2024-04-25T14:35:39.956Z

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Vorbilder für Martin Demichelis? Hoffenheim-Coach Sebastian Hoeneß (li.) und Ajax-Trainer Erik ten Hag haben sich als Trainer beim FC Bayern für höhere Aufgaben empfohlen.
Vorbilder für Martin Demichelis? Hoffenheim-Coach Sebastian Hoeneß (li.) und Ajax-Trainer Erik ten Hag haben sich als Trainer beim FC Bayern für höhere Aufgaben empfohlen. – Foto: Imago Images / Marcel Lorenz, ANP, Markus Fischer

Trainer-Sprungbrett FC Bayern II: Von ten Haag bis Hoeneß - Was macht Demichelis?

Große Namen begleiteten schon das Traineramt der U23

Es gibt einige Trainer im Profifußball, die sich beim FC Bayern II für höhere Aufgaben empfohlen haben. Ist Martin Demichelis der Nächste , der das Sprungbrett nutzt?

München - In den letzten Jahren tat sich einiges auf der Trainerbank der U23 des FC Bayern*. Während es Fußballlehrer gab, denen eine große Trainer-Karriere wie z.B. Mehmet Scholl verwehrt blieb, gab es auch Coaches, die nach ihrer Zeit an der Isar Erfolge gefeiert haben. Ein ehemaliger Coach stand bereits im Halbfinale der Champions League, ein anderer holte kurz nach seinem Wechsel gleich einen Sieg gegen die Profis der Roten.

Martin Demichelis ist der aktuelle Trainer der U23 des FC Bayern. Mit einem offensiven Spielstil ausgerichtet, mischt er mit der Reserve gerade mächtig die Regionalliga Bayern auf. In zwölf Spielen erziwlte die zweite Mannschaft des Rekordmeisters bereits 43 Tore und stellt die beste Offensive der Liga. Nach etwa einem Drittel der Saison ist die Demichelis-Elf Tabbellenfüher, allerdings ist die SpVgg Bayreuth punktgleich und hat ein Spiel weniger absolviert. Obwohl der Argentinier nur wenig Erfahrung als Trainer bisher sammeln konnte (5 Spiele für die U19), machen die Auftritte seiner Schützlinge Lust auf mehr. Wir blicken auf seine Vorgänger und schauen was aus ihnen geworden ist.

FC Bayern II: Erik ten Haag und Heiko Vogel feiern Erfolge in der Champions League

Erik ten Haag: Der Niederländer darf sich durchaus als einer der erfolgreichsten, der ehemaligen Bayern-II-Trainer sehen. Zwischen 2013 und 2015 trainierte der Niederländer die U23 und landete über den FC Utrecht bei Ajax Amsterdam. Dort holte ten Haag mit dem niederländischen Rekordmeister in all seinen bisherigen Spielzeiten die nationale Meisterschaft. In seinem ersten Jahr bei Ajax erreichte er zudem das Halbfinale der UEFA Champions League und begeisterte in ganz Europa Menschen mit der Spielweise des Underdogs.

Heiko Vogel: Der 45-Jährige begann 1998 seine Trainerkarriere. Zunächst war er neun Jahre lang im Jugendbereich des FC Bayern aktiv. Über die Station Ingolstadt wechselte er 2009 als Assistent zum FC Basel. Zwei Jahre später war er Cheftrainer und führte die Eidgenossen ins Achtelfinale der Königsklasse. Dort kam es zum Wiedersehen mit dem FC Bayern. Im Hinspiel gelang ihm sogar ein Sieg gegen den Rekordmeister, doch im Rückspiel setzte es eine 0:7-Packung.

In der Spielzeit 2011/12 feierte Vogel mit dem Schweizer Klub 2012 das Double. Gegen Ende seiner Amtszeit beim FC Basel kam es laut Medienberichten immer wieder zu Differenzen mit der Vereinsführung. Auch deshalb folgte 2013 die Rückkehr zum FC Bayern. Inzwischen trainiert Vogel die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach in der Regionalliga West.

Danny Schwarz: Der 46 Jährige ehemalige Mittelfeldspieler des FC Bayern kennt den Club aus dem Effeff. Er geht aktuell in seine elfte Spielzeit beim Rekordmeister. Drei Jahre davon schnürte er die Fußballschuhe bei der Reserve der Roten. 2014 stieg er beim FC Bayern II als Co-Trainer ein. Zwei Jahre später übernahm er den Posten als Chef-Trainer und damit die Nachfolge von Heiko Vogel. Im Laufe der Jahre coachte Schwarz auch mehrere Jugendmannschaften des FC Bayern. Unter anderem die Zweite der U17 sowie die U19. Titel blieben ihm als Trainer bis jetzt verwehrt. Den Sprung in eine Profimannschaft hat er bis jetzt nicht erreicht. Aktuell trainiert er keine Mannschaft und hat an der Säbener Straße die Betreuung der Leihspieler übernommen.

FC Bayern II: Tim Walter bleibt der Sprung in die Bundesliga bisher noch verwehrt

Tim Walter: Der 45-Jährige trainiert aktuell den Hamburger Sportverein. Die Norddeutschen sehen in Walter einen Trainer, der das Potenzial hat den HSV nach drei Jahren Erstliga-Abstinenz endlich wieder ins deutsche Oberhaus zu führen.

Nachdem Walter seine Trainerkarriere beim Karlsruher SC startete, wechselte er 2015 in die bayrische Landeshauptstadt und holte mit der U17 2017 die deutsche Meisterschaft. Ein Jahr später übernahm er dann die U23 des Clubs. Mit der Reserve auf Tabellenplatz zwei liegend, kam die überraschende Nachricht den auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Walter suchte eine neue Herausforderung und landete bei Holstein Kiel. Dort spielte der Fußballlehrer lange um den Aufstieg mit, verpasste diesen aber im Schlussspurt.

Mit seiner attraktiven und mutigen Spielweise bereicherten die Blau-Weißen die 2. Bundesliga. Das blieb auch den Klubbossen des VfB Stuttgart nicht verborgen. Dort wurde er 2019 Cheftrainer. Allerdings nur bis zur Rückrunde. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit den Funktionären gingen beide Parteien getrennte Wege. Nach einem fußballfreien Jahr heuert der 45-Jährige beim HSV an.

Nachwuchstrainer Holger Seitz förderte unter anderem Alphonso Davies oder Chris Richards

Holger Seitz: Der ehemalige Zweitligaspieler fing seine Trainerkarriere bereits 2005 an. Als Spieler noch aktiv, trainierte er parallel für zwei Jahre beim DFB*-Stützpunkt. Über Stationen wie dem bayerischen Fußballverband, bei dem er unter anderem für die Qualifizierung von angehenden Trainer zuständig war, ging es weiter als Co-Trainer der deutschen U17-Nationalmannschaft bis er schließlich 2015 beim FC Bayern als Junioren-Trainer landete.

Erfolge hat der heute 46 Jährige in der Vergangenheit durchaus vorzuweisen. Er erreichte mit der U19 das Finale der A-Jugend, sowie ein Jahr später das Finale der B-Jugend. Beide Spiele verlor er gegen Borussia Dortmund. Mit seinen Erfolgen in der Jugend knüpfte er nahtlos bei der U23 an. Damals noch in der Regionalliga, stieg er im ersten Jahr mit der Mannschaft in die 3. Liga auf. Unter seinen Schützlingen waren Spieler wie Alphonso Davies, Lukas Mai, Adrian Fein oder auch Chris Richards.

Im Sommer wechselte er in den Führungsstab der Jugendabteilung. Dort zwei Jahre tätig, übernahm er nach dem Abgang von Sebastian Hoeneß erneut die Amateure, welche in der Saison zuvor die Meisterschaft in der 3. Liga feiern konnten. An die Erfolge in der Vergangenheit konnte er aber nicht anknüpfen. Nach einer Negativspirale von nur einem Sieg aus acht Spielen übernahm erneut Danny Schwarz im Duo mit dem heutigen Coach Martin Demichelis das Amt des Trainers.

Sebastian Hoeneß: Der Neffe von Uli Hoeneß trainiert aktuell die TSG 1899 Hoffenheim. Die Kraichgauer übernahm er zur Saison 2019/20 und trat die Nachfolge vom heutigen Profi-Coach Julian Nagelsamann* an. Die Karriere von Hoeneß startete im Übrigen bei RB Leipzig. Erst 2017 wechselte er dann an die Isar. Dort trainierte er zunächst die A-Jugend für zwei Jahre, um anschließend die Aufstiegsmannschaft von Holger Seitz in der 3. Liga zu übernehmen. In seiner ersten Saison holte er prompt die Meisterschaft mit der U23. Die gute Arbeit des gebürtigen Münchner weckte Begehrlichkeiten und wurde mit dem Job bei der TSG belohnt. (Martin Haiss) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Aufrufe: 024.9.2021, 14:23 Uhr
Martin HaissAutor