Nach wie vor hat es etwas Einzigartiges in Bayern, ja in ganz Deutschland an sich: Beim SSV Jahn 1889 Regensburg Futsal genießen die Nachwuchsspieler eine zweigleisige Ausbildung – einerseits draußen auf dem Fußballplatz, klar, andererseits aber auch in der Halle „nach Futsal“. Der sportliche Erfolgskurs gibt diesem ungewöhnlichen Weg Recht. Abteilungsleiter Oliver Vogel und Nachwuchstrainer Ralf Michel erläutern die Vorzüge.
Vogel erinnert sich gern an die Anfänge: 2015 wurde die Regensburger Futsaltruppe – mittlerweile zweimaliger deutscher Meister – ins Leben gerufen. Im Jahr darauf folgte eine U12 als erste Jugendmannschaft. Diese wurde auf Anhieb Meister in der Kreisklasse, spielte gleich am Anfang Vergleiche gegen die SpVgg Greuther Fürth oder den FC Ingolstadt. Seither ist viel passiert. Die Gegenwart ist folgende: Der SSV Jahn 1889 schickt fünf Jugendmannschaften in den Spielbetrieb; die U19, U17, U15 und U13 haben inzwischen allesamt den Sprung in die Bezirksoberliga geschafft.
Oliver Vogel, Abteilungsleiter bei den Regensburgern, hatte schon früh eine Vision. „Es war immer mein Traum, junge Spieler auch im Futsal auszubilden. Vor allem in diesem Bereich sieht man, wie schnell sich die Kinder in jungen Jahren – auch technisch – entwickeln“, sagt er. Man brauche beim Futsal schnelle Entscheidungen, ein schnelles Denken. Das hier Gelernte könne man gut aufs Großfeld übertragen. „Die Technik ist wichtig und da haben sich die Spieler alle brutal gemacht“, berichtet Vogel, der selbst die U14 betreut.
Ganz ähnlich denkt Ralf Michel. Der 51-Jährige coacht die U19-BOL-Mannschaft, die sich gleichzeitig in den Wintermonaten in der Bayernliga mit Futsalteams aus ganz Bayern misst. „Die Hallenschnelligkeit merkt man draußen brutal, das sagen auch die Jungs selber. Jedes halbe Jahr, wenn in der Halle intensiv trainiert wird, verbessern sich die Spieler im technischen Bereich, im Eins gegen Eins und beim Spielverständnis“, schildert Michel seine Eindrücke. Ziel sei es auch im Sommer, einmal pro Woche in der Halle zu trainieren. „Outdoor“ müsse man etwas mit Maß vorgehen, dürfe nicht überdrehen. Als Trainingsmöglichkeit steht den Talenten der wiederhergerichtete Platz in Etterzhausen zur Verfügung.