2024-04-30T13:48:59.170Z

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Torgefährlich in jeder Lage: Dominik Bacher (im weißen Trikot, hier beim Spiel in Habach vergangene Woche) hat bereits 16 Treffer erzielt.
Torgefährlich in jeder Lage: Dominik Bacher (im weißen Trikot, hier beim Spiel in Habach vergangene Woche) hat bereits 16 Treffer erzielt. – Foto: andreas mayr

„Freunde fürs Leben gefunden“: Bacher plant langfristigen Verbleib beim FC Penzberg

Am Samstag geht’s gegen Jahn Landsberg

Der Sindelsdorfer Dominik Bacher hat sich beim Bezirksligisten FC Penzberg bestens eingelebt und schwärmt von den Typen in der Mannschaft.

Penzberg – Da hat er sich was anhören dürfen, der Dominik Bacher. Vorher, während des Spiels, aber natürlich auch danach. Ein Sindelsdorfer, der den ASV Habach mit zwei Toren, dem letzten in der 90. Minute, abschießt, das verkraftet die Seele im Dorf nicht ohne weiteres. „Von vorn bis hinten hast du immer was anhören dürfen. Ich hätte nicht geglaubt, dass es so schlimm wird“, sagt der Stürmer des 1. FC Penzberg nach dem 2:1-Erfolg.

Genauso nahmen ihn die Verteidiger des ASV deutlich härter in die Mangel, als er das bisher in der Bezirksliga gewohnt war. Aber in einem Derby, und das weiß Dominik Bacher selbst am besten, gehört das nun mal zur üblichen Gangart. Das letzte Lachen gehörte vorige Woche dem großen Torjäger der Penzberger. Ach was, der Mann ist praktisch die Versicherung des FCP. Bester Schütze mit 16 Treffern, bester Vorlagengeber mit neun Assists – und vielleicht noch wichtiger: rundum zufrieden mit seinem Verein.

Diesen Samstag geht’s zu Hause gegen die FT Jahn Landsberg, wie die Habacher ein Aufsteiger (14.30 Uhr, Nonnenwaldstadion). Das Hinspiel gewannen die Penzberger mit 2:0, zu dem der Sindelsdorfer einen Treffer per Elfmeter beisteuerte. Das Fußballjahr hat für die Freien Turner ganz gut begonnen. Auf der Habenseite stehen Siege gegen Habach (2:0) und BCF Wolfratshausen (3:0). Damit haben die Landsberger die Gefahr des direkten Abstiegs deutlich gemindert.

Hinter Dominik Bacher liegen ja keine allzu leichten zwei Jahre. Nach seinem Entschluss, die Sache mit dem Profibereich sein zu lassen, musste der 1,90-Meter-Mann mit dem Offensiv-Gen teils in der Abwehr ran. „Ich hab’ nicht so viel getroffen“, sagt er über seine Zeit in Pullach in der Landesliga. Bei seinem neuen Team ist er quasi die Raumstation, die die Satelliten steuert. Seine Lieblingsverbindung besteht zu Franz Fischer, einem weiteren veranlagten Offensiven. „Mit dem fühle ich mich pudelwohl. Zum Glück spielt er jetzt vorn. Es gibt nichts Schöneres“, sagt der 21-Jährige über den Kollegen.

Es sieht so aus, als habe Bacher eine neue Heimat gefunden. Die Vertragsverlängerung zu diesem frühen Zeitpunkt mag manchen überrascht haben, wo der frühere Hachinger doch Fabelzahlen auflegt. Aber sie ist erklärbar: „Ich habe mich superschnell eingelebt und Freunde fürs Leben gefunden.“

Er zählt einerseits die Jungen wie Ugurkan Verep oder Elias Knott auf. „Damit ist das Pflaster für die nächsten Jahre da.“ Andererseits aber auch die Routiniers Josef Siegert, Michael Wiedenhofer, Benedikt Buchner und freilich Marco Hiry, „die lustigste Person, die ich je getroffen habe“. Bacher und der FCP – das harmoniert auf einer Ebene, wie sich das schwer abschätzen ließ. Klar wusste man, dass der Mann heillos überqualifiziert ist für diese Spielklasse. Aber sich dort so mühelos einzugliedern, nicht den Star raushängen zu lassen und nun sogar von einer längeren Zukunft mit der Mannschaft zu sprechen, das war dann auch nicht abzuschätzen.

Wenn er ehrlich ist: Er ging ohne große Gedanken diese Aufgabe an, er wusste quasi nichts über die Bezirksliga. „Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht.“ Die zwei Tore gegen Habach krönten eine ohnehin schon höchst erfolgreiche Bacher-Saison. Zum Freistoßtor (1:0) gibt es eine ganz unterhaltsame Anekdote. Eigentlich gingen die Standard-Schützen Fischer und Siegert davon aus, den Freistoß aus 20 Metern zu treten.

Aber Bacher brachte sich selbst ins Spiel. Und wie sie ihn fragten, ob er den denn auch im Kasten unterbringen würde, antwortete der Stürmer. „Ja, ich zieh’ den rein.“ Als er Sekundenbruchteile nach dem Schuss hochblickte, wusste er schon: „Der kommt nicht schlecht. Dann hat er auch schon eingeschlagen.“ Für solche Fabelschüsse haben die Verantwortlichen des FCP ihn geholt – und wollen ihn auch so schnell nicht mehr hergeben. (Andreas Mayr)

Aufrufe: 029.3.2024, 18:49 Uhr
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