Als Artur Poloshenko vor gut einem Jahr von Victoria Rosport zurück nach Speicher wechselte, wurde er sofort zum Kapitän ernannt. Der Erfahrungsschatz des in Kasachstan geborenen und gemeinsam mit Zwillingsbruder Oleg mit acht Jahren nach Deutschland gekommenen Allrounders war es Trainer Martin Wagener wert, ihm das Kapitänsamt aufzutragen. „Der SV Speicher ist mein Heimatverein und nach den vielen Stationen meiner langjährigen Laufbahn wollte ich unbedingt noch mal dorthin wechseln. Es ist mir besonders wichtig, die neuen und vor allem jungen Spieler ins Teamgefüge zu integrieren, sodass diese auf Anhieb zurechtkommen und sich wohlfühlen. Die Stimmung zu fördern, liegt mir schon sehr am Herzen.“
Der mentale Zusammenhalt und die vielen Charaktere unter einen Hut zu bringen, soll aber nicht nur Aufgabe des Spielführers sein: „Wir haben viele Typen beisammen, die das Spiel beruhigen können, aber auch einige, die nach vorn richtigen Betrieb machen. Die gesunde Mischung in der Mannschaftsstruktur ist die vielleicht größte Stärke bei uns.“ Und den Trainer bezeichnet Artur Poloshenko als „positiv fußballverrückt. Er ist als noch junger Coach sehr engagiert, hat Ahnung vom Fußball und setzt sich für die Belange der Spieler ein. Sein junges Alter spielt überhaupt keine Rolle, Martin Wagener ist von allen akzeptiert und anerkannt.“
Als Aufsteiger steht für den Mittelfeldstrategen, der sowohl auf der Sechs als auch im offensiven Mittelfeld oder direkt hinter der Spitze zum Einsatz kommt, in erster Linie der frühzeitige Klassenerhalt als Ziel an. „Nach Startschwierigkeiten haben wir jetzt einen kleinen Lauf. Im Moment wollen wir genug Punkte gegen den Abstieg sammeln. Wir nehmen alles mit, vieles ist machbar, sogar der Aufstieg. Wir haben auf jeden Fall die Qualität, um in den top fünf der A-Liga mitzuspielen.“ Die zwei Spiele im Rheinlandpokal (4:2 gegen die SG Daleiden und 6:8 nach Elfmeterschießen gegen Ruwertal) waren für den in Speicher lebenden und seit 13 Jahren mit seiner Freundin liierten Ballvirtuosen „eine Erfahrung wert. Wenn wir im Kreispokal 100 Prozent Leistung abrufen, können wir auch dort bis ins Finale kommen.“ Artur Poloshenko spielte insgesamt vier Jahre bei Victoria Rosport in der ersten Luxemburger Liga, war nach seiner Jugendzeit in Badem und Kyllburg und bei Eintracht Trier II in der Rheinlandliga unterwegs. Eine halbe Saison war er zur SG Niederkail in die Bezirksliga ausgeliehen, nachdem ihn ein Kreuzbandriss ereilt hatte. Andere beim SVS fallen noch aus: „Ich würde mich freuen, wenn mein Bruder Oleg bald wieder spielen und dann verletzungsfrei ist. Andrej Pertsch jedenfalls kommt bald zurück.“ (L.S.).