2024-05-08T14:46:11.570Z

Der Spieltag
Viel mehr als ein normaler Torjubel: Nikolai Miller feiert seinen Treffer zum letztlich entscheidenden 1:0 für den TSV Ziemetshausen. Teamkollege Jonas Seibold eilt herbei, um ihn gebührend zu beglückwünschen.
Viel mehr als ein normaler Torjubel: Nikolai Miller feiert seinen Treffer zum letztlich entscheidenden 1:0 für den TSV Ziemetshausen. Teamkollege Jonas Seibold eilt herbei, um ihn gebührend zu beglückwünschen. – Foto: Ernst Mayer

Wahnsinnige Schlussminuten in der Bezirksliga Nord

Ziemetshausen gelingt die Sensation gegen Stätzling und sichert die Relegation +++ Mertingen gelingt in Affing das Comeback des Jahres +++ Wertingen siegt in der Nachspielzeit +++ Aindling springt durch Knauer-Tor auf Rang zwei

Verlinkte Inhalte

Die Bundesliga sorgte bereits für Drama, doch die Bezirksliga Nord hat das am 29. Spieltag noch getoppt. Im Tabellenkeller wurde ordentlich gepunktet. Dem TSV Wertingen gelang in der Nachspielzeit nach einer Ecke in Günzburg der einzige Treffer der Partie. Die Konkurrenz aus Ziemetshausen belohnte einen engagierten Auftritt gegen den FC Stätzling ebenfalls mit einem 1:0, um die Relegation zu sichern. Um dem ganzen Spektakel noch die Krone aufzusetzen, drehte der FC Mertingen einen 0:3-Rückstand mit drei Toren in den letzten sieben Minuten. Oben nutzte Aindling den Patzer des FC Stätzling dank eines späten Treffers von Simon Knauer in Horgau zum entscheidenden 2:1 und hat Platz zwei schon sicher.

Spieltext Ziemetshsn. - FC Stätzling

Die Erleichterung war bis hinein in die Kabine eindeutig zu spüren. Es ging aus Sicht des TSV Ziemetshausen ja nicht ausschließlich darum, das im Kampf um den eminent wichtige 1:0 über den FC Stätzling zu feiern. Mindestens so wertvoll war der Sieg für die geschundenen Seelen der einheimischen Fußballer. Während die Stätzlinger sich durch die Niederlage aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet haben.
Ziemetshausen hätte nervenschonend früh in Führung gehen können. Jonas Seibold zirkelte den Ball an den Innenpfosten (18.). Die Stätzlinger verlegten sich auf ihr spielerisches Können, arbeiteten viel mit langen Bällen. Ja, auch sie kamen zu Gelegenheiten, aber die Ziemetshauser ließen nie locker. „Das ist Abstiegskampf, das ist Überlebenswille“, lobte TSV-Coach Sven Müller. Kurz vor Schluss setzten sich die Hausherren ann über außen durch, der Ball kam in den Strafraum, Michael Klimm zog ab, Gäste-Torwart Florian Hartmann konnte nicht entscheidend retten und Nikolai Miller drosch die Kugel in die Maschen. Es folgte eine Explosion der Freude.
Schiedsrichterin: Karin Weber (Kaufering) - Zuschauer: 150
Tor: 1:0 Nicolai Miller (79.)

Spieltext FC Günzburg - Wertingen

Lange hatte alles auf eine Nullnummer hingedeutet. Einige Besucher und womöglich auch ein paar Fußballer des FC Günzburg hatten sich geistig bereits aus dem Heimspiel gegen den TSV Wertingen verabschiedet. Immerhin lief schon die erste Minute der Nachspielzeit. Noch einmal gab es eine Ecke für den TSV. Manuel Rueß flankte nach innen, der Ball landete auf dem Kopf von Maximilian Beham und der setzte ihn über den Umweg Innenpfosten ins Netz.
Der Erfolg der Gäste war letztlich verdient, wie Günzburgs Spielertrainer Christoph Bronnhuber einräumte. „Man hat gemerkt, dass sie einen Tick mehr wollten als wir, in den Zweikämpfen waren sie gieriger“, sagte er über den Auftritt der Wertinger. Schiedsrichter: Sebastian Fleschhut (Seeg) - Zuschauer: 70
Tor: 0:1 Maximilian Beham (90.+1)

Spieltext SC Bubesheim - Hollenbach

Was vor dem Anpfiff als allenfalls vage Möglichkeit daherkam, ist nach dem Schlusspfiff beinharte Realität geworden: Der SC Bubesheim steckt nach der Heimniederlage gegen den Tabellenführer TSV Hollenbach in Sachen Abstiegsgefahr wieder ganz tief im Schlamassel.
Ganze sieben Stammspieler konnten die ausgelaugten Einheimischen noch aufbieten. Patrik Merkle nährte mit seinem Treffer zum 1:2 zwischenzeitlich gar Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Simon Fischer stellte jedoch den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her, für den im ersten Durchgang Patrick Högg und Werner Mayer gesorgt hatten. Dem Bubesheimer Seymen Sevisoglu gelang nur noch der erneute Anschluss.
Schiedsrichter: Johannes Heider (Bissingen) - Zuschauer: 220
Tore: 0:1 Patrick Högg (14.), 0:2 Werner Meyer (31.), 1:2 Patrik Merkle (48.), 1:3 Simon Fischer (68.), 2:3 Seymen Sevisoglu (71.)

Spieltext FC Affing - FC Mertingen

Fußball verrückt: Mit diesen beiden Worten könnte man das letzte Auswärtsspiel des FC Mertingen in dieser Saison treffend zusammenfassen. Dabei genügten dem gegnerischen FC Affing nicht einmal vier Treffer und einer scheinbar komfortablen 3:0-Führung nach Treffern von Marco Buchner, Nino Kindermann und Niklas Neumair. Vielmehr feierte der FC Mertingen einen 5:4-Sieg.
„So was habe ich noch nie erlebt, tatsächlich nicht“, versicherte Affings Spielertrainer Tobias Jorsch. Die Startphase kommentierte er mit den Worten: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht.“ Dass die Gäste noch vor der Pause den Abstand um einen Treffer durch Sven Rotzer verkürzen konnten, habe bei einigen seiner Spieler bereits zu hängenden Köpfen geführt.
Die Wechsel im zweiten Abschnitt hatten zur Folge, dass auf den Verteidigerpositionen links wie rechts keine dafür gelernten Kräfte mehr eingesetzt wurden. Sebastian Schroll traf zum 3:2, Jorsch erzielte das 4:2, ehe er – wie er selber einräumte – durch einen Fehler Mertingen einen weiteren Treffer ermöglichte. Hier traf Spielertrainer Bernhard Schuster in der 83. Minute. Wie kam es, dass Mertingen noch zweimal (Rotzer und Florian Hosp) zuschlug? Jorsch: „Der eine oder andere war mit dem Druck überfordert."
Schiedsrichter: Patrick Meixner (Augsburg) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Marco Buchner (4.), 2:0 Nino Kindermann (11.), 3:0 Niklas Neumair (21.), 3:1 Sven Rotzer (45.+2), 3:2 Sebastian Schroll (47.), 4:2 Tobias Jorsch (73.), 4:3 Bernhard Schuster (83.), 4:4 Sven Rotzer (88.), 4:5 Florian Hosp (90.+1)

Und wieder hat es beim SC Altenmünster eingeschlagen. Spielertrainer Peter Ferme, Mario Kalkbrenner, Simon Seiter und Torhüter Alexander Schmid (von links) müssen sich langsam aber sicher mit dem Abstieg abfinden.
Und wieder hat es beim SC Altenmünster eingeschlagen. Spielertrainer Peter Ferme, Mario Kalkbrenner, Simon Seiter und Torhüter Alexander Schmid (von links) müssen sich langsam aber sicher mit dem Abstieg abfinden. – Foto: Oliver Reiser

Spieltext Altenmünster - VfL Ecknach

Mit einem Heimsieg gegen den VfL Ecknach hätte der SC Altenmünster nochmals ernsthaft ins Geschehen um Kampf um den Klassenerhalt eingreifen können, doch nach 90 Minuten stand eine bittere Niederlage auf der Anzeigentafel.
Einmal mehr war Altenmünster zu Beginn nicht so richtig wach. Nach einem Missverständnis zwischen Torhüter und einem Abwehrspieler sagte Ecknachs Tobias Jusczak „Danke“ uns schob zum 0:1 ein. Die Antwort der geschockten Hausherren folgte aber prompt. Nach feiner Einzelleistung markierte Fahad Barakzaie drei Minuten später den Ausgleich. Es war der erste SCA-Treffer nach mehr als 510 torlosen Minuten.
Das nächste, alles entscheidende Tor aber erzielten die Ecknacher, nachdem Daniel Framberger einen weiten Ball ungehindert aufnehmen und diesen in den verwaisten Kasten der Hausherren schieben konnte. Die zweite Halbzeit hatte weit weniger Aufreger. Altenmünsters Offensive brachte aufgrund fehlender Kondition nicht die Kraft auf, um die gegnerische Abwehr nochmals so richtig unter Druck zu setzen.
Schiedsrichter: Marvin Bihler (Neuburg a.d. Donau) - Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Tobias Jusczak (4.), 1:1 Fahad Barakzaie (7.), 1:2 Daniel Framberger (37.)

Spieltext Wörnitzstein - Meitingen

Die Begegnung zwischen dem SV Wörnitzstein und dem TSV Meitingen war früh entschieden. Nachdem die Hausherren bereits in der zweiten Minute nach einem Ballverlust von Raphael Mahler direkt umschalteten und Alexander Musaeus zum späteren 1:0-Endstand einschob, waren wenig glänzende Momente auf beiden Seiten zu verzeichnen.
Zusammengefasst waren alle Beteiligten stets bemüht. Die Schlussphase gehörte zwar den Meitingern, im Ergebnis schlug sich das aber nicht mehr nieder.
Schiedsrichter: Abdullah Carman (Hollenbach) - Zuschauer: 150
Tor: 1:0 Alexander Musaeus (2.)
Rote Karte: Edgard Krez (88./SV Wörnitzstein-Berg)

Horgaus Fabian Tögel erzielte gegen Aindling seinen 13. Saisontreffer. Hier wird er von Aindlings Marco Wanner gefoult.
Horgaus Fabian Tögel erzielte gegen Aindling seinen 13. Saisontreffer. Hier wird er von Aindlings Marco Wanner gefoult. – Foto: Oliver Reiser

Spieltext FC Horgau - TSV Aindling

Omar Samouwel hatte in der 85. Minute den Siegtreffer des FC Horgau auf dem Schlappen, der Ball landete aber am Pfosten. Es war das Aus für den TSV Aindling im Titelrennen gewesen, so aber kam der TSV zurück, drei Minuten später erzielte Simon Knauer daas 2:1 für die Aindlinger.
In der ersten Halbzeit merkte man den Aindlingern nicht wirklich an, dass es bei ihnen noch um alles ging. Nach der Pause steigerten sich die Gäste und drängten auf die Führung. Markus Nix war es dann, der einen zu kurz abgewehrten Eckball zum 0:1 abstaubte. Die ersatzgeschwächten Horgauer gaben jedoch nie auf und so konnte Fabian Tögel nach einer Flanke von Christian Herr und einer Kopfballverlängerung von Thomas Martinek mit seinem Kopfball durch die Füße vom Torhüter den zwischenzeitlichen Ausgleich markieren.
Schiedsrichter: Moritz Simnacher (Dürrlauingen) - Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Markus Nix (55.), 1:1 Fabian Tögel (68.), 1:2 Simon Knauer (88.)

Spieltext TSV Pöttmes - Nördlingen II

Mit 0:4 gegen den TSV Nördlingen II fiel die neunte Heimniederlage des TSV Pöttmes recht deutlich und besiegelte gleichzeitig den Abstieg in die Kreisliga. „Das 0;1 war der Genickbruch“, meinte Pöttmes-Trainer Johannes Putz über die Szene, die Luka Pesut zum Führungstreffer nutzte. Putz weiter: „Nach dem verschossenen Elfmeter habe ich auf Euphorie gehofft.“ Genrich Morasch hatte die Kugel am linken Pfosten vorbei ins Aus gelenkt. Doch von einem Auftrieb für die Hausherren konnte keine Rede sein. Wenig später lagen sie bereits mit 0:2 im Hintertreffen. Endrit Imeri war mit einem Kopfball erfolgreich. Für die beiden weiteren Nördlinger Treffer war dann nach der Pause wieder Luka Pesut zuständig.
Schiedsrichter: Leonhard Schramm (Augsburg) - Zuschauer: 72
Tore: 0:1 Luka Pesut (22.), 0:2 Endrit Imeri (28.), 0:3 Luka Pesut (55.), 0:4 Luka Pesut (80.)
Gelb-Rot: Niklas Stöckl (75./TSV Pöttmes)
Bes. Vorkommnis: Genrich Morasch (TSV Nördlingen II) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart (25.).

Aufrufe: 015.5.2022, 23:28 Uhr
Timo FinkeAutor