Die Grüne Au eskaliert wieder - im positiven Sinne

Mikheil, Totgesagt leben länger. Kannst Du so bestätigen, oder?
Wenn man hart arbeitet und gewisse Vorgaben gezielt und gut umsetzt, lebt man zumindest länger (schmunzelt).

Beschreib Doch mal, wie sich die Mannschaft unter Dir entwickelt hat?
Durch ein gezieltes Training, Wiederholungen der Abläufe, durch Videoanalysen und auch viel taktisches Training kann man zusammenfassend sagen. Das alles wirkt zusammen und kann nunmehr von den Jungs abgerufen werden.

Steckte im jungen Team genügend Bayernliga-Potenzial, das einfach abgerufen hat werden müssen - oder waren die kurzfristigen Neuzugänge wie Jean-Paul Ajala-Alexis und Alexander Seidel letztlich ausschlaggebend für den Aufschwung?
Ich habe ein junges und sehr williges Team mit super unterschiedlichen Charakteren. Die Qualität war von Anfang an da, allerdings war es für jeden einzelnen harte Arbeit, dieses Potenzial ausschöpfen zu können. Die neuen Spieler haben das Ganze nochmal aufgewertet. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir uns in einem stetigen Prozess befinden.

Tim Scherbaum, Marian Schubert, Tizian Mittereder, der leider verletzte Hendrik Geiler - die Hof-Truppe ist sehr jung, aber auch hervorragend ausgebildet. Bist Du nach dem schwachen Saisonstart deshalb eher als Psychologe wie als Übungsleiter in Erscheinung getreten?
Wir haben die zweitjüngste Mannschaft in der Liga. Davon sind zirka 80 Prozent der jungen Spieler aus unserer eigenen Jugendabteilung. Diese Jungs haben eine gute Ausbildung genossen, aber es hat noch nicht für die Bayernliga gereicht - daran musste ich die vergangenen Monate arbeiten. Auf allen Ebenen.

Wie gehts Dir persönlich auf Deiner ersten Station als Trainer im gehobenen Amateurniveau?
Als ich selbst noch aktiver Fußballspieler im Profibereich war, habe ich verschiedene gute Trainer gehabt: U.a. Karsten Wettberg, Armin Veh, Wolfgang Frank und Gino Lettieri. Da habe ich vieles mitgenommen. Am meisten habe ich profitiert von Gino Lettieri, unter dem ich Co-Trainer in der 1. polnischen Liga war. Dieser Einblick in das gesamte Aufgabengebiet eines Trainers hat mir sehr viel geholfen. Zudem habe ich meine persönliche Not miteinfließen lassen. Deswegen war für mich dann auch nicht so schwer, in die Cheftrainer-Rolle reinzuwachsen.

Ist der direkte Klassenerhalt letztlich nur Formsache?
Auf gar keinen Fall. Wir müssen uns jeden Punkt hart erarbeiten - bis zum allerletzten Spieltag. Denn nur so können wir den unteren Bereich der Tabelle verlassen.

Wie blickst Du in die Zukunft - in Deine persönliche, aber auch in die der SpVgg Bayern Hof?
Sehr zuversichtlich. Momentan zählt für mich aber nur der Nicht-Abstieg. Wir werden alles versuchen, um die Landesliga zu vermeiden. Und dann schauen wir mal weiter.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft.