2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Was meinst du? Das Pipinsrieder Trainergespann Miljan Prijovic und Niko Jelisic sowie Pablo Pigl (von links) tüfteln bei der Auswärtspartie in Ansbach an der Taktik.
Was meinst du? Das Pipinsrieder Trainergespann Miljan Prijovic und Niko Jelisic sowie Pablo Pigl (von links) tüfteln bei der Auswärtspartie in Ansbach an der Taktik. – Foto: BRUNO HAELKE

FC Pipinsried empfängt Türkgücü: Fünf Rückkehrer - und jetzt auch noch Caiuby?

Wiedersehen im Dachauer Hinterland

Der emotionale Kracher des Spieltags der Regionalliga Bayern steigt bereits am heutigen Freitagabend in der Pipinsrieder Hazrolli-Arena, wenn der gastgebende FC Pipinsried um 18 Uhr Türkgücü München empfängt.

Pipinsried – Beide Teams verloren am vergangenen Dienstag ihre Spiele mit 0:1, da gilt es für beide, Wiedergutmachung zu betreiben. Die Regionalliga Bayern hat am heutigen Abend einiges zu bieten. Das sportliche Highlight steigt beim Tabellenzweiten Kickers Würzburg, der den Tabellenführer aus Unterhaching empfängt. Aber auch das Frankenduell zwischen Aubstadt und Schweinfurt ist beachtenswert.

In Oberbayern steht allerdings das Duell zwischen dem FC Pipinsried und Türkgücü München im Fokus der Fußballfans. Der gastgebende FCP hatte sich nach drei Niederlagen zu Beginn der Saison gefangen, er gewann anschließend vier Spiele in Serie. Einen kleinen Dämpfer bekam das Team von FCP-Trainer Niko Jelisic am vergangenen Dienstag bei der 0:1-Niederlage in Ansbach. „Wir wissen, woran es gelegen hat, dass wir das Spiel in Ansbach verloren haben. Das ist aber jetzt abgehakt, es wird ein komplett anderes Spiel gegen Türkgücü“, ist sich Jelisic sicher. „Ich erwarte einen Gegner, der höchste fußballerische Qualität hat und sicher sehr dominant auftreten wird. Da gilt es, dass meine junge Mannschaft dagegen hält und ihre Qualität zum Tragen bringt“, fordert er von seinem Team. Zur Aufstellung macht der FCP-Coach keine Angaben, personell kann er aus dem Vollen schöpfen.

Mit Türkgücü stellt sich am heutigen Abend der Verein der Regionalliga vor, bei dem sich die Gemüter erhitzen. Warum? Die Erklärung ist klar: In der vergangenen Saison ging der Verein in die Insolvenz, nur wenige Wochen später wurde ihm die Lizenz für die Regionalliga erteilt. So richtig verstanden hat es niemand. Allerdings hat der Verein nur die Statuten des Bayerischen Fußball-Verbands umgesetzt. Probleme gab es bei der Findung des Spielortes, weil Türkgücü nur eine bestimmte Anzahl an Spielen im Grünwalder Stadion austragen darf. Nachdem serienweise angefragte Vereine mehr oder weniger dankend absagten oder absagen mussten, blieb den Münchnern nur die Option Olympiastadion. Ein kostspieliges Vergnügen. Für die auszutragenden sieben Spiele stehen Kosten von rund 175 000 Euro für die Stadionmiete im Raum.

Und nun kommt Türkgücü München mit den Ex-Pipinsriedern Johann Hipper, Ünal Tosun, Christoph (Gies) Rech, Eren Emirgan und Albano Gashi nach Pipinsried. Zwei, Emirgan und Gashi, haben noch in der vergangenen Saison im Dachauer Hinterland gekickt. Hipper und Rech waren Mitglieder der Mannschaft, die in der Bayernliga für Furore sorgte. Ünal Tosun war in seiner Pipinsrieder Zeit von 2016 bis 2018 Publikumsliebling. Man man kennt sich also. Außerdem waren Christoph Rech, Kevin Hingerl und Michael Zant vor der Saison auch in Pipinsried im Gespräch, ein Wechsel ins Ilmtal kam allerdings nicht zustande

TGM-Coach Alper Kayabunar steht eine Mannschaft zur Verfügung, die ohne Weiteres unter den ersten Fünf in der Tabelle landen kann, wenn nicht gar muss. So kickt beispielsweise mit Marco Holz ein Spieler im Mittelfeld, der mit Sicherheit zu den besten Akteuren der Regionalliga gehört. Holz spielte unter anderem in der 3. Liga bei Wacker Burghausen und Energie Cottbus, Regionalliga-Stationen waren der 1. FC Saarbrücken und eben Türkgücü München.

Einst vereint, nun getrennt: Während Pablo Pigl (l.) immer noch beim FCP kickt, ist Christoph Rech nun bei Türkgücü.
Einst vereint, nun getrennt: Während Pablo Pigl (l.) immer noch beim FCP kickt, ist Christoph Rech nun bei Türkgücü. – Foto: bruno haelke

Für den Wechsel-Knaller der Saison sorgten, natürlich, ebenfalls die Münchner. Mit Ex-Bundesliga-Profi Caiuby verpflichten sie einen mehr als prominenten Spieler. Caiuby Francisco da Silva wurde 2009 mit dem VfL Wolfsburg deutscher Fußballmeister und war später Leistungsträger beim FC Augsburg. Unter der Woche versuchten die Verantwortlichen von Türkgücü alles, um rechtzeitig vor dem Spiel in Pipinsried eine Arbeitsgenehmigung für den Offensivspieler zu bekommen. Am heutigen Abend wird man sehen, ob die administrativen Dinge rechtzeitig erledigt wurden.

„Man muss sagen, dass die Pipinsrieder Mannschaft nach dem schlechten Start die Kurve bekommen hat“, sagt der sportliche Leiter der Münchner, Roman Plesche. „Klar, das 0:1 am vergangenen Dienstag beim 1. FC Nürnberg II war ein Rückschlag, aber die Tendenz nach oben ist deutlich zu sehen“, so Plesche weiter.

Der gebürtige Allgäuer war von 2016 bis 2019 als sportlicher Leiter in Pipinsried tätig. „Wir spielen sehr ordentlich, doch die Effektivität lässt zu wünschen übrig“, bemängelt er.

Wenn es einmal läuft, dann wird es für jeden Gegner in der Regionalliga schwer, Türkgücü zu schlagen. Bestes Beispiel dafür ist das 4:1 in Hankofen-Hailing. Der Aufsteiger aus Niederbayern gilt als enorm heimstark, doch die Landeshauptstädter sorgten mit drei Toren innerhalb von 15 Minuten für klare Verhältnisse. Die Fans dürfen sich in jedem Fall auf eine hochspannende Partie freuen, alle Voraussetzungen für ein interessantes Spiel sind gegeben.

Aufrufe: 026.8.2022, 06:44 Uhr
Bruno HaelkeAutor