2024-05-29T12:18:09.228Z

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Winzer sind keine reine Spaßtruppe mehr

Mainz 05-Traditionself und Deutsche Weinelf trennen sich 2:2

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SPRENDLINGEN. Natürlich waren nach dem Schlusspfiff alle zufrieden, auch wenn Ali Cakici zwischendurch vor der Bank der Traditionself von Mainz 05 spaßeshalber in der ein oder anderen Spielsituation fast zu verzweifeln schien. Am Ende hieß es im Spiel der ,,Alt"-Mainzer gegen die Deutsche Weinelf 2:2-Unentschieden. Die Akteure waren sich einig: ,,Ein Punkt auswärts ist immer gut!" hieß es auf beiden Seiten. Denn - ganz wichtig: Es ging vor den Augen von Schirmherr Kurt Beck ausschließlich um den guten Zweck.

Weinelf-Trainer hadert

Der Trainer der Weinelf haderte nach der Partie, lobte aber gleichzeitig die Qualität des Gegners. ,,Zwei Tore aus Standards sind eben schwer zu verhindern", war Erich Rutemöller froh, dass seine Truppe aus dem Spiel heraus nur wenig zugelassen hatte. Auf eigener Seite hatte man mit Christian Gebhardt einen überragenden Fußballer in den Reihen. Der 29-jährige Weingutbesitzer aus Marienthal im Rheingau hatte nach brillianter Ballbehaptung im Mittelfeld mit einem genialen Zuspiel Christoph Eibel eingesetzt, der mit sattem Abschluss aus 14 Metern ins rechte untere Eck Roman Melzer im FSV-Tor zum umjubelten Ausgleich keine Chance ließ (54.).

Die Mainzer dominierten den Auftakt der zweimal 30 Minuten Spielzeit. Die Weinelf zog sich mit einem 4-2-3-1-System mit mindestens acht Mann bis zum eigenen Sechzehner zurück und ließ die 05er agieren. Mit den Verteilern Christian Hock und Fabrizio Hayer blieben die Mainzer in der Folge am Drücker, konnten aber gegen die massierte Defensive nur wenige Akzente setzen. Nach feinem Doppelpass mit Jörg Conrad wurde Petr Ruman soeben noch geblockt (16.), dann ließen die konzentrierten Aktionen der 05er nach.

Die Weinelf verstärkte ihre Offensivbemühungen. Gebhardt verfehlte aus 18 Metern mit dem ersten Warnschuss das Tor nur knapp (21.), dann gelang Leif Listmann nach Einzelleistung mit viel Durchsetzungsvermögen die Führung für die amtierenden Europameister unter den Nationalmannschaften der Winzer (28.). ,,Der Auftritt war einfach überragend", war Rutemöller überaus zufrieden und lobte gleich auch Gegner und Ausrichter. Auf der anderen Seite haderte Hock mit leichtem Augenzwinkern: ,,Auch wenn es für den guten Zweck ist, wollen wir das Spiel trotzdem nicht verlieren!" Besser werden müsse letztendlich alles.

EM im kommenden Jahr

Aus Mainzer Sicht gelang das: Ein Freistoß von Marc Schierenberg klatschte an den Innenpfosten, die anschließende Flanke nickte Hayer am langen Pfosten ein (39.). Elf Minuten später besorgte Hock mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 24 Metern die Führung (50.).

Dann kam der große Auftritt von Gebhardt und Eibel, der Michael Apitz endgültig stolz machte. ,,Wir sind super aufgestellt", bilanzierte der Teammanager der Weinelf. Sein A-Team kann richtig gut Fußball spielen. Die Zeiten einer reinen Spaßtruppe sind längst vorbei, mittlerweile bringen die Winzer eine richtig gute Fußballmannschaft an den Start. Eine, die je nach Gegner ausgerichtet werden kann und die im kommenden Jahr wahrscheinlich am Mainzer Bruchweg ihren EM-Titel gegen die Nationalteams aus Italien, Ungarn, Österreich, Slowenien und der Schweiz verteidigen will.



Aufrufe: 021.6.2015, 22:30 Uhr
Jochen WernerAutor