore und drei Rote Karten

Kreisliga C1 Duisburg-Mülheim-Dinslaken: Alle Hände voll zu tun hatte der Schiedsrichter bei der Partie SV Heißen III gegen Fatihspor Mülheim II.

Das Kreisliga-C-Duell zwischen der dritten Mannschaft des SV Heißen und der Reserve von Fatihspor Mülheim hatte so einiges zu bieten. Bis kurz vor dem Schlusspfiff war der sportliche Ausgang noch völlig offen. Am Ende gab es acht Tore, drei Rote Karten und eine Kopfnuss mit Folgen nach dem Ende des Spiels.

Vor dem Spiel zwischen dem SV Heißen III und Fatihspor Mülheim II hatte sich bereits ein Duell auf Augenhöhe angedeutet. Vier Punkte trennten die Teams vor dem Anpfiff, nach dem Sieg von Fatihspor ist der Abstand nun auf sieben Zähler angewachsen. Die Gäste konnten damit den Kontakt zur Spitze halten und sind nun zwei Zähler hinter dem neuen Spitzenreiter ETuS Bissingheim II, die die Spvgg Meiderich 06/95 II vom Platz an der Sonne stießen. Heißen ist nach der Niederlage auf den siebten Rang im Klassement abgerutscht.

Entsprechend motiviert gingen beide Mannschaften in die 90 Minuten auf dem Platz. An deren Ende hatte Schiedsrichter Muhammet Celik einen vollen Notizzettel: Zwölfmal zückte er eine Gelbe Karte, einmal gab es Geld-Rot und zum Ende hin auch zwei glatt Rote Karten. Hinzu kamen acht Tore und die üblichen Wechsel. So standen beim Pausenpfiff schon nur noch 21 Akteure auf dem Feld, nachdem ein Heißener Spieler nach einer halben Stunde mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Bis dahin hatten Murat Üzrek (27.) und Sahin Duran (31.) die Gäste schon mit zwei Toren in Front gebracht.

Heißen-Spieler mit Kopfnuss niedergestreckt

Nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst wieder richtig spannend. Nach Treffern von Maximilian Grune (65.) und Lukas Markohoff (70.) war auf dem Feld wieder alles offen und eine ausgeglichene Schlussphase deutete sich an. Mit seinem zweiten Treffer sorgte Duran nur drei Zeigerumdrehungen nach dem Ausgleich für den erneuten Vorteil für Fatihspor, Recep Tuna stellte in der 81. Minute auf 4:2. Mit diesem Spielstand ging es in die Nachspielzeit, in der Markhoff noch einmal verkürzen konnte (90.+5). Zuvor hatte der bereits ausgewechselte Sebastian Lickfeld eine längere Nachspielzeit gefordert, da zuvor ein Gästespieler länger behandelt werden musste.

Nach dem 5:3 - Duran netzte zum dritten Mal ein - durfte sich Lickfeld dafür einiges anhören. "Da kamen gleich drei Mann auf mich zugestürmt", schildert er im Gespräch mit der WAZ. Einer von ihnen habe ihn dann mit einer Kopfnuss zu Boden gebracht. Lickfeld gab noch auf dem Sportplatz bei der hinzugerufenen Polizei eine Anzeige auf. Die anschließende Untersuchung attestierte eine leichte Gehirnerschütterung. Doch das wirklich böse Erwachen gab es erst am Montag, als er den Befund bei der Polizei abgeben wollte. "Als ich heute meinen ärztlichen Befund bei der Polizei abgegeben habe, habe ich erfahren, dass ich selbst wegen Körperverletzung angezeigt wurde", sagte er. Klar ist nun: Nicht nur die Sportgerichte werden sich mit dem Fall beschäftigen müssen, auch ein Zivilgericht wird sich der Sache wohl annehmen müssen. Auf Nachfrage der WAZ wollte sich Fatihspor zu dem Vorfall nicht äußern.

Fatihspor widerspricht Aussagen

Bei FuPa Niederrhein widerspricht Fatihspor einem Großteil der Anschuldigungen nun und verweist auf den vom Schiedsrichter ausgefüllten Spielbericht. Demnach soll es während des Spiels immer wieder zu rassistischen Äußerungen seitens der Zuschauer gegen Spieler der Gastmannschaft gekommen sein. Auch auf die Erklärungen von Sebastian Lickfeld reagiert der Verein überrascht. Lickfeld habe laut des Spielberichts nach dem Abpfiff die feiernden Fatihspor-Akteure beleidigt, woraufhin er vom Schiedsrichter die Rote Karte sah.

Dann war es wohl zu besagter Kopfnuss-Aktion gekommen, allerdings seien sowohl Lickfeld als auch ein Spieler von Fatihspor aktiv in die Konfrontation gegangen, woraufhin auch der Spieler der Gäste eine Rote Karte nach dem Ende der Begegnung bekam. Insgesamt habe sich die Situation aber rasch wieder beruhigt. Dennoch hat auch Fatihspor Mülheim eine Anzeige aufgrund von Beleidigung und Rassismus gestellt, wie der Verein bestätigt.

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Aufrufe: 06.12.2022, 14:35 Uhr
Marcel EichholzAutor