Wiesbaden/Hünstetten. Wahre Kreisliga-Romantik. Jeder kennt sie, jeder liebt sie. Ein ruppiges Spiel auf leicht feuchtem Ascheplatz, die ein oder andere hüfthohe Grätsche. Und hinterher das gemeinsame Bierchen. Hört sich perfekt an, oder? Kann es auch sein. Doch in den D-Ligen der Region holt der Fußball-Alltag manche Vereine schnell wieder ein.
Beim SC Tennis Borussia Rambach gilt es nach dem Abstieg in der letzten Saison, sich erstmal zu sammeln. Die Rahmenbedingungen in den hiesigen D-Ligen, wo in Wiesbaden neben Rambach auch noch die "Erste" der SG Schierstein 79 beheimatet ist, könnten unterschiedlicher nicht sein. Erste Mannschaften messen sich mit den 2.- oder sogar 3.-Vertretungen anderer Vereine. Sportliche und finanzielle Möglichkeiten klaffen da teilweise auseinander. Auch der viel romantisierte Hartplatz kann „Fluch und Segen zu gleich sein“, findet SC-Coach Manuel Welbers. Es scheint also alles eher nach hartem Fußball-Alltag, dem man sich im Wiesbadener Stadtteil aber gerne stellt. „Wir wollen nicht, dass in Rambach einfach nur das Licht angemacht wird. Wir wollen uns verbessern und stetig wachsen“, zeigt sich der SC-kämpferisch.
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Ähnlich sieht es in der Kreisliga D Rheingau-Taunus aus. Als einzige Erste Mannschaft tritt dort der FC Limbach an. Doch „die finanziellen Voraussetzungen sind überschaubar“, sagt Trainer Mario Weimer. Aus den wenigen Mitteln wird für die Spieler allerdings das Beste herausgeholt. So baute der Verein kürzlich eine kleine Players-Lounge. Auch das Essen nach einer Partie erhalten die Spieler kostenlos.
Spaß und Gemeinschaft scheinen bei beiden Teams das D-Liga-Business am Ende doch zu überstrahlen – präsent ist der harte Fußball-Alltag allerdings allemal.