2024-06-04T08:56:08.599Z

Vereinsnachrichten

VfL Holsen traut sich als Erstes wieder auf den Platz

Am Dienstagabend machten die Holser ihr erstes Training nach der Corona-Pause. Sie sind die Ersten im Kreis Herford.

Wie sehr den Fußballern des VfL Holsen das runde Leder gefehlt hat, wurde schon nach wenigen Sekunden klar. Beim klassischen 4-gegen-2-Aufwärmspielchen spielte Marvin Gellermann einen Pass irgendwo ins Nirgendwo und kommentierte darauf: "Ich weiß gar nicht mehr, wie das alles hier geht." Ebenso Jan Menne, der kurzer Hand auf der Sportplatzbegrenzung ausrutschte und lachend sagte: "Das ist alles ganz neu hier." Die Freude beim Landesligisten über den Re-Start war merkbar riesig.

Am Liebsten wäre Holsen-Trainer Sergej Bartel schon vor Wochen mit dem Training wieder eingestiegen. "Ich bin in dieser Branche vielleicht einer der Fußball-Verrücktesten und vermisse das Alles extrem. Aber in diesen Zeiten gehen eben andere Dinge vor. Wir müssen sehr vorsichtig sein", sagt der Coach noch Mitte Mai. Knapp einen Monat später, am Dienstagabend ging es dann aber endlich los.

Das Land NRW hatte etwas überraschend am vorigen Donnerstag weitere Corona-Lockerungen beschlossen und nun ein Draußen-Training mit bis zu 30 Personen erlaubt. Die Holser warteten nicht lange und entwarfen ein ausführliches Corona-Konzept, dass dann am Montag von der Stadt akzeptiert wurde. Einen Tag später startete dann auch die erste Einheit.

Mit an Bord waren zweieinhalb Neuzugänge. Neben den Sommertransfers Tom Jungeblodt (vorher Steinhagen) und Julius Eckert (vorher Eidinghausen Werste) stand auch Verteidiger Niklas Preiß auf dem Trainingsplatz. "Es ist so schön, dich endlich wieder in Fußballschuhen zu sehen", sagte Sergej Bartel zu ihm, denn Preiß laborierte fast ein ganzes Jahr an einem Kreuzbandriss und war zuletzt maximal mit Gehhilfen am Schluchtweg zu Gast.

Bevor die Spieler allerdings endlich den geliebten Fußballplatz betreten durften, mussten sie sich bei der VfL-Corona-Beauftragten Birte Niehaus in eine Anwesenheitsliste eintragen. Erst dann durfte die Mund-Nase-Schutzmaske abgesetzt werden. Trotz der Lockerungen wurden also die Schutzmaßnahmen sehr streng genommen.

Wirkliches Training war an diesem Dienstagabend dennoch nicht möglich. "Das wird wirklich eher etwas mehr Bewegungstherapie. Man hat aus anderen Kreisen gehört, dass die Spieler dort schon nach dem Aufwärmen mit Adduktorenproblemen verletzt passen mussten. Wir werden heute ganz viel mit Ball machen, Laufen könnt ihr auch Zuhause", so der Coach vor dem Training im Mannschaftskreis, der natürlich trotz der Lockerungen mit Mindestabstand sein musste.

Nach einem kurzen Aufwärmprogramm wurde die Mannschaft dann in drei Grupppen aufgeteilt und dann gab es Einheiten zur Ballgewöhnung. Erst machte Bartel mit seiner Mannschaft ein paar Jonglage-Übungen, ehe es Flugball-, Kurzpass- und Torschuss-Einheiten gab. Im Vordergrund stand allerdings ganz klar der große Spaß, endlich wieder zurück zu sein.

Wie es nun weitergeht, steht weiterhin völlig in den Sternen. Noch immer ist nicht klar, wann die neue Saison startet, aber Sergej Bartel weiß, "dass wir uns auf keinen Fall überraschen lassen wollen. Es könnte gut sein, dass der FLVW im August plötzlich sagt, dass sie die Saison jetzt oder schon in zwei Wochen startet. Aktuell rechne ich mit einem Start im September, aber das kann sich immer schnell ändern."

Aufrufe: 019.6.2020, 07:30 Uhr
Nico EbmeierAutor