2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Zum Ligastart gab es für den 1. FC Penzberg direkt erste drei Punkte.
Zum Ligastart gab es für den 1. FC Penzberg direkt erste drei Punkte. – Foto: Oliver Rabuser

FC Penzberg mit Konfettibombe in der Kabine: „Matchwinner war heute die Mannschaft“

FCP gewinnt Bezirksliga-Einstand

Beim Saisonauftakt gegen den FC Neuhadern gelang dem FC Penzberg ein deutlicher 4:1-Heimerfolg. Die Siegesfeier danach überraschte den Trainer Ollert.

Penzberg – Es waren wilde Szenen, die die Kabine des 1. FC Penzberg verließen. Im Internet bekam man einen seltenen Einblick in das Innenleben des ansonsten so heiligen Ortes. Zu sehen waren Luftballons, bunte Lichter und eine Konfettibombe, die platzte, als die Fußballer zum Takt der Musik auf und ab hüpften. In Sachen „Teamgeist“, sagt Trainer Simon Ollert, „hatten wir das noch nie so krass wie heute, seit ich in Penzberg bin“.

Das ließ sich noch an einer zweiten Szene beobachten, die aber wohl die wenigsten mitbekamen. Nach dem Anschlusstor der Gäste aus Neuhadern zum 1:2 passierte wenig Berichtenswertes – und genau das war berichtenswert. Denn der alte FCP aus der vergangenen Saison hätte sich womöglich gegenseitig zerfleischt, hätte gemeckert, genörgelt, gezweifelt.

„Matchwinner war heute die Mannschaft“

FCP-Trainer Simon Ollert

Aber das, so erhoffen es sich die Trainer, ist vergangen. Beinahe die ganze Vorbereitung haben sie aufgewendet, um die Mannschaft und ihren Zusammenhalt zu formen. Die ersten Ansätze können sich sehen lassen. „Matchwinner war heute die Mannschaft“, gab Simon Ollert nach dem 4:1-Erfolg zu Protokoll.

Manchmal weiß man vor einem Spiel, dass die Partie für einen gemacht ist. So ging’s den Penzbergern gegen Neuhadern. Nicht nur die Stimmung, auch der Platz kam glänzend daher. Nach vielen Einheiten auf Kunstrasen durften sie „endlich mal wieder auf unseren geliebten Rasen“, sagte der Coach. Das mag nur ein emotionaler Verstärker gewesen sein. Doch selbst wenn, sei’s drum.

Dominik Bacher mit Debüt-Treffer im ersten Pflichtspiel für FCP

„Es haben davor schon viele Dinge gepasst“, sagte Ollert. Nein, dieser Tag war nicht zum Verlieren da. Und dann noch die frühe Führung. Nach zehn Minuten zeigte Stürmer Dominik Bacher, warum ihn der FCP unbedingt haben wollte. Im Strafraum nahm er einen Ball mit der Brust an und versenkte ihn im Tor. „Das ist seine Qualität. In der Box ist er einfach sehr gefährlich“, lobte der Trainer.

Bachers Spiel zeichnen noch mehr die Momente aus, die weniger spektakulär sind. Wie er Bälle magisch anzieht, hält und weiterleitet, das war schon in Hachinger Zeiten seine größte Stärke neben dem richtigen Riecher für Tore und Vorlagen. „Sein Debüt war wirklich stark“, sagte Ollert.

Defensives Mittelfelduo Hiry-Verep glänzt gegen FC Neuhadern

Neben Bacher glänzten weitere Penzberger in diesem starken Verbund. Marco Hiry und Kapitän Fazlican Verep im defensiven Mittelfeld sind aufzuführen. Weil sie den taktischen Plan der Trainer in die Wirklichkeit transferierten. Neuhadern hat sich profiliert als Verein mit starkem Pressing.

Die frühen Attacken im Mittelfeld können „das Spiel zerstören“, weiß Ollert aus der vergangenen Saison. Aber Penzbergs Kommandoabteilung leistete sich keine Schnitzer, blieb entspannt in den Drucksituationen. „Wir haben sie nicht reinkommen lassen“, lobte der 26-Jährige. Vielmehr zeigte sich das erweiterte Penzberger Repertoire.

Simon Ollert zufrieden: „Für das erste Mal lief das heute super“

Bis dato lebte der FCP oft von seinen Diagonalbällen, die eine Verteidigung aufschlitzen können. Zum Ligastart kam auch ein gutes Kurzpassspiel hinzu. „Kugel und Gegner laufen lassen“, so sah der Ansatz der Chefs draußen aus. Ihre Mannen auf dem Feld setzten das gut um. „Für das erste Mal lief das heute super“, lobte Ollert.

Letztlich gab’s nur die kurze Phase der „Schlafmützigkeit“ – wie er’s nennt – nach dem 1:2 zu bekritteln. Doch die bezog sich nur auf das Fußballerische. Negative Emotionen habe es gar nicht gegeben. Das ließ sich sogar auf eine dritte Partei erweitern. Selten hat man Ollert so über Schiedsrichter sprechen hören. „Alle drei richtig gut, war angenehm, gerne öfter“, sagte er über Richard Conrad und Kollegen. (ANDREAS MAYR)

Statistik

FC Penzberg 4 - 1 FC Neuhadern

Tore: 1:0 (10.) Bacher, 2:0 (61.) Fischer, 2:1 (64.) Bündgens, 3:1 (73.) Schneeweiß, 4:1 (90.+3) Mergenhagen.

Gelbe Karten: Penzberg 0, Neuhadern 2.

Schiedsrichter: Richard Conrad. Zuschauer: 180.

Aufrufe: 031.7.2023, 10:29 Uhr
Andreas MayrAutor