Seit dieser Saison führt Fabio Kammerer den TuS Efringen-Kirchen als Kapitän an. Von der Wahl wurde er selbst überrascht. In seiner neuen Funktion soll Kammerer auch für frischen Wind sorgen.
„Ach, ich vergesse ab und zu etwas. Mal ist es der Geldbeutel, mal der Autoschlüssel oder das Handy“, sagt Fabio Kammerer und lacht. „Einmal habe ich auch schon die Fußballschuhe zu einem Spiel vergessen. Aber das ist schon lange her.“ Er könne sich jedoch immer auf seine Mitspieler verlassen, „die tragen mir dann die Sachen hinterher“. Ob er nun auch mal die Kapitänsbinde liegen lässt? Das hofft der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler des TuS Efringen-Kirchen nicht.
Denn zu dieser Saison wurde Kammerer von seinen Teamkollegen in geheimer Abstimmung zum neuen Spielführer des Bezirksligisten gewählt. „Da war ich schon sehr überrascht“, gesteht Kammerer, der bei der Wahl selbst gar nicht anwesend war. „Natürlich erfüllt es mich mit Stolz, die Mannschaft auf das Feld führen zu dürfen. Das ist ein großer Vertrauensbeweis.“
Kammerer steht vor dem Abschluss seines Studiums
Sportchef und Teamkollege Stefan Hilpüsch ist von seinem neuen Anführer begeistert: „Bei uns findet derzeit auch ein Hierarchiewechsel statt. Fabio hat innerhalb der Mannschaft ein hohes Standing“, sagt Hilpüsch. Er habe sich sehr gefreut, dass die Wahl auf Kammerer gefallen ist, „Fabio wird sicherlich auch neuen Wind hereinbringen“.
Ob Kammerer die Kapitänsbinde beim TuS langfristig tragen kann, wird sich demnächst entscheiden. Derzeit schreibt der 26-Jährige, der dreineinhalb Jahre an der Universität in Konstanz Wirtschaftswissenschaften studiert hat, seine Bachelorarbeit („Die muss ich bis nächsten Montag abliefern“). Für Kammerer steht fest: „Ich will beruflich auf jeden Fall hier in der Grenzecke bleiben.“
Im Sommer 2016 war er von seinem Jugendclub FC Hauingen, für den er in der Kreisliga A geglänzt hatte, zum TuS in die Landesliga gewechselt. Neun Tore und zwei Vorlagen lieferte er in seiner Premierensaison ab. „Ich habe auf dem Flügel gespielt, war also offensiver ausgerichtet. Leider hat es zum Klassenerhalt nicht gereicht“, sagt Kammerer.
Jassen mit Bad Bellingens Kapitän Tim Schillinger
Dem TuS blieb er auch nach dem Abstieg in die Bezirksliga treu und zieht mittlerweile im Mittelfeld die Fäden. Neben Fußball begeistern Kammerer auch Karten- und Brettspiele. Besonders das königliche Spiel Schach hat es ihm angetan. Beim Kartenspiel hockt er oft mit seinem Kumpel Tim Schillinger, Kapitän des VfR Bad Bellingen, zusammen, „dann jassen wir, was das Zeug hält“.
Während seiner Studienzeit hielt sich Kammerer mit einem Gastspielrecht beim damaligen Bezirksligisten SC Konstanz-Wollmatingen fit. Auf viele Einsätze kam er wegen der Pandemie jedoch nicht. Wie sieht er den Vergleich beider Bezirksligen? „Die Spitze in der Liga am Bodensee mit den ersten vier Mannschaften ist richtig stark. Die setzen sich deutlich vom Rest ab. Unsere Liga finde ich dagegen ausgeglichener.“
Sein Fokus mit dem TuS liegt auf einer vernünftigen Gesamtsaison. „Wenn wir an die starken Leistungen der vergangenen Rückrunde anknüpfen können, sind wir sicher für eine Überraschung gut“, sagt Kammerer, der für die BZ den Spieltag tippt.