Arijon Ibrahimovic gilt als die Sturm-Hoffnung beim FC Bayern München. Im Spiel gegen die SpVgg Unterhaching leistete er sich aber eine Tätlichkeit.
München – Wächst da ein neuer Star heran? Arijon Imbrahimovic ist auf dem besten Weg, den Durchbruch zu schaffen. Beim FC Bayern München setzen die Verantwortlichen große Hoffnungen in den 17-jährigen Deutsch-Kosovaren. Er überzeugt auf beiden offensiven Außenbahnen und als Spielgestalter im Zentrum.
Julian Nagelsmann hat den Youngster definitiv im Auge. Ibrahimovic trainiert bereits regelmäßig mit den Profis und durfte sich auch in der Wintervorbereitung zeigen. Sein Bundesliga-Debüt gab er am 11. Februar gegen den VfL Bochum.
„Jetzt ist er so gut oben dabei, durch das gute Debüt und das gute Testspiel am Campus gegen RB Salzburg, wo er das Tor gemacht hat“, sagte Amateure-Trainer Holger Seitz vor dem S-Bahn-Derby gegen Unterhaching über Ibrahimovic.
Der FC Bayern II gewann das Spiel gegen den Regionalliga-Spitzenreiter, aber Ibrahimovic musste einen Rückschlag einstecken. Weil er sich nicht unter Kontrolle hat.
Nach einem Foul von Manuel Stiefler brannten Ibrahimovic die Sicherungen durch. Er schubste seinen Gegenspieler. Rudelbildung im Grünwalder Stadion! Und die endete mit zwei Platzverweisen: Stiefler musste für sein Foul runter. Ibrahimovic sah Rot für seine Tätlichkeit danach.
Bis dahin hatte Ibrahimovic eigentlich eine ansprechende Leistung gezeigt. Die wollte Seitz nach dem Spiel gar nicht bewerten. „Weil er eine Rote Karte bekommen hat. Das geht nicht. Das ist nicht okay“, stellt der Trainer klar.
„Da muss er sich im Griff halten. Ich weiß, er ist emotional und ich mag das eigentlich auch, wenn die Spieler emotional sind. Aber er muss aus der Situation lernen und seine Emotionalität im Griff haben“, sagt Seitz. Den Platzverweis bewertet er als gerechtfertigt.
Mit dem Spiel selbst war Seitz auch nicht ganz zufrieden. „Dass Ari kicken kann, das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Ich finde, dass es an der Effektivität gefehlt hat. Wenn man auf der Tribüne sitzt und ihm zusieht, denkt man sich als Zuschauer schon: Ja, geil! Aber er hat seine Situationen nicht fertig gespielt. Und das kann er. Das kann er besser. Deswegen können wir mit Sicherheit nicht zufrieden sein“, erklärt er.
Dann wird Seitz deutlich und sagt: „Ja, er hat geile Aktionen. Aber das reicht nicht. Die Jungs wollen nach oben und da geht es darum, Situationen fertig zu spielen. Die Effektivität. Deswegen glaube ich, es war okay, aber nicht so, dass er mit dem Spiel zufrieden sein kann.“
Wenn Ibrahomivic den Durchbruch wirklich schaffen will, darf er sich keine Ausraster erlauben. Die sehen die Verantwortlichen beim FC Bayern ungern, was auch Julian Nagelsmann derzeit zu spüren bekommt.
Für Ibrahimovic gilt außerdem: Zaubern reicht nicht. Er muss auch Fakten liefern. Das heißt: Tore, Vorlagen, Zählbares. Der FC Bayern will Titel gewinnen. Und hofft dabei auf Ibrahimovic, der erst im Januar seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben hat.