2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Thomas Seitz wurde am Montag von seinen Pflichten als Trainer des TSV Bernhardswald entbunden. F: lst
Thomas Seitz wurde am Montag von seinen Pflichten als Trainer des TSV Bernhardswald entbunden. F: lst

Thomas Seitz in Bernhardswald beurlaubt

Seitz ist enttäuscht +++ Abteilungsleitung sah sich gezwungen, die Reißleine zu ziehen +++ Nachfolger noch nicht gefunden

Am Montag teilte Fußball-Abteilungsleiter Rainer Rößler dem TSV-Coach Thomas Seitz mit, dass er mit sofortiger Wirkung beurlaubt sei. Am Samstag verlor Bernhardswald beim Tabellenführer in Neutraubling mit 1:5. Nach fünf Niederlagen in Serie wurde die Reißleine gezogen. Der 40-jährige Seitz, der zuvor Co-Trainer beim SSV Jahn II war, übernahm vor dreieinhalb Jahren den Kreisligisten, den er in der Liga etabliert hatte.

Thomas Seitz selbst war überrascht, dass seine Demission ausgerechnet nach dem Spiel in Neutraubling vollzogen wurde. „Neutraubling hat eine super Mannschaft. Da konnte man schon im Voraus nicht unbedingt von einem Sieg ausgehen. Und ich habe schon im Voraus von mir aus angeboten, dass ich zurücktreten werde, wenn wir am kommenden Sonntag gegen Prüfening verlieren werden. Doch darauf wollte der Abteilungsleiter nicht mehr eingehen“; so der enttäuschte Ex-Trainer, der bereit ist, eine neue Herausforderung anzunehmen. Nachdem der Mannschaft mitgeteilt wurde, dass Seitz gehen müsse, stellte ab sofort auch Betreuer Peter Kiewel sein Amt zur Verfügung.

Thomas Seitz wusste, dass man als Trainer Ergebisse abliefern müsse. Dennoch sei er von der Art und Weise seiner Beurlaubung sehr enttäuscht gewesen. „Der Abteilungsleiter sagte mir nur, dass er handeln müsse. Genaue Gründe konnte er mir nicht nennen. Er wollte die Zusammenarbeit auch mit sofortiger Wirkung beenden. Ich bin von ihm auch persönlich schwer enttäuscht. Er war kaum bei Spielen mit dabei, hörte zuvor nicht in die Mannschaft hinein!“ Dennoch werde er die Entscheidung natürlich akzeptieren. „Ich wohne in Bernhardswald. Im Normalfall hätte ich erwartet, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen würden. Über das „Wie“ der Entlassung bin ich sehr enttäuscht!“

Als Grund für die geringe Punktausbeute (4/0/8) führte Seitz an: „Ich konnte mich nie auf eine Stammelf festlegen. Ständig hatten wir Verletzte und Urlauber zu kompensieren. Die Kreisliga ist nochmals ein Stück stärker geworden als ein Jahr zuvor. Ein Verein wie Bernhardswald muss am oberen Limit agieren, um dort bestehen zu können. Der Mannschaft wünsche ich alles Gute“; so Seitz.

Interview mit Abteilungsleiter Rainer Rößler

Herr Rößler, warum entließen Sie Thomas Seitz ausgerechnet nach dem Spiel beim Rangersten in Neutraubling?
Man kann dort natürlich verlieren. Keine Frage, schließlich hat Wacker eine sehr gute Mannschaft. Doch das Auftreten der Mannschaft bei der deutlichen Niederlage hat mich nachdenklich gestimmt. Ferner konnte man schon in den Wochen zuvor erkennen, dass sich das Team nicht weiterentwickeln würde. Mein Stellvertreter Daniel Eigenstetter und ich selbst haben nun den Entschluss gefasst, dass etwas geschehen müsse! Unseres Erachtens hätte Thomas das Ruder nicht mehr herumreißen können. An dieser Stelle möchte ich Thomas für die gute Arbeit in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren danken. Er ist ein guter Trainer. Doch beim TSV war nun der Zeitpunkt für eine Trennung gekommen. Dazu stehe ich! Ich wünsche Thomas auch persönlich alles Gute. Wir als Abteilungsleitung stehen in der Verantwortung und mussten einfach handeln.

Wer wird neuer Trainer?
Wir sind derzeit auf Trainersuche. Ich hoffe, dass ich bald einen neuen Coach präsentieren kann. Wir werden keinen Schnellschuss machen, sondern wollen eine passende und dauerhafte Trainerlösung präsentieren. Bis dahin werden unser Ex-Spieler Manuel Kutschenreiter und Co-Trainer Christian Humbs die Verantwortung tragen.

Welches Ziel geben Sie vor?
In der aktuellen Situation zählt nur der Klassenerhalt. In einer 15-er Gruppe ist der Erhalt der Klasse eh besonders schwierig. Viele Mannschaften werden lange Zeit gegen den Abstieg spielen.

Warum ist Peter Kiewel zurückgetreten?
Peter war mit unserer Entscheidung nicht einverstanden und hat deshalb seine Konsequenzen gezogen. Bei ihm habe ich mich für das außerordentliche Engagement in den vergangenen Jahren ausdrücklich bedankt. Nun muss aber wieder Ruhe einkehren. Wir befinden uns in einer prekären Lage. Es müssen alle Kräfte gebündelt werden, um schnellstmöglich da unten rauszukommen.

Aufrufe: 07.10.2015, 14:10 Uhr
lstAutor