2024-04-30T08:05:46.171Z

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Nicolas Kühn ist derzeit bei Rapid Wien unter Vertrag
Nicolas Kühn ist derzeit bei Rapid Wien unter Vertrag – Foto: IMAGO/GEPA pictures/ Chris Bauer

„Bin einer der Top-Spieler“ – Ex-Bayern-Talent Kühn träumt von U21-EM

Er war bei Bayern, Ajax und Leipzig

Nicolas Kühn gelang weder bei Leipzig oder dem FC Bayern, noch bei Ajax Amsterdam der Durchbruch. Bei Rapid Wien ist der 22-Jährige nah an der Startelf dran.

München/Wien – St. Pauli war der erste große Verein, der auf Nicolas Kühn aufmerksam wurde – und das schon sehr früh. Im Alter von neun Jahren wechselte Kühn von seinem Heimatverein zum Zweitligisten. Über Hannover 96 kam der 22-Jährige dann in die Jugend von RB Leipzig, der Sprung aus der U19 in den Herrenbereich gelang allerdings nicht. Deshalb entschied sich der Rechtsaußen für einen Wechsel ins Ausland – zu der Reserve von Ajax Amsterdam. Doch auch dort konnte sich Kühn nicht entscheidend durchsetzen und wurde zurück nach Deutschland zum FC Bayern München verliehen – allerdings auch dort für die zweite Mannschaft.

Nach Leih-Ende verpflichtete der Rekordmeister den 22-Jährigen zwar, doch wieder ging es per Leihe weg aus München – zu Erzgebirge Aue in die 2. Bundesliga. Er spielte zwar höherklassiger als bei seinen bisherigen Stationen, kehrte aber erstmals großen Namen den Rücken. Im Interview mit transfermarkt.de sagt Kühn, dass es für ihn wichtig war „ein wenig aus dem Rampenlicht zu rücken und vielleicht einen Schritt zurückzugehen, um dann wieder zwei nach vorne gehen zu können.“ Im Erzgebirge konnte er sich zeigen, sammelte 27 Saisoneinsätze und konnte dabei drei Tore erzielen und vier weitere vorbereiten. Nach Ablauf der Leihe war für den Rechtsaußen klar, dass er nicht mehr bei Bayern unter Vertrag stehen und weiter verliehen werden will, sondern „bei einem Verein richtig anzukommen und eine neue Heimat zu finden.“

Nicolas Kühn spielt seit Sommer 2022 für Rapid Wien

Im Sommer 2022 wechselte Nicolas Kühn dann in die Hauptstadt Österreichs – zum aktuell Tabellenvierten Rapid Wien. Dort ist der 22-Jährige gut angekommen, kam diese Saison 21 Mal zum Einsatz und sammelte dabei sechs Scorerpunkte. Zuletzt hatte der Rechtsaußen zwar immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, sollte nach der Winterpause aber wieder fit sein. Insgesamt zieht Kühn ein positives Fazit nach seiner ersten Halbsaison in der österreichischen Bundesliga: „Vom Spielerischen her bin ich sehr zufrieden, dennoch würde ich sagen, dass ich mehr Tore und Vorlagen hätte haben können. Im Großen und Ganzen kann ich zufrieden sein.“

In Wien will der 22-Jährige jetzt mit Rapid diese Saison in die Top sechs kommen, um in den Playoffs mitzuspielen. Bisher ist das Team im Soll – die Mannschaft ist als Tabellenvierter in die Winterpause gegangen. Auch darüber hinaus will Kühn sich weiter in Wien beweisen: „Der Plan ist, dass ich hier meine Minuten sammle, mich zeigen kann und diese Bühne hier nutze – hoffentlich nächstes Jahr auch international.“ Ganz wichtig sind für den Rechtsaußen auch seine Einsatzzeiten: „Es ist ganz wichtig für mich, Einsätze zu haben. Das war auch das oberste Ziel, dass ich spiele und meine Minuten sammle.“

U21-Europameisterschaft: Nicolas Kühn will zurück in die Nationalmannschaft

Der Ex-Bayernspieler will noch groß rauskommen und auch in der Nationalmannschaft angreifen. Kühn kam schon 32 Mal in den Nachwuchsnationalmannschaften zum Einsatz und konnte dabei 15 Tore erzielen. Durch seinen glücklichen Geburtstag – Kühn wird an Neujahr 23 – darf der Rechtsaußen trotzdem im kommenden Jahr an der U21-Europameisterschaft teilnehmen. Zuletzt wurde der Offensivakteur nicht mehr vom DFB berücksichtigt, durch die verbesserte Spielzeit ist er sich aber sicher, dass er Chancen hat: „Ich finde, dass ich mit meiner Qualität in die Nationalmannschaft gehöre. In dem Jahrgang bin ich einer der Top-Spieler.“ Er fügt hinzu, dass die U21-EM „ein großer Traum und ein Ziel“ ist, worauf er „jeden Tag hinarbeitet.“

Ob es letztendlich für eine Nominierung reicht, bleibt abzuwarten. Trotzdem befindet sich der 22-Jährige gerade auf dem richtigen Weg, im Herrenfußball so richtig anzukommen und hat das Potenzial, eine große Karriere vor sich zu haben. (Thomas Jank)

Aufrufe: 020.12.2022, 15:24 Uhr
Thomas JankAutor