Ex-Profi Bösel kehrt zum Heimatverein zurück – in die Kreisliga

„Das Kapitel Fußball ist beendet“, hatte der Techniker im Jahr 2022 nach seinem beendeten Kurzengagement beim Drittligisten Halleschen FC gesagt. Der Familienvater müsse erstmal Abstand gewinnen, weil die zwei Profi-Jahre zuvor geschlaucht hätten. Abstand nehmen, beispielsweise indem er an sein schon abgeschlossenes Sportmarketingstudium ein weiteres duales Studium dranhängt. So nahm Bösel nach der Rückkehr in die Heimat das Studium im Studiengang „Handel und internationales Management“ in Angriff, mit dem er mittlerweile zur Hälfte durch ist.

Für Sebastian Bösel steht das Studium als zweites Standbein nun im Vordergrund, nachdem er in seiner Fußballkarriere zunächst bei der SpVgg Bayern Hof und beim FC Bayern München II in der Regionalliga Bayern spielte und dann bei der SG Sonnenhof Großaspach zum Drittliga-Profi reifte. Auch beim 1. FC Saarbrücken und in Halle war er anschließend.

Nach der frühzeitigen Beendigung seiner Profikarriere kribbelte es Bösel aber recht bald wieder in den Füßen und er nahm einen Trainerschein in Angriff. Bevor er erstmals als Trainer in Erscheinung tritt, möchte er aber zunächst sein Studium zu Ende bringen. Selbst kicken wollte Bösel eigentlich nicht mehr. Dieses Denken hat sich geändert; der 29-Jährige hatte zuletzt seinen Heimatverein FC Marktleuthen kontaktiert und wird ab Sommer kurzerhand beim Kreisligisten auflaufen. Womöglich könne es passieren, dass er noch in der laufenden Kreisliga-Saison das ein oder andere mal zum Einsatz kommt, teilt er gegenüber den Oberpfalz-Medien mit.

Er wolle wieder Spaß am Fußball haben und den Sport als Hobby und nicht wie zehn Jahre lang als Beruf ausüben, betont Sebastian Bösel. Und der FC Marktleuthen scheint hierfür perfekt zu sein: Denn Bösel hat nach eigener Aussage wie vor viele Freunde und Bekannte im Verein, er kenne die Gegebenheiten und handelnden Personen. Außerdem wird er dann wieder mit seinem Bruder gemeinsam auf dem Platz stehen – nach über 20 Jahren.