2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Björn Schönwiesner (5.v.r.) und der FC Eintracht Bamberg - es scheint zu passen.
Björn Schönwiesner (5.v.r.) und der FC Eintracht Bamberg - es scheint zu passen. – Foto: Sascha Dorsch

Björn Schönwiesner: »Bayernliga ist die höchste Amateur-Liga«

Der 29-Jährige, vor der Saison von Regionaligist Aubstadt zum FC Eintracht Bamberg gewechselt, im Interview.

„Mehr Druck, Männer!“ hallt es über den Trainingsplatz in Bamberg. Aber es ist nicht der Übungsleiter der Domreiter, Jan Gernlein, der die Mannschaft anfeuert, sondern Björn Schönwiesner, der vor dieser Saison aus Aubstadt nach Bamberg gewechselt ist. Einer, der Verantwortung übernehmen will? Der nicht verlieren kann? FuPa hat mit ihm gesprochen...

Björn, du bist erst kurz vor dem ersten Punktspiel in Würzburg zum Team gestoßen und hast dich von Anfang an in die Stammformation gespielt. Spielerisch über jeden Zweifel erhaben, siehst du dich auch als Führungsspieler?
Man kann nicht einfach selbst von heute auf morgen entscheiden "Ich bin jetzt ein Führungsspieler". Ich habe nach den anfänglichen Zeitungsüberschriften zu meinem Wechsel gegenüber der Mannschaft gesagt, dass ich mich ganz normal ins Mannschaftsgefüge einordnen werde. Nach ein paar Wochen mit der Mannschaft denke ich aber, dass mich viele Mannschaftskollegen aufgrund meiner Art als einen Führungsspieler bezeichnen würden.

Welche Aussage würdest du unterschreiben: „Verlieren ist nicht so mein Ding“ oder eher „Es macht mir nicht viel aus, ein Trainingsspiel zu verlieren“?
Natürlich will ich immer gewinnen und tue mich - zugegebenerweise - schwer damit, meinen Unmut zu verstecken, wenn ich das Gefühl habe, dass jemand anderer in meinem Team nicht mindestens genauso sehr gewinnen will. Auf der anderen Seite gehört auch das Verlieren zum Sport, damit man die richtigen Lehren ziehen und sich entwickeln kann.

Von einem der Topvereine in der Regionalliga zu einem Topverein in der Bayernliga. Was waren die Gründe für dich, zu den Domreitern zu wechseln?
Nach der letzten Saison in Aubstadt habe ich ein sehr offenes Gespräch mit den Trainern zu meiner von Ihnen angedachten Rolle in der neuen Saison gesucht. Da ich den Fußball nicht wie viele meiner Mitspieler als Lebensmittelpunkt hatte und einen enormen Aufwand für die Regionalliga in Kauf nehmen musste, war mir die sportliche Perspektive sehr wichtig. Deshalb habe ich als Wahl-Bamberger den Kontakt zur Eintracht gesucht und bin glücklicherweise mit Jan Gernlein und Sascha Dorsch sehr schnell auf eine Wellenlänge zur sportlichen Ausrichtung und Vereinsführung gekommen, weshalb ich sehr glücklich bin, jetzt für den FCB auflaufen zu dürfen.

Regionalliga und Bayernliga, du kennst beide Ligen sehr gut. Wo liegen die Unterschiede zwischen den Spielklassen?
Sportlich ist die Regionalliga im körperlichen Bereich deutlich intensiver als die Bayernliga. Damit wird das gesamte Spiel schneller und verzeiht weniger Fehler, zumal fast die Hälfte der Regionalliga aus Profi-Mannschaften besteht. Auch wirtschaftlich spielen viele Vereine der Regionalliga in einer anderen Dimension als die meisten Bayernligavereine. Insgesamt merkt man also schon, dass die Regionalliga der Übergang zum Profitum ist, weshalb die Bayernliga die für mich eigentlich höchste Amateur-Liga ist.

Acht Spieltage sind gespielt: Wie schätzt du den FC Eintracht in dieser Saison ein, welche Rolle könnt ihr spielen?
Die Mannschaft besteht aus einem guten Mix an Spielern: Viele talentierte junge Spieler aus der Region, ein paar erfahrene und gestandene Spieler als Anker, zwei gute Torhüter. Aktuell läuft es natürlich super, aber wir wollen weiterhin in einigen Bereichen besser werden. Für eine endgültige Saison-Prognose ist es wohl noch etwas zu früh, da mit vielen jungen Spielern schon mal ein Leistungstief kommen kann und darüber hinaus viele der Top-Mannschaften jetzt im Herbst noch auf uns warten. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Mannschaft jedem Gegner der Liga Paroli bieten kann. Müsste ich mich festlegen, würde ich einen Platz im vorderen Drittel der Tabelle unterschreiben.

Wenn du nicht gerade auf dem Fußballplatz stehst oder arbeitest – wie verbringst du deine Freizeit?
Ich versuche die Zeit bestmöglich zu nutzen, um vom Alltag abzuschalten. Von Motorrad fahren über sportlich aktiv sein bis gemütlich mit Freunden treffen kann da alles dabei sein. Auch gut möglich, dass man mich in Bamberg irgendwo auf dem Keller trifft.

Vielen Dank für das Gespräch.

Aufrufe: 023.8.2022, 12:00 Uhr
Domreiter-EchoAutor