Dennis Gerritzen: Vom MSV Duisburg in die Bundesliga

"Ich habe mich vor einigen Jahren im Urlaub auf Mallorca in den Sport verliebt", erklärt Gerritzen. "Der Sport und wie er dort gelebt wurde hat mich fasziniert und ich habe mich intensiv damit beschäftigt", führt er weiter aus. Das hat er zunächst auf dem Platz - selbst aktiv war er beim FC Niederrhein Soccer in der NRW-Liga und beim FC Taxi Duisburg in der Landesliga -, bevor er nun in leitende Funktion zum Futsal-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf wechselte. In der Landeshauptstadt ist er für die Abteilungsarbeit verantwortlich.

Seit Mitte Oktober wird er vom aktuellen Abteilungsleiter Lucas Stavenhagen eingearbeitet, angestrebt ist, dass er auf der nächsten Mitgliederversammlung auch offiziell in der Position bestätigt wird. "Ich habe mich sehr über die Anfrage und das Interesse an meiner Person seitens Fortuna Düsseldorf gefreut. Die Gespräche mit Lucas Stavenhagen waren von Beginn an durchweg positiver Natur. Auch der Einstieg wurde mir leicht gemacht, denn ich treffe hier auf sehr intakte und professionelle Strukturen, in denen man sich gut zurecht finden kann. Zudem gibt es hier ein familiäres Umfeld und der Austausch untereinander ist stets lebendig und fachlich", betont der 37-Jährige.

Großes Netzwerk bietet Möglichkeiten

Für Gerritzen ist es der nächste Schritt in seiner persönlichen Entwicklung im Fußball-Geschäft. Seine ersten Schritte machte der ausgebildete Sport- und Fitnesskaufmann beim MSV Duisburg, bei dem er zunächst Projektmanager im Clubmarketing war, dann Abteilungsleiter der Frauenmannschaft wurde. Später war er für den SC Bayer Uerdingen tätig und gründete dort das Förder- und Leistungszentrum, beim VfB Speldorf war er Sportlicher Leiter im Jugendfußball.

>>> Das ist Dennis Gerritzen

Außerdem ist er im Scouting tätig. Bei der FIFA Players Agency Batz & Bialas war er auf der Suche nach den Talenten von morgen, derzeit ist er Geschäftsführer der Sportagentur Soccerversum aus Monheim. Als Spielerberater verfügt er über ein großes, internationales Netzwerk und war selbst an zahlreichen Transfers in höheren Ligen beteiligt. Die entdeckten Talente sind vor allem in der Junioren-Bundesliga, der Ober- und Regionalliga im Einsatz.

Große Pläne für Fortuna

Durch seine eigene aktive Zeit kennt Gerritzen beide Perspektiven. Er weiß, was den Spielern wichtig ist, genauso aber auch, worauf es bei der Leitung der Abteilung ankommt. "Futsal ist in Deutschland noch ein sehr junger Trend, der im internationalen Vergleich verschlafen wurde", erläutert er. Doch das ändert sich zunehmend. "Unser Auftrag ist es, den Bundesliga-Status in der Sportstadt Düsseldorf zu halten. In Deutschland ist es noch möglich, mit relativ geringen Mitteln sehr viel zu erreichen. Wir wollen Düsseldorf in der Bundesliga etablieren und streben mittelfristig eine Internationalisierung an", sagt er weiter.

Durch den wachsenden Markt befürchtet er zugleich aber auch ein "Dörfer-Sterben", wie es zuletzt in der Frauen-Bundesliga zu sehen war, als die großen Vereine Lizenzen übernommen haben oder mit eigenen Abteilungen groß eingestiegen sind. "Jeder Verein, der das Thema Ausbildung von jungen Spielern ernst nimmt, wird am Futsal nicht vorbeikommen", merkt Gerritzen an. Das liegt vor allem daran, dass die Kinder und Jugendlichen von heute ein ganz anderes Verhältnis zum Futsal haben, als noch die Generation davor.

Faszination Futsal

Bei Fortuna Düsseldorf gibt es derzeit vier Futsal-Mannschaften. Neben einem Frauen-Team gibt es drei Herren-Mannschaften, die in der Landesliga, der Niederrheinliga und der Bundesliga vertreten sind. In der höchsten deutschen Spielklasse belegt die Fortuna derzeit den sechsten Tabellenplatz, hat aber noch Kontakt zum Verfolgerfeld. In zwei mal 20 Minuten Netto-Spielzeit geht es auf hohem technischen Niveau zur Sache. "Du musst immer konzentriert sein. Machst du einen Fehler, wird es direkt bestraft. Auch die beste Mannschaft ist nur so gut, wie der schwächste Spieler. Das macht es unglaublich spannend", beschreibt Gerritzen die Faszination Futsal.

Ihre Heimspiele tragen Fortunas Futsaler in der Comenius-Halle aus. Zuletzt gab es am Samstag ein 4:4-Unentschieden gegen den Tabellennachbarn MCH Futsal Club aus Bielefeld. Die packende Partie verfolgten aber nur 81 Zuschauer. "Dass parallel das Spitzenspiel Fortuna gegen Schalke war, hat uns da wehgetan. Auch die Aktion 'Fortuna für alle' hat sich bei uns negativ auf die Zuschauerzahl ausgewirkt." Insgesamt gehen die Zahlen, wie auch das Interesse aber steig nach oben. Die Möglichkeiten sind große und Gerritzen hat sich viel vorgenommen. Unterstützung bekommt er dabei reichlich. "Alle, die bei Fortuna Futsal aktiv sind, machen das mit einer unglaublichen Hingabe und Leidenschaft. Futsal macht einfach Spaß. Es ist eine tolle Community", unterstreicht er abschließend.

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