2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Die Dührener (grün) haben die große Chance als B-Ligist ins Pokalfinale einzuziehen.
Die Dührener (grün) haben die große Chance als B-Ligist ins Pokalfinale einzuziehen. – Foto: Berthold Gebhard

Aus vier mach zwei

Kreispokal Sinsheim +++ Halbfinals am Donnerstag +++ Ein Finalist wird kein Kreisligist sein

Wie lässt sich eine durchwachsene Saison im tristen Tabellenmittelfeld retten? Richtig, durch den Pokal. Diese große Möglichkeit bietet sich den beiden Kreisligisten SV Rohrbach/S. und VfB Bad Rappenau, die am Donnerstag im Kreispokal-Halbfinale aufeinandertreffen (Anpfiff, 19 Uhr).

"Wir sind schlecht aus der Winterpause gekommen, es läuft überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben", gibt Joachim Heger zu. Der Rohrbacher Trainer spannt deshalb den Bogen zum Pokal, wo nur noch zwei Siege vonnöten sind, um sich einen Titel zu krallen. Er sagt: "Der Pokal war über den Winter immer mal wieder Thema, wir haben uns natürlich gesagt, dass wir den jetzt gerne holen würden."

Auf dem Weg dorthin warten schwierige, aber alles andere als unlösbaren Aufgaben. Gegen Bad Rappenau hoffen die Heger-Mannen zudem auf den Heimvorteil. "Wir sind sehr froh über das Heimspiel, einen echten Favoriten gibt es in diesem Spiel aber nicht", erwartet er die Kurstädter auf Augenhöhe mit seinen Schützlingen. Das Hauptaugenmerk muss darauf liegen VfB-Torjäger Joe Dan Cleveland Brown auszuschalten – der 36-jährige Stürmer hat bislang über die Hälfte aller Saisontore (gegen Rohrbach drei in zwei Spielen) seiner Mannschaft geschossen.

Die bisherigen Duelle zwischen Rohrbach und Bad Rappenau lassen obendrein keinerlei Schluss auf einen Favoriten zu. Im vergangenen November siegten die Kurstädter zuhause mit 5:1, zu Saisonbeginn im August behielt der Sinsheimer Stadteilverein die Oberhand (4:2).

Dem Sieger des Halbfinals winkt die riesengroße Chance sich im Endspiel zum Kreispokalsieger zu krönen. Der Gegner wird nämlich definitiv aus einer tieferen Klasse kommen. Der souveräne B-Klassen-Spitzenreiter empfängt im zweiten Spiel des Tages das A-Klassen-Topteam des FC Weiler. Hier sind etwaige Prognosen noch schwerer abzugeben als im anderen Halbfinale. Seit fast genau fünf Jahren standen sich die beiden Teams nicht mehr in einem Pflichtspiel gegenüber. Im April 2018 trennten sie sich 0:0.

"Wir freuen uns schon lange auf dieses Spiel", sagt Alexander Martaler. Für den Trainer des FC Weiler ist das Halbfinale, "ein absoluter Bonus und ein großes Highlight diese Saison, das man nicht allzu oft erlebt." Die eigene Formt stimmt die Kicker vom Steinsberg optimistisch, der Coach warnt aber vor dem Gegner und sagt: "Dühren hat große Qualität und Erfahrung in seinen Reihen." Dass definitiv ein Team, das nicht Kreisliga spielt, ins Finale einzieht, ist für Martaler keine Sensation. Er sagt: "Um ehrlich zu sein, hat sich der Turnierbaum diese Runde für die unterklassigen Mannschaften als sehr praktisch erwiesen."

Beim Kontrahenten ist die Vorfreude ebenfalls riesig und das obwohl der Fokus alles andere als auf dem Pokalwettbewerb liegt. "Wir haben zu Rundenbeginn bewusst gesagt, dass der Pokal für uns zweitrangig ist", verrät Marvin Ziegler. Der Trainer des TSV Dühren sagt weiter: "Unser großes Ziel ist der Aufstieg, aber wenn man so nahe am Finale ist, will man selbiges selbstverständlich auch erreichen." Die Chancen schätzt er ganz gut ein, ohne die eigene Mannschaft zu hoch einzuordnen konstatiert er: "Ich glaube, dass es in diesem einen Spiel keinen wirklichen Favoriten gibt."

Die Trainerteams der beiden Mannschaften kennen und schätzen sich, deshalb war es auch eine Lösung auf dem kleinen Dienstag die Anstoßzeit ein wenig nach hinten zu verschieben. Ziegler klärt auf: "Da viele Jungs doch recht lange arbeiten müssen, haben wir uns mit Weiler darauf geeinigt, erst um 19.30 Uhr zu beginnen."

Personell muss der B-Ligist vermutlich drei wichtige Kicker ersetzen. Peter Binder ist am Oberschenkel verletzt und David Rasig laboriert an einer schmerzhaften Rippenprellung. Zu allem Überfluss droht der Ex-Weilerer Kevin Frei mit einer Zerrung auszufallen.

Zumindest rein theoretisch lässt sich Ziegler auf einen Blick Richtung Endspiel ein, schließlich könnte es zum Duell mit dem SV Rohrbach/S. kommen, für den er, sein Trainerkollege Rico Unser sowie Christian Fleig bereits gespielt haben. Er sagt: "Das wäre natürlich eine super Sache."

Aufrufe: 029.3.2023, 12:00 Uhr
red.Autor