2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
DJK-Keeper Maximilian Putz war es zu verdanken, dass die Partie der kleinen Bayern am Dienstagabend in Vilzing nicht abgebrochen wurde.
DJK-Keeper Maximilian Putz war es zu verdanken, dass die Partie der kleinen Bayern am Dienstagabend in Vilzing nicht abgebrochen wurde. – Foto: Imago Images/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg

Böller explodiert neben Vilzings Torwart Putz: Bayern-Fans erweisen eigener U23 Bärendienst

Spiel stand kurz vor Abbruch

Ganz schwache Aktion von den Fans des FC Bayern beim Regionalliga-Spiel in Vilzing. Wegen eines Böllers wäre die Partie beinahe abgebrochen worden.

München/Vilzing - Eigentlich hätte es am Dienstagabend ein tolles Spiel mit einer feinen Geste der Gastgeber sein sollen. Doch die Anhänger des FC Bayern hatten andere Pläne und hätten beim Auswärtsspiel der U23 bei der DJK Vilzing beinahe für einen Spielabbruch gesorgt. Nur DJK-Keeper Maximilian Putz war es zu verdanken, dass die Partie von Schiedsrichter Christopher Schwarzmann nicht vorzeitig beendet wurde.

Im Vorfeld der Partie kündigte die DJK Vilzing an, für den verstorbenen FCB-Fan Sebastian Neumann eine Becherpfandtonne aufzustellen. Nicht nur der komplette Erlös sollte an die Hinterbliebenen gehen. Der Regionalliga-Tabellenführer kündigte darüber hinaus an, den Betrag noch zu verdoppeln. „Wir hoffen natürlich, dass wir eine ordentliche Summe zusammenbekommen. Fußball kann über Grenzen von Vereinsfarben hinaus soviel mehr für die Gesellschaft leisten“, sagte Abteilungsleiter Roland Dachauer. „Wir sollen uns noch viel öfter darauf besinnen, sportliche Konkurrenz bei Seite legen, wenn Notwendigkeit dazu gegeben ist.“

Fans des FC Bayern protestieren gegen „Gäste-Käfig“ und zünden dann Pyro und Böller

Die Worte fanden leider nicht überall Gehör. Schon zu Beginn der Partie machten die Fans der Gäste ihrem Unmut Luft. Dem Anhang aus München passte es nicht, während der 90 Minuten in einen „Käfig“ gesperrt zu sein. Mit einem Banner wurde gegen die Maßnahme des BFV protestiert. Soweit alles im Rahmen, doch nach er Pause wurde der Verband in seinem Vorgehen bestätigt.

Protestbanner der FCB-Fans beim Spiel in Vilzing.
Protestbanner der FCB-Fans beim Spiel in Vilzing. – Foto: Imago Images/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg

Aber der Reihe nach: Im ersten Durchgang hatten Désiré Segbé und Lucas Copado die Münchner per Doppelschlag in Führung gebracht. Andreas Jünger egalisierte den Vorsprung der U23 mit einem Treffer direkt vor und nach der Pause, ehe kurz nach dem 2:2 die Sicherungen im Gästeblock durchbrannten. Neben Pyro zündeten die Fans auch einen Böller, unmittelbar neben DJK-Schlussmann Maximilian Putz, der sichtlich gezeichnet war. Die Partie wurde wegen dichten Nebels für fünf Minuten unterbrochen und wäre beinahe nicht fortgesetzt worden.

„Wenn Putz nicht gesagt hätte, dass er weiterspielen kann, wäre die Partie abgebrochen worden.“

FCB-Trainer Holger Seitz bedankt sich bei Vilzings Keeper.

Der 33-Jährige musste behandelt werden, signalisierte dann aber, dass er die Partie beenden kann. „Wenn Putz nicht gesagt hätte, dass er weiterspielen kann, wäre die Partie abgebrochen worden“, wird Holger Seitz, Trainer des FC Bayern II, bei heimatsport.de zitiert. Außer einer Strafe, die an der Säbener Straße ins Haus flattern wird, hat das Manöver der Fans nichts gebracht - im Gegenteil.

Die Hausherren steckten die Unterbrechung besser weg und die Partie kippte knapp 15 Minuten nach der Fortsetzung endgültig. Der ehemalige Hachiniger Jim-Patrick Müller traf in der 68. Minute zum Sieg und führte Vilzing an die Tabellenspitze. Die Reserve des FC Bayern steht ein Pünktchen vor den Abstiegsplätzen und hat nach sieben Spielen sechs Punkte auf dem Konto. Ob nach solchen Aktionen der Protest gegen den Käfig bei künftigen Auswärtsspielen Gehör findet, darf bezweifelt werden. (Jörg Bullinger)

Aufrufe: 030.8.2023, 13:39 Uhr
Jörg BullingerAutor