2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Schon zweimal feuerten die Babenhauser Fans die TSV-Kicker über 120 Minuten an. Ob es auch gegen den TSV Dinkelscherben in die Verlängerung geht?
Schon zweimal feuerten die Babenhauser Fans die TSV-Kicker über 120 Minuten an. Ob es auch gegen den TSV Dinkelscherben in die Verlängerung geht? – Foto: Lothar Singer

Zwei Bezirksliga-Tickets zu vergeben

In Jettingen trifft der TSV Ziemetshausen auf die U23 des FC Gundelfingen, in Wiesenbach der TSV Babenhausen auf den TSV Dinkelscherben +++ Für die Verlierer muss die Relegation aber noch nicht zuende sein

So langsam füllt sich das Teilnehmerfeld in den schwäbischen Bezirksligen. Die Kreisliga-Meister FC Maihingen (Nord), VfR Jettingen (West), SG Niedersonthofen/Martinszell (Süd), SVO Germaringen (Mitte), Kissinger SC (Augsburg) und TSV Rain II (Ost) haben die spontanen Aufstiegsfeiern längst hinter sich, weniger Freude herrscht bei den Landesliga-Absteigern VfR Neuburg und SV Egg an der Günz. Ein Duo kommt am Mittwochabend (ab 18.15 Uhr) dazu. Denn in der Relegation werden an die Sieger der Partien TSV Ziemetshausen gegen die U23 des FC Gundelfingen (in Jettingen) und TSV Babenhausen gegen TSV Dinkelscherben (in Wiesenbach) zwei weitere Plätze vergeben. Ob auch die Verlierer noch eine Chance bekommen, hängt einzig und allein vom TV Erkheim ab. Sollte der in die Landesliga aufsteigen, wäre noch ein Bezirksliga-Platz frei.

Dass es um Alles oder Nichts geht, ist der TSV Babenhausen mittlerweile gewohnt. Das Duell mit dem TSV Dinkelscherben ist schon das dritte Relegationsspiel für die Fuggermärktler - und die vorausgegegangen Duelle haben sie voll ausgekostet. Sowohl gegen den BSK Olympia Neugablonz (3:2) und TSV Legau (1:0) gingen die Babenhauser in die Verlängerung und konnten am Ende jubeln. Was die Schützlinge von Trainer Ralf Merk in Sachen Laufbereitschaft und Mentalität dabei an den Tag gelegt haben, ist bemerkenswert - und ein Fingerzeig auf das, was die Babenhauser auch in Wiesenbach stark machen soll.
18 Jahre lang gehörte der TSV Dinkelscherben zum Inventar der Bezirksliga Nord, nur unterbrochen vom einjährigen Abstecher in die damalige Bezirksoberliga. Kein Wunder also, dass sich die Kicker vom Kaiserberg ins schwäbische Oberhaus zurücksehen, das sie 2017 verlassen mussten. Michael Finkel, der vor 23 Jahren den ersten Bezirksliga-Aufstieg der Dinkelscherber als Spieler miterlebte und nun Teil des TSV-Trainertrios ist, hofft auf den großen Coup: „Für mich gehört der TSV Dinkelscherben einfach in die Bezirksliga.“ Dass der Aufstieg alles andere als ein Selbstläufer ist, mussten Finkel & Co. nach einer überragenden Kreisliga-Saison im ersten Relegationsduell schon feststellen. Der 3:1-Sieg gegen den TSV Lautrach-Illerbeuren war zwar verdient, trotzdem mussten die Dinkelscherber fast alles abrufen. „Gegen Babenhausen müssen wir uns definitiv noch einmal steigern“, so Finkel.

Zusammenstehen: Die U23 des FC Gundelfingen kam mit dem Sieg im Elfmeterschießen gegen TSV Dasing weiter - und trifft in Jettingen auf den TSV Ziemetshausen.
Zusammenstehen: Die U23 des FC Gundelfingen kam mit dem Sieg im Elfmeterschießen gegen TSV Dasing weiter - und trifft in Jettingen auf den TSV Ziemetshausen. – Foto: Walter Brugger

Schließt sich nach fast 26 Jahren der Kreis? Am 21. Juni 1996 verlor der FC Gundelfingen II in Ettenbeuren sein Relegationsspiel gegen den TSV Ziemetshausen mit 2:5 und musste nach drei Jahren aus der Bezirksliga Nord absteigen. Seitdem war die Kreisliga die sportliche Heimat der FCG-U 23, nun winkt der Wiederaufstieg – und erneut ist Ziemetshausen die Hürde. Gundelfingens Coach Peter Stegner gibt sich nicht erst seit dem im Elfmeterschießen gewonnenen Relegationsspiel gegen den TSV Dasing (6:5) optimistisch: „Die Stimmung ist super, in jedem Training sind 25 Spieler. Wir wollen unsere Chance nutzen und aufsteigen.“
Für die Ziemetshauser könnten extrem anstrengende Wochen zuende gehen. Was einerseits an der hohen körperlichen Belastung mit englischen Wochen en masse liegt, zum anderen an der psychischen. Denn fast jede Partie war ein Endspiel für das Team, das Ex-Profi Sven Müller in der Schlussphase der Saison übernommen hatte. Nach den Relegations-Siegen gegen den FC Mertingen (2:1) und TSV Wemding (1:0) fehlt dem TSV nun noch ein Erfolg zur Rettung. „Wir haben uns diese große Möglichkeit hart erarbeitet“, zeigt sich Müller vor dem Duell an seinem alten Wirkungsort in Jettingen zuversichtlich.

Aufrufe: 01.6.2022, 09:28 Uhr
Walter BruggerAutor