2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines
Halit Yilmaz verlässt Türkgücü München nach fünf Monaten wieder. In 16 Regionalliga-Einsätzen gelangen ihm zwei Tore.
Halit Yilmaz verlässt Türkgücü München nach fünf Monaten wieder. In 16 Regionalliga-Einsätzen gelangen ihm zwei Tore. – Foto: Imago/regiopictures

Erster Abgang bei Türkgücü: Yilmaz wird Profi in der Türkei – Vertragsauflösungen folgen

„Das Ziel muss es sein, nachhaltig ohne Investoren zu wirtschaften“

Türkgücü München sucht nach wirtschaftlicher Stabilität. Halit Yilmaz erfüllt derweil sich seinen Profi-Traum in Ankara. Weitere Abgänge sind geplant.

München – Wegen finanzieller Engpässe will Türkgücü München seinen Kader bis zum Start der Rückrunde verkleinern. Inzwischen ist der erste Abgang fix: Halit Yilmaz verlässt den Regionalligisten und unterschreibt beim Partnerverein Genclerbirligi Ankara einen Profi-Vertrag. Der Ex-Pipinsrieder erfüllt sich so seinen Profi-Traum. Gleichzeitig ist klar: Yilmaz wird nicht der letzte Abgang der Münchner bleiben. Nach dem Rücktritt von Investor Milan Rapaic sehnt sich der ehemalige Drittligist nach wirtschaftlicher Stabilität.

Aus der Regionalliga Bayern in die Türkei: Yilmaz verlässt Türkgücü München



Ein Standbein könnte die neue Kooperation mit dem türkischen Zweitligisten Genclerbirligi Ankara sein, der langfristig wieder in die Süper Lig will. „Das ist ein alteingesessener Verein in Ankara. Ein bisschen vergleichbar mit dem TSV 1860“, sagt Türkgücü-Vorstand Serdar Yilmaz hinsichtlich der starken Jugendarbeit des Vereins.

So wechselte jüngst Arda Güler aus der Akademie zu Fenerbahce Istanbul, ehe sich Real Madrid die Dienste des Supertalents einiges kosten ließ. Genclerbirligi profitierte von dem Transfer immens. Fenerbahce kaufte dem Zweitligisten die Weiterverkaufsbeteiligung laut transfermarkt.de für 45 Millionen Türkische Lira (rund 1,3 Millionen Euro) ab.

„Das Ziel muss es sein, ohne Investoren zu wirtschaften.“

Serdar Yilmaz und Türkgücü München wollen eine Plattform für junge Spieler werden.

Einen ähnlichen Weg will Türkgücü München jetzt selber gehen, um langfristig auf eigenen Beinen zu stehen. Natürlich mit kleineren Summen. In der Kooperation geht es darum, jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, sich ins Blickfeld des türkischen Traditionsklubs zu spielen. Anschließend hofft der Regionalligist von einer ausgehandelten Weiterverkaufsklausel zu profitieren.

„Das Ziel muss es sein, ohne Investoren zu wirtschaften“, erklärt Serdar Yilmaz. „Keiner redet vom Aufstieg. Es geht darum, dass wir uns nachhaltig in der Regionalliga etablieren.“ Langfristig will Türkgücü deshalb weiter auf junge Spieler mit Potenzial setzen. Der jüngste Aufstieg der U19 in die Bayernliga sei ein wichtiger Schritt des geplanten Strategiewechsels, so Serdar Yilmaz. Der Wechsel von Halit Yilmaz ein Beleg, dass man es von Türkgücü in den Profi-Fußball schaffen kann.

„Wenn jemand wegwill, weil es bei uns finanziell nicht rosig aussieht, können wir eine Vertragsauflösung anbieten.“

Serdar Yilmaz, Vorstand bei Türkgücü München, über das anstehende Transferfenster.

Auf den Wechsel von Halit Yilmaz in die Türkei ist Serdar besonders stolz. „Als er von Pipinsried kam, hab ich zu seinem Vater gesagt, er wird bei uns zum Profi“, sagt Serdar Yilmaz, der seinen Schützling nach Ankara begleitete. „Dass es so schnell geklappt hat, ist wirklich eine Nummer.“ Dreimal beobachteten Scouts des türkischen Zweitligisten bereits Regionalliga-Spiele vor Ort. Dazu überzeugte die Verantwortlichen Videomaterial von Halit Yilmaz.

Neben Halit Yilmaz werden weitere Abgänge folgen. Am Spieleretat muss eingespart werden, gibt Serdar Yilmaz offen zu: „Wenn jemand wegwill, weil es bei uns finanziell nicht rosig aussieht, können wir eine Vertragsauflösung anbieten. Ich will aber nicht jeden Spieler unbedingt loswerden.“

Dem sportlichen Erfolg tat der finanzielle Engpass derweil keinen Abbruch. Nach der Hinserie steht Türkgücü in der Regionalliga auf Rang Drei, obwohl das Finanzchaos auch Thema in der Kabine war. (btfm)

Aufrufe: 022.12.2023, 15:58 Uhr
Boris ManzAutor