2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
André Kleinknecht (vorne) ist nicht mehr Chefanweiser des FC Tegernheim! Bis zum Winter betreuen sein bisheriger „Co“ Thomas Semmelmann (l.) und Thomas Seitz aus der sportlichen Leitung die Mannschaft.
André Kleinknecht (vorne) ist nicht mehr Chefanweiser des FC Tegernheim! Bis zum Winter betreuen sein bisheriger „Co“ Thomas Semmelmann (l.) und Thomas Seitz aus der sportlichen Leitung die Mannschaft. – Foto: Markus Schmautz

»Zeit für ein Zeichen«: Tegernheim entlässt Kleinknecht

Nach einer langen Zusammenkunft am Dienstagabend entschieden sich der Landesligist und Trainer André Kleinknecht zu einer Trennung

Nach 17 Spieltagen mit lediglich 13 Punkten, dabei aber mit 50 Gegentoren, wurde am Dienstagabend André Kleinknecht als Trainer des FC Tegernheim entlassen (wir berichteten aktuell). „André ist ein Top-Mann, der mit dem Neustart eine schwierige Aufgabe übernommen hat. Wir saßen am Dienstagabend lange zusammen, haben alle 17 Spiele Revue passieren lassen. Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht. Wir alle schätzen André als Menschen und Fachmann sehr. Dennoch war es nun an der Zeit, ein Zeichen, einen Impuls zu setzen“, erklärt Jürgen Bauer, der mit Thomas Seitz die sportliche Leitung beim FCT innehat.

Bei der Analyse sah Bauer durchaus Fortschritte in den letzten Wochen. Doch die nötigen Punkte blieben trotzdem aus. „Wir alle wissen, dass Stammkräfte wie Jason Sarajlic, Michael Ederer, Simon Fuchs, Maximilian Wasmeier oder Tobias Geier, um nur einige zu nennen, wochenlang gefehlt haben oder noch fehlen. André konnte nie den Stamm an Leistungsträgern zusammen aufs Feld schicken, den er im Kopf hatte. Er musste ständig rotieren, Kompromisse suchen und finden. Die Entscheidung, ihn zu entlassen, war brutal schwer für uns. Aber es hilft nichts. Auch unangenehme Entscheidungen gehören zum Fußballgeschäft dazu“, erläutert Bauer.

Bis zur Winterpause werden Thomas Semmelmann und Thomas Seitz die Mannschaft betreuen, trainieren und coachen. „Es stehen noch vier Spiele gegen Kareth, Roding, Osterhofen und Bad Kötzting an. Wir stehen unter Zugzwang, benötigen sechs oder sogar sieben Punkte. Ich hoffe, es geht ein Ruck durch die Mannschaft und wir können die kommenden Wochen mit positiven Ergebnissen gestalten“, so Bauer.

Vorigen Samstag unterlag der FC Tegernheim gegen den neuen Rangzweiten vom SV Schwandorf-Ettmannsdorf mit 1:3. Dies war die siebte Heimniederlage im neunten Spiel. Bisher konnte man auf heimischem Terrain nur gegen Straubing gewinnen und gegen Waldkirchen ein Remis erringen. Und das bei einem Torverhältnis von 11:30. Auswärts gelangen immerhin drei Siege (3/0/5 bei 8:20 Toren), wobei die letzten drei Partien in der Fremde allesamt verloren wurden. Jürgen Bauer möchte sich bei André Kleinknecht für seine engagierte Arbeit bedanken und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft. Nun heißt es aber nach vorne zu blicken, den Fokus auf die kommenden Aufgaben zu richten. „Thomas und Thomas werden die Mannschaft bestmöglich auf das Heimspiel am Samstag gegen Kareth-Lappersdorf vorbereiten. Wir müssen punkten. Ohne Wenn und Aber“, weiß Jürgen Bauer zu berichten.

Trainer André Kleinknecht wünscht der Mannschaft und dem Verein alles Gute. Zu seinem Aus gab er folgendes Statement ab: „Mir ist bewusst, dass nach der Vorrunde 13 Punkte wenig sind und vor allem 50 Gegentreffer viel zu viel. Es war schon vor der Saison klar, dass dieses anspruchsvolle Projekt - in der Sommerwechselperiode gab es einen gewaltigen personellen Umbruch - nicht einfach werden wird, dennoch hätte wir uns alle etwas mehr erhofft. Die Formkurve zeigte in den vergangenen Spielen allerdings nach oben, zudem kehren nun wichtige Spieler nach Verletzungen zurück in den Kader. Die Voraussetzungen, in den kommenden Spielen die Trendwende zu schaffen, sind also auf alle Fälle vorhanden.“

Unter Kleinknechts Führung wurden übrigens vier Siege gegen direkte Konkurrenten eingefahren. Dreier gelangen gegen Straubing, Osterhofen, Bogen und Pfreimd. Gegen Waldkirchen sicherte sich das Team immerhin ein 2:2. Nur die Partie in Amberg ging verloren.

Die Verantwortung, zumindest bis zur Winterpause, tragen somit ab sofort Thomas Seitz (47) und Thomas Semmelmann (51). Seitz spielte in der Jugend des SSV Jahn. Im Herrenbereich war er über ein Jahrzehnt beim FC Tegernheim in der BOL und in der Landesliga aktiv. Von 2010 bis 2012 fungierte er als Co-Trainer beim SSV Jahn II. Anschließend übernahm er die Kreisligisten TSV Bernhardswald (2012 bis Herbst 2015) und den SV Wiesent (Winter 2016 bis Herbst 2020). Seit knapp einem Jahr ist Seitz als sportlicher Leiter der Landesliga-Mannschaft im Duo mit Jürgen Bauer tätig. Zudem coacht er die U15 des FCT.

Thomas Semmelmann trainierte viele Jahre den SV Donaustauf, seinen Heimatverein. Als Co-Trainer von Klaus Augenthaler wurde er 2018 Vizemeister in der Landesliga. Im Sommer 2017 übernahm er den Posten des Cheftrainers im Duo mit Marco Jordan beim Landesliga-Aufsteiger VfB Bach. Nach dem Abstieg in Bezirksliga – und einem verkorksten Start – stellte er sein Amt zur Verfügung. Wenige Wochen später wurde er Co-Trainer von Andreas Meyer beim FC Tegernheim. Dies blieb er auch unter André Kleinknecht.

Aufrufe: 026.10.2022, 13:12 Uhr
Redaktion RegensburgAutor