2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht

Effektivität schlägt spielerische Überlegenheit

Die BSG Chemie Kahla war zum Topspiel in Weimar gefordert. Beide Teams trennen nur fünf Punkte.

Auch wenn unter der Woche klar wurde, dass man den Verzicht für den Aufstieg erklärt hatte, waren die Chemiker dennoch heiß auf das Spiel, um vielleicht noch um Platz zwei ein Wörtchen mitreden zu können und sich so für die gute Rückrunde zu belohnen.

BERICHT der BSG Chemie Kahla

Für Weimar hingegen ist ein Sieg zwingend notwendig, um nicht nochmal Spannung im Aufstiegsrennen aufkommen zu lassen. Daher konnte man sich auf ein hochklassiges Landesklasse-Spiel einstellen. Coach Hurt musste erneut seine Defensive umbauen, da Tietze ausfiel.

Die Gäste kamen gut in die Partie und ließen die Kugel gut durch die eigenen Reihen laufen. Weimar war nur mit Hin- und Herlaufen beschäftigt. Aber auch nach vorne fand man spielerisch immer wieder gute Lösungen, sich gegen den anlaufenden Gastgeber zu befreien. Weimar stand überraschend defensiv und fand offensiv so gut wie nicht statt. Aber das, was sie defensiv gegen den Ball spielten, war sehr organisiert und so kamen die Gäste zu keinen klaren Torchancen. Immer wieder war ein Gegenspieler im Weg. Bis ins letzte Drittel spielte die BSG einen wirklich ansehnlichen Ball, doch der finale Pass fehlte bis dato. Kurz vor dem Halbzeitpfiff aus dem Nichts. Nach einem Einwurf landete der Abpraller wieder bei Weimar und die Flanke fand den Kopf von Zeitz. Sein Kopfball nicht hart und auch nicht wirklich präzise rutschte Stimmer über die Hand und es stand auf einmal 1:0. Eine Halbchance und ein Tor – brutal effektiv der Gastgeber. Kurz vor der Halbzeit blieb Starkloff unglücklich im Rasen hängen und musste verletzt ausgewechselt werden. Gute Besserung an dieser Stelle. Mit der knappen Führung ging es in die Pause. Kahla hatte mehr vom Spiel, doch die Führung erzielten die Gastgeber.

In Halbzeit zwei das gleiche Spiel. Weimar verteidigte und die Chemiker machten das Spiel. Die Gäste wurden nun offensiver und gingen ein etwas höheres Risiko ein. Man war dem Ausgleich näher als Weimar der 2:0-Führung. Doch nach einem langen Ball gerieten die Porzellanstädter in einen Konter. Kühnemund lief auf einmal allein auf Stimmer zu und versenkte eiskalt zum 2:0. Zweite Chance im Spiel, zweites Tor. Danach mussten die Gäste noch höheres Risiko gehen und das taten sie auch. Sowohl Jahn als auch Gleu hatten gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. Natürlich ergaben sich für die Gastgeber dann Räume und die Defensive musste das ein oder andere Mal in höchster Not klären. Weimar hatte weitere Möglichkeiten, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Doch es blieb beim 2:0. In der 66. Minute ein übles Einstiegen von Müller gegen Rauscher, der ihm zweimal mit offener Sohle in die Achillessehne trat. Es kam zur Rudelbildung. Am Ende kamen beide mit Gelb davon. In dieser Situation bewies Schiedsrichter Martjuschew einmal mehr seine souveräne Leitung des Spiels. Kahla rannte weiter an. Es dauerte bis zur 77. Minute. Jahn ließ seinen Gegenspieler aussteigen und verwandelte stark in die lange Ecke. Es waren noch ca. 15 Minuten zu spielen, um den Ausgleich zu erzielen. Kurz vor Schluss super Kombination zwischen Gleu, Rauscher und Bernhardt. Letzterer taucht am Ende frei vor Stern auf. Doch ihn verlassen die Kräfte und er rutscht weg, so dass diese 100-prozentige Chance ungenutzt blieb. Glück für Weimar an der Stelle. Kurz danach pfiff das Schiedsrichtergespann ab und die drei Punkte bleiben somit am Lindenberg.

Am Ende muss man sagen, dass sich der Gastgeber brutal effektiv gezeigt hat und nun alle Trümpfe um den Aufstieg in der Hand hat. Für die junge Kahlaer Mannschaft war dieses Spiel wieder ein weiteres, wichtiges Spiel für den Lern- und Entwicklungsprozess. Dennoch hat man über weite Strecken ein gutes Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten gemacht und gezeigt, welche Art von Fußball man spielen will. Durch die Niederlage muss man vorerst den dritten Platz an Eisenberg abgeben. Aber diese Situation ist nichts Neues. Schon gegen Stadtroda hat die direkte Zurückeroberung im direkten Duell bestens funktioniert. Dies soll auch Eisenberg in zwei Wochen zu spüren bekommen. Bis dahin allen eine schöne Woche.

Aufrufe: 013.5.2024, 14:30 Uhr
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