David vs. David? - oder: Hurra, zwei ganze Dörfer sind da

Es ist also davon auszugehen, dass am Mittwochabend, ab 18.30 Uhr, zwei ganze Dörfer die Kräuter-Mix-Arena säumen werden. Echte Derbystimmung wird erwartet. Und auch im Vorfeld der Begegnung werden die üblichen, irgendwie dazugehörenden Scharmützel ausgetragen werden. Nicht so bei FC-Spieler und -Abteilungsleiter Simon Weiglein und TSV-Fußballchef Thorsten Götzelmann, die sich mit FuPa zum Doppelinterview verabredet haben...

Simon, was hat der TSV Abtswind, was der 1. FC Geesdorf nicht hat?
Simon Weiglein: Ich denke, der TSV hat gerade in vielen Infrastrukturellen Themen die Nase vorn. Diesen Rückstand versuchen wir durch viel Arbeit und Fleiß aufzuholen. Und natürlich habe sie mehr Erfahrung auf Bayernliga-Niveau als wir, weshalb sie der Favorit sein werden.

Und Thorsten: Wie schaut’s umgekehrt aus?
Thorsten Götzelmann: Der FC Geesdorf hat in diesem Spiel nicht die Favoritenrolle. Sie können befreit aufspielen und die grundsätzliche Motivation, die so ein Derby mitbringt, in positive Energie umwandeln.

Simon, in welchen Bereichen ist das Kräuterdorf Vorbild für Euch?
Simon Weiglein: Wie bereits im Interview zu Saisonbeginn genannt, wollen wir uns überhaupt nicht mit dem TSV vergleichen. Beide Vereine haben in den vergangenen Jahren vieles gut gemacht, aber jeweils auf einem eigenen Weg. Wenn es für uns etwas nachzueifern gilt, dann die Art und Weise, wie sie sich in der Bayernliga etabliert haben.

Und Thorsten: Wo ist der FC nachahmenswert?
Thorsten Götzelmann: Der FC hat bewiesen, dass man mit geringen Mitteln erfolgreich sein kann. Sie haben somit den Beweis angetreten, dass die Leistung auf dem Platz letztlich über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Geesdorf hat sicherlich den Status eines Dorfvereins. Auch wir dürfen diesen Status nicht verlieren, denn aus meiner Sicht definiert sich ein Dorfverein durch Kameradschaft, Mitteinander, Einsatzwille und harte Arbeit. Und das sind Tugenden, die für mich elementar sind für den sportlichen Erfolg.

Abtswind vs. Geesdorf: Das erste Derby zwischen diesen beiden Nachbarteams in der Bayernliga Nord steht an. Welchen Stellenwert hat dieses Aufeinandertreffen für Euch?
Simon Weiglein: Natürlich ist das Derby gegen Abtswind ein Highlight der Saison, wobei für uns gerade zu Beginn der Saison jedes Spiel eine gewisse Besonderheit hat.

Thorsten Götzelmann: Es ist endlich mal ein richtiges Derby für uns. In der Vergangenheit war unser Derby das Spiel gegen den WFV - wobei Würzburg schon weiter entfernt liegt. Jetzt gegen den direkten Nachbarn zu spielen, ist ein Derby, wie man es sich vorstellt. Insofern, denke ich, ist es normal, dieses Spiel gewinnen zu wollen. Hier ist natürlich der Spruch "Es sind ja auch nur drei Punkte" nicht zutreffend

Kommt es angesicht der überschaubaren Einwohnerzahl beider Ortschaften überhaupt zu Derbystimmung im Vorfeld und während der 90 Minuten?
Thorsten Götzelmann: Ich denke, dass es auf jeden Fall zu einer Derby-Stimmung kommt. Über die Zuschaueranzahl wird bereits viel spekuliert. Ich war mit Vertretern von Geesdorf gemeinsam beim Eröffnungsspiel in Gebenbach, dort waren insgesamt 1.200 Zuschauer. Wir waren uns sicher, dass so viele Gäste zu unserem Spiel nicht kommen, aber ich denke, beide Seiten hätten nichts dagegen, wenn endlich mal die Hütte voll ist.

Simon Weiglein: Derbystimmung ist nicht abhängig von Einwohner- oder Zuschauerzahlen. Ich denke, die neutralen Zuschauer werden diesbezüglich schon auf ihre Kosten kommen.

Ist es ein Vor- oder Nachteil für Euch, dass das Derby zu so einem frühen Zeitpunkt der Spielzeit stattfindet?
Simon Weiglein: Sportlich hat der frühe Zeitpunkt, denke ich, keine Auswirkungen. Beide Mannschaften haben einige Zugänge zu integrieren, weshalb die Voraussetzungen für beide Teams ähnlich sind. Hätte das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt stattgefunden, wäre vielleicht durch die Tabellenpositionen etwas mehr Brisanz im Spiel gewesen.

Thorsten Götzelmann: Das kann man von beiden Seiten sehen: Ich denke, es hält sich die Waage.

Hättet Ihr nicht lieber an einem Wochenend-Tag gespielt?
Thorsten Götzelmann: Aus unserer Sicht passt der Termin - zumal bei der aktuellen Hitze das Spiel am Wochenende gegen 16 Uhr gewesen wäre. Also genau dann, wenn es am heißesten ist.

Simon Weiglein: Nein, wir sind froh, dass wir unter der Woche nicht weit reisen müssen. Zudem ist bei uns in der Region der Zuschauer-Zuspruch unter der Woche größer als an Wochenenden.

Ist für so ein besonderes Spiel eine andere Vorbereitung angedacht wie üblich?
Simon Weiglein: Nein, die Vorbereitung auf das Spiel ist lediglich dadurch anders, da es ein Abendspiel ist.

Thorsten Götzelmann: Aus unserer Sicht nicht. Ich denke, es ist schon genug Spannung im Spiel, da braucht man nicht noch etwas Besonderes machen.

Abschließend: Eure Tipps: Wie geht’s aus?
Thorsten Götzelmann: Ich gehen davon aus, dass es ein emotionales und kampfbetontes Spiel wird, was wir hoffentlich knapp für uns entscheiden - also: 2:1 für Abtswind.

Simon Weiglein: Ich bin kein Fan von Ergebnis-Tipps, aber der TSV ist der Favorit und trotzdem wollen wir die Punkte aus Abtswind mitnehmen.

Vielen Dank für das Gespräch - wir wünschen ein interessantes Derby!

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Der 2. Spieltag in der Übersicht:

Dienstag:

Mittwoch: