Hammerhartes Restprogramm

Die Konstellation mit einem Entscheidungsspiel gegen die Kreisstädter hätte etwas Reizvolles, war Kronwald vor seinem Engagement beim FV doch Cheftrainer des SV Sinsheim. So weit vorauszudenken verbietet sich aber geradezu angesichts der Lage, in der sich die Elsenzer befinden. Als Vierzehnter belegen sie einen direkten Abstiegsplatz, vier Zähler hinter dem SV Tiefenbach auf Relegationsrang dreizehn und fünf Punkte hinter dem TSV Helmstadt II, der momentan das Wunder Klassenerhalt erreicht hätte.

Zu allem Überfluss für Elsenz lässt das Restprogramm wenig Platz für Hoffnung. Von den sieben ausstehenden Partien warten der Zweite (TSV Reichartshausen), der Vierte (Türkspor Eppingen), der Fünfte (TSV Zaisenhausen), der Sechste (FC Weiler) und der Siebte (SV Babstadt). "Das ist hammerhart, wir haben aber trotzdem öfters gezeigt, dass wir mithalten können", sagt Kronwald.

Der 52-Jährige hofft auf die eine oder andere Wunderheilung bei seinen Schützlingen, die zuletzt doch viel einstecken mussten. Ein Beispiel: Kapitän Simon Maier schleppte sich vergangenen Sonntag schwer angeschlagenen 90 Minuten über den Platz bei der extrem bitteren 0:1-Niederlage gegen die SG Stebbach/Richen. "Normalerweise musst du so ein Spiel gewinnen", konstatiert Kronwald angesichts vieler vergebener Chancen inklusive eines verschossenen Elfmeters sowie dem Gegentor nach einem Konter kurz vor Schluss. Der Trainer sah darin eine wiederkehrende Situation der vergangenen Wochen: "Wir haben in letzter Zeit häufig mit nur einem Tor Unterschied verloren, nachdem wir gut mitgehalten, dann aber aufgrund individueller Fehler verloren haben."

Am Sonntag geht es auf Kunstrasen bei Türkspor Eppingen um drei lebensnotwendige Punkte. Mut macht das Hinspiel, als Elsenz trotz 70 Minuten in Unterzahl ein 0:0 ergatterte. "Natürlich muss alles für uns zusammenkommen, damit wir etwas mitnehmen", so Kronwald, der Türkspor zu den spielstärksten Mannschaften der A-Klasse zählt.

Kommende Runde zieht der Coach weiter und übernimmt mit dem TSV Kürnbach einen Kreisligisten, der im Sommer nach fünf Jahren Landesliga-Zugehörigkeit absteigen wird. "Aus der Fremde beobachtet finde ich es super, welch großen Charakter die Mannschaft trotz der Tabellensituation zeigt", steht Kronwald selbstverständlich mit den Verantwortlichen seines neuen Klubs in Kontakt.