2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ultrakurzes Gastspiel beim FC Pipinsried: Trainer Frank Peuker.
Ultrakurzes Gastspiel beim FC Pipinsried: Trainer Frank Peuker. – Foto: BRUNO HAELKE

FC Pipinsried im Chaos-Modus: Peuker schon wieder weg

Fußball Regionalliga

Grüppchenbildung, Egoismus und „Respektlosigkeiten gegenüber meiner Person“: Frank Peuker, seit einer Woche im Amt, hat den FC Pipinsried nach dem 0:2 gegen Fürth wieder verlassen.

Pipinsried – Chaos beim FC Pipinsried: Nur wenige Minuten nach der 0:2- Heimniederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth U23 am Samstag gab der erst am Montag installierte neue Trainer Frank Peuker sein Amt zurück. Nach dem Ausscheiden von Niko Jelisic verlässt damit der zweite Trainer binnen einer Woche den Regionalligisten.

Das ist nicht alles: Co-Spielertrainer Pablo Pigl und Torwarttrainer György Szekely haben bereits am Freitag das Handtuch geworfen. Dass die Mannschaft nach der Niederlage auf den vorletzten Platz in der Tabelle abgerutscht ist, gerät dabei schon fast zur Nebensache (Torschützen Robin Littig in der 83. und Fabian Baumgärtel per Strafstoß in der 87. Spielminute).

FC Pipinsried: Peuker beklagt Respektlosigkeit der Spieler

„Nach der Pressekonferenz habe ich dem sportlichen Leiter Tarik Sarisakal und dem zweiten Vorsitzenden Martin Schmidl mitgeteilt, dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe“, so Peuker am Samstagabend im Gespräch mit der Heimatzeitung. „Nach den Trainingseindrücken in der Woche habe ich am Freitag mit der Mannschaft gesprochen. Aber mit der Gruppenbildung, dem Egoismus und der Respektlosigkeit gegenüber meiner Person bin ich nicht mehr bereit, den Weg zu gehen“, erklärte Peuker seinen Rücktritt nach nur sechs Tagen im Amt. Einige Spieler hätten ihn noch nicht einmal gegrüßt. „Ich will und kann die Energie dafür nicht aufbringen.“

Der sportliche Leiter des FC Pipinsried, Tarik Sarisakal, sagte, er könne Peuker „zu 100 Prozent verstehen. Was einige Spieler abgezogen haben, lässt jeglichen Anstand und jede Kinderstube vermissen. Das Ganze ist eine bodenlose Frechheit.“ Wie sich das Fehlverhalten einiger Spieler konkret gezeigt habe, sagte Sarisakal nicht.

FC Pipinsried: Tarik Sarisakal will bleiben und erhält Unterstützung von Präsident Küspert

„Aber nicht, dass wir uns falsch verstehen. 80 Prozent der Mannschaft hat einen einwandfreien Charakter“, ist sich der sportlich Verantwortliche des FC Pipinsried sicher. An die anderen gewandt findet Sarisakal deutliche Worte: „Wenn ein oder mehrere Spieler meinen, sie brauchen nicht mehr für den FC Pipinsried zu spielen, dann ist das ihr Ding. Sie brauchen aber auch nicht zu glauben, dass sie von uns die Freigabe erhalten. Dann schmoren sie eben sieben Monate. Und welcher Verein möchte dann Spieler, die sich so verhalten?“, stellt er fragend in den Raum.

Von den Geschehnissen direkt nach der Pressekonferenz wusste FCP-Präsident und Geschäftsführer der FC Pipinsried Fußball GmbH, Roland Küspert, zunächst nichts. „Ich hatte nach dem Spiel noch ein paar Sachen zu erledigen, deshalb habe ich das überhaupt nicht mitbekommen.“ Sein Vize Martin Schmidl habe ihn dann informiert. „Wir müssen jetzt erst mal unsere Hausaufgaben machen und eine Lösung finden. Wir werden jetzt aber nicht den sportlichen Leiter zum Sündenbock machen“, so Roland Küspert zur Personalie des sportlichen Leiters. Tarik Sarisakal selbst lehnt einen Rücktritt ab. „Nein, ich werde nicht zurücktreten“, sagte er auf Nachfrage der Heimatzeitung.

Nur Schalke 04 braucht noch mehr Trainer als der FC Pipinsried

Seit 2020 haben sich sieben Chef-Trainer die Klinke beim FC Pipinsried in die Hand gegeben. Zunächst war da das gleichberechtigte Trainer-Duo Fabian Hürzeler und Muriz Salemovic, dann Andreas Thomas. Ihm folgte im Herbst des vergangenen Jahres Andreas Pummer, der sich Ende der vergangenen Saison aber auch wieder verabschiedete. Als Nachfolger wurde Spielertrainer Niko Jelisic verpflichtet, ihm gleichberechtigt wurde Miljan Prijovic zur Seite gestellt. Nachdem zunächst Prijovic das Handtuch geworfen hat, verabschiedete sich vor acht Tagen auch Jelisic. Dessen Nachfolger war Frank Peuker, der nur sechs Tage blieb.

Neben den Cheftrainern waren in den vergangenen beiden Jahren mit Tomas Tomic, Nenad Pavlovic und György Szekely drei Torwarttrainer beim FCP, Stephan Thee, Niko Jelisic, Emanuel Jozic und Pablo Pigl begleiteten seit 2020 den Posten des Co-Trainers. Die Anzahl der Chef-Trainer wird nur vom FC Schalke 04 übertroffen, der es auf neun Trainerwechsel seit 2020 brachte.

„Wir werden uns zusammensetzen und sehen, wie wir weiter verfahren“, so Küspert. Interessierte werden sicherlich am Montagabend einen Blick auf den Pipinsrieder Trainingsplatz werfen, um zu sehen, wer künftig die Aufgaben des Trainers übernimmt.

Aufrufe: 06.11.2022, 16:25 Uhr
Bruno HaelkeAutor