2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Max Meurer in einem seiner Einsätze für die VSG Altglienicke.
Max Meurer in einem seiner Einsätze für die VSG Altglienicke. – Foto: null null

"Wer weiß wo die Reise am Ende hingeht"

Max Meurer hat in den USA einen neuen Karriereweg eingeschlagen. Der Torhüter wagte nach seiner Zeit bei der VSG Altglienicke den Sprung an die Universität von Hasting. Dem Wechsel kann er bisher nichts schlechtes abgewinnen.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Max Meurer
Max, wie kommt man aus Altglienicke in Berlin nach Hasting in Nebraska, USA?

Viele meiner Freunde sind nach dem Abitur nach Amerika gegangen, auch ich habe zu diesem Zeitpunkt ebenfalls darüber nachgedacht diesen Schritt zu gehen. Jedoch hat sich die Möglichkeit ergeben nach Altglienicke zu wechseln, um dort in der Regionalliga, der 4. höchsten Spielklasse Deutschlands zu spielen. Nach der Zeit in Altglienicke, habe ich mich dazu entschlossen, einen neuen Weg in meiner Karriere einzuschlagen.

Durch Freunde, die den Weg in die USA eingeschlagen haben und viel positives davon erzählt haben, bin ich erneut auf das ganze Thema aufmerksam geworden und der Gedanke Fußball zu spielen und nebenbei einen Abschluss in einer fremden Sprache zu bekommen, hat mir sehr gut gefallen.

Und dann hast du begonnen dich für eine Universität zu bewerben?

Durch ein paar Kontakte kam ich zu Vista Athletics, die mit mir den ganzen Prozess gestartet haben. Dies ging von Highlightvideo, über spezielle Test um an einer amerikanischen Hochschule zugelassen zu werden, bis hin zur Promotion meiner Person an verschiedenen Universitäten. Nach ein paar Wochen hatte ich dann viele verschiedene Kontakte zu verschiedenen Universitäten in ganz Amerika.

Für Hastings habe ich mich letztendlich entschieden, da diese zum einen sportlich sehr erfolgreich sind und zu den Top-Favoriten auf den Titel in den USA sind und zum anderen auch durch die guten Gespräche mit dem Trainer.

Wow, was für ein unglaublicher Schritt. Wie sind deine ersten Eindrücke die du bisher sammeln konntest?

Gut. Natürlich ist es eine Umstellung im Vergleich zu Deutschland bzw. Europa, aber nach ein paar Wochen hat man sich dann auch eingelebt. Man lernt sehr schnell sehr viel und macht Fortschritte, gerade was die Sprache angeht. Alles ist viel größer und auch professioneller. Zum Beispiel die Möglichkeiten sich auf ein Training oder Spiel vorzubereiten. Rund um die Uhr ist ein Physiotherapeut da, man kann ein Eisbad nehmen, oder sich mit behandeln lassen.

Hattest du dir, dass mit der Professionalität, so erträumt und vorgestellt?

Nein, ich war sehr überrascht als ich das alles zum ersten Mal gesehen habe und bin auch froh es täglich nutzen zu können.

Als einer der Favoriten gestartet, wie läuft es denn bisher?

Bisher super, wir sind gut in die Saison gestatten, haben die ersten vier Spiele gewonnen, dann kam ein Unentschieden dazu. Nach einem spielfreien Wochenende geht es dann weiter.

Ist der Fußball, der in Amerika gespielt wird, mit dem in Europa zu vergleichen?

Es ist kein großer Unterschied, bis auf, dass die Zweikämpfe deutlich robuster geführt werden, was ich selbst im zweiten Testspiel zu spüren bekommen hab, als ich von einem Gegenspieler mit dem Ellenbogen ausgeknockt wurde und nach zwei Minuten ausgewechselt worden bin.

Autsch. Welche Veränderungen sind dir noch aufgefallen, liegt dir das Spiel in den USA?

Das Tempo ist auf jeden Fall sehr hoch und es geht ständig hin und her. Dadurch hat man gerade als Torwart mehr Aktionen in denen man sich auszeichnen kann, was natürlich gut ist.

Wie lange wirst du in Amerika bleiben und ist es dir möglich von deiner Schule mit guten Leistungen in die Profiliga zu wechseln?

Es ist möglich vier Jahre lang zu spielen und sich durch sowohl gute Leistungen im Fußball aber auch in der Uni für größere Universitäten zu empfehlen. Aktuell habe ich mir noch keinen Zeitplan gesetzt wie lange ich letztlich bleibe, aber an eine große Universität in einer großen Stadt oder warmen Region zu kommen reizt natürlich schon.

Stecke hinter deinem Plan auch die Absicht in den USA schneller in den Profibereich zu gelangen und durch die Erfahrung auch in Europa bzw. In Berlin durchzustarten?

Klar, deswegen bin ich zu einem ambitionierten Team gegangen die um den Titel mitspielen. Wenn man so einen Titel in ganz Amerika gewinnen kann, schauen auch dementsprechend viel mehr Leute auf einen und wer weiß wo die Reise am Ende hingeht.

Dein ehemaliger Verein, die VSG, hat momentan einen Lauf, steht im vorderen Tabellendrittel. Verfolgst du das noch, wie sind deine Erinnerungen an die Mannschaft und den Verein?

Ja, ab und zu schaue ich mal in die Tabelle und auch die Liga rein, weil ich natürlich noch einige ehemalige Mitspieler kenne. Mich freut es für die VSG, dass sie aktuell einen so guten Lauf haben und wünsche Ihnen natürlich auch, dass sie dieses Pensum über die Saison hinweg halten können. Meine Erinnerungen sind sehr positiv. Durch die VSG ist es mir möglich gewesen in so einer tollen Stadt wie Berlin zu leben und Fußball zu spielen. Es waren meine ersten Erfahrungen im Männerfußball die ich sammeln konnte, bin aber dennoch froh, mich für den Weg den ich jetzt eingeschlagen habe, entschieden zu haben, um auch einen Plan B mit einem fertigen Studium in der Tasche zu haben.

Wo siehst du dich in drei Jahren?

Das ist eine gute Frage die ich bis jetzt gar nicht beantworten kann. Das Abenteuer USA hat für mich gerade erst angefangen und hoffe natürlich das ich so viel wie möglich mitnehmen kann aus dieser Zeit. Was bis dahin passiert wird man dann sehen.

Aufrufe: 023.9.2019, 11:15 Uhr
Marcel PetersAutor