2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Foto: System/ Stock.Adobe
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"Enormes Potenzial, geile Kicker und super Typen"

Nachspielzeit mit Michael Schneider und Björn Geißler +++ Trainerduo der SG Altrhein spricht über die Fusion von Germania Eich und Rheingold Hamm, das "neue Miteinander" und die Zielsetzung der Kombinierten

In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Michael Schneider und Björn Geißler. Das Trainergespann von A-Klassist SG Altrhein

Wie zufrieden seid ihr mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Michael Schneider: Stand jetzt sind wir mit den letzten Ergebnissen zufrieden. Wichtig für uns war erstmal, die beiden Vereine zusammen zu führen, sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz. Ich glaube, dieser Prozess ist uns sportlich bisher ganz gut gelungen. Die Mannschaft macht Spaß, die Trainingsbeteiligung ist gut und alle ziehen mit. Fußballerisch ist da allerdings auch immer noch Luft nach oben. Durch die vielen Verletzungen, teils auch schwere Verletzungen wie bei Torjäger Marcel Seibel (Kreuzbandriss) und Ali Mouffoki (Meniskusanriss) müssen wir im Moment immer wieder auch einige Rückschläge einstecken. Hut ab an das Team, wie wir das zusammen alle meistern und trotz allem zusammen halten. Das macht uns als Trainerteam auch stolz, wenn du so eine Mannschaft trainieren darfst.

Schon einige Zeit vor Saisonbeginn gab es Gerüchte um den Zusammenschluss zwischen Eich und Hamm. Warum kam es letztlich zur Fusion zur SG Altrhein?

Björn Geißler: In der letzten Saison mussten wir von Woche zu Woche hoffen, 11 Mann auf den Platz zu bekommen. Das war in Hamm so und in Eich nicht anders und letztendlich ging kein Weg um eine Fusion herum. Leider haben auch viele Spieler in den letzten zwei Jahren die Lust verloren, da die Bindung zum Mannschaftssport oftmals unterbrochen wurde.

Michael Schneider: Bei den beiden Klubs haben die aktuellen Probleme des Amateurfußballs zugeschlagen. Immer weniger Interesse am Sport generell. Ich hoffe, dass die EM 2024 in Deutschland hier wieder etwas hilft, mehr Kinder und Jugendliche in die Vereine zu bringen. Auch bei anderen Sportarten wird es ja auch immer schwieriger, die Kids zu begeistern. Und auch im Herrenbereich und im Ehrenamt sinkt das Interesse immer mehr. Und jetzt kommen noch die finanziellen Aspekte der Vereine dazu.

Was hat euch als Trainer von diesem Projekt überzeugt?

Michael Schneider: Egal ob Eich oder Hamm, bei beiden Vereinen war immer eine Begeisterung für den Fußball da. Viele Zuschauer, gute Stimmung. Ob als Zuschauer oder als Gegner war es für mich immer beeindruckend, bei den beiden Vereinen zu Gast zu sein. Nach der Anfrage und den Gesprächen habe ich trotz der Probleme der letzten zwei bis drei Jahre eine Aufbruchstimmung wahrgenommen, um gemeinsam einen Neustart zu wagen und die Vereine am Leben zu erhalten. Da war es für mich klar, meinen Teil dazu beitragen zu wollen.

Björn Geißler: Für mich war ab dem ersten Training in der letzten Saison mit beiden Teams klar, dass enormes Potenzial in den Mannschaften steckt, mit richtig geilen Kickern und auch super Typen. Ein großer Faktor spielte auch Michael, mit dem ich direkt im ersten Gespräch auf einem Nenner war und wir beide uns einig waren, das Traineramt zu teilen.

Wie ist die Zusammenführung der beiden Mannschaften gelungen und wie verstehen sich die Jungs untereinander?

Michael Schneider: Man hat von Anfang an gemerkt, dass die Jungs sich schon kennen. Die beiden Mannschaften haben in der Rückrunde der vergangenen Saison schon zusammen trainiert und kennen sich auch teilweise aus der schon bestehenden Jugendspielgemeinschaft SG Altrhein. Schwieriger war es dann, auch in den Spielen sich zu finden. Hier mussten wir dann vor allem taktisch auch teilweise bei null starten. Dieser Prozess dauert wahrscheinlich auch noch etwas an.

Björn Geißler: Man sieht an den aktuellen Ergebnissen und an dem Kader Woche für Woche, dass alle füreinander kämpfen und auch neben dem Platz sind die Jungs ständig in Kontakt und planen Events, wo sie auch mal ohne den Ball tanzen.

Mit welcher Zielsetzung seid ihr denn in die Runde gestartet?

Michael Schneider: Wir wollten und wollen uns so schnell wie möglich als Team finden, den Spaß beim Fußball hochhalten und trotzdem so schnell wie möglich 40 Punkte holen. Aktuell haben wir mit einigen Verletzungen zu kämpfen und hoffen, dass die Jungs so schnell wie möglich wieder fit werden und gesund bleiben.

Was funktioniert schon ganz gut, wo seht ihr noch Verbesserungspotenzial?

Michael Schneider: Uns gefällt, dass wir in den letzten Zeiten gut und kompakt stehen und im Gegensatz zum Beginn der Saison unsere Torchancen nutzen. Am Anfang der Saison haben wir aus vielen Torchancen wenig Tore gemacht und hinten einfache Gegentore gefangen. In den letzten Spielen lassen wir weniger zu und machen aus weniger Chancen trotzdem noch ein Tor. Gegen Pfeddersheim oder Freimersheim hätten wir zu Beginn der Saison statt 1:0 gewonnen vielleicht noch verloren. Jetzt hoffen wir in den nächsten Spielen uns auch wieder mehr Torchancen erarbeiten zu können und so auch wieder mehr Tore zu machen.

Björn Geißler: Aktuell ist die sportliche Lage sehr positiv, was natürlich nur möglich ist, wenn das eine Rad in das andere greift. Wir haben als Mannschaft eine sehr gute Unterstützung von der sportlichen Leitung und dem Vorstand, die sich um alles außerhalb des Platzes kümmern. Denn auch da fällt einiges an Arbeit an, wenn aus zwei Mannschaften eine gemacht wird.

Aufrufe: 013.10.2022, 10:00 Uhr
Martin ImruckAutor