2024-04-23T13:35:06.289Z

Interview
Thomas Seitz (rechts) und Thomas Semmelmann bilden das Interimstrainerduo beim FC Tegernheim.
Thomas Seitz (rechts) und Thomas Semmelmann bilden das Interimstrainerduo beim FC Tegernheim. – Foto: Markus Schmautz

Tegernheim: »Die Trainerwahl muss sitzen«

Zwei Siege unter dem Interimstrainerduo – Hoffnung auf neuen Coach

Die Vorrunde schloss der FC Tegernheim mit 19:50 Toren und lediglich 13 Punkten (4/1/12) ab. Die sportliche Leitung fasste den Entschluss, sich von Trainer André Kleinknecht zu trennen. Interimsmäßig übernahmen der bisherige Co-Trainer Thomas Semmelmann und Thomas Seitz, der gemeinsam mit Jürgen Bauer die sportliche Leitung innehat. Die Verantwortlichen wollten ein Signal setzen, einen Impuls setzen. Und das gelang bisher mit Bravour. Einem 1:0-Heimsieg gegen Kareth, das Team blieb im 18. Spiel erstmals ohne Gegentor, folgte ein 2:1-Auswärtserfolg beim starken Aufsteiger TB Roding. Thomas Seitz sprach über die letzten Tage, die zwei Siege und über die Zukunft.

Herr Seitz, wie erklären Sie sich den Aufschwung?

Thomas Seitz (47): Das ist schwer in Worte zu fassen. Zum einen kamen ein paar Stützen zurück, die zuvor lange gefehlt haben. Dafür mussten gegen Kareth unter anderem Qlirim Beqaj und Tobias Scherzer passen. Insgesamt stehen derzeit mehr Spieler aus dem Stammkader zur Verfügung als noch vor ein paar Wochen. Wir haben mehr Möglichkeiten, können auch von der Bank aus besser reagieren. Thomas Semmelmann und ich haben nur wenige Änderungen vorgenommen, haben das System aber etwas verändert. Bisher kommen die Spieler gut damit zurecht. Klarstellen möchte ich aber, dass André Kleinknecht gute Arbeit geleistet hat. Es waren schlicht und einfach zu wenige Punkte auf der Habenseite, dafür aber viel zu viele Gegentore. Daher haben wir reagiert.

Wo haben Sie den Hebel hauptsächlich angesetzt?

Seitz: Unser Hauptaugenmerk galt und gilt der Vermeidung von Gegentoren. In der Vorrunde kassierten wir im Schnitt knapp drei davon. Wenn das so weitergehen würde, würden wir wohl absteigen. Mit 100 Gegentoren kann man sich sicherlich nicht in der Liga halten.

Kommen wir zum morgigen Samstag…

Seitz: Ja, das Heimspiel gegen Osterhofen ist sehr wichtig und richtungsweisend. Beide Kontrahenten haben 19 Zähler auf dem Konto. Beide Vereine hatten im Sommer einen großen Aderlass zu verzeichnen. Osterhofen hat durchaus die Qualität, um in der Landesliga zu bestehen. Das hat das Team gerade in den letzten Wochen immer wieder bewiesen.

Somit ist Ihre Mannschaft der Außenseiter?

Seitz: Ich bin überzeugt von unserem Kader. Wir haben die nötige Qualität, um uns in der Landesliga zu halten. Für uns heißt es nun nachzulegen. Für beide Mannschaften steht ein Sechs-Punkte-Spiel an. Natürlich werden wir unseren Matchplan auch auf den kommenden Gegner ausrichten. Noch viel wichtiger ist es aber, unsere Stärken ins Spiel zu bringen, uns auf sich selbst zu konzentrieren.

Kann es sein, dass Sie und Thomas Semmelmann über die Winterpause hinaus als Trainerduo fungieren werden?

Seitz: Nein, in der Winterpause ist für mich wieder Schluss. Ich bin für die sportliche Leitung zuständig, coache zudem die U15. Drei Aufgaben ist mindestens eine zu viel für mich. Thomas ist beruflich stark eingespannt, fühlt sich in der Rolle des Co-Trainers sehr wohl. Dahin wird er zurückkehren. Für die Mannschaft und den Verein ist Semmel sehr wichtig. Er wird auf alle Fälle mit im Boot bleiben.



Steht schon ein neuer Trainer fest?

Seitz: Natürlich sondieren wir bereits den Markt. Priorität hatten und haben aber die Spiele bis zur Winterpause. Anschließend haben wir genügend Zeit, um uns auf die Suche nach einem passenden Trainer zu machen. Wir werden uns die Wahl nicht einfach machen. Die Trainerwahl muss sitzen. Die Konstellation muss sofort funktionieren, der neue Coach darf keine lange Anlaufzeit benötigen. Schließlich brauchen wir jeden Punkt. Im Februar werden wir ins Trainingslager nach Kroatien fahren. Der neue Trainer soll die Mannschaft schnell kennenlernen. Wir wollen bestmöglich vorbereitet in die Restrückrunde starten.

Sie sind an der Außenlinie sehr aktiv.

Seitz: Ja, das stimmt. Zum einen ist das meine Art. Zum anderen braucht eine so junge Mannschaft Unterstützung von außen und klare Anweisungen. Damit bin ich bis jetzt gut gefahren.

Der ein oder andere Spieler kommt seit dem Trainerwechsel nicht mehr so zum Zug. Wird es Abgänge in der Winterpause geben?

Seitz: Stand heute nein. Es stimmt, dass der eine oder andere Akteur derzeit von hinten Druck machen muss. Allerdings ist für jeden unserer Spieler klar, dass nach der Winterpause ein neuer Cheftrainer an der Seitenlinie stehen wird. Somit werden die Karten neu gemischt und jeder beginnt bei null. An dieser Stelle möchte ich aber jeden einzelnen Spieler unseres Kaders ein großes Kompliment aussprechen. Alle ziehen gut mit, geben ihr Bestes. Auch die Spieler, die derzeit nicht so viele Einsatzminuten sammeln. Nur so geht es. Nur gemeinsam können wir Erfolg haben. Wenn wir mit unserer jungen Mannschaft nicht ans Limit gehen, werden wir in der Landesliga nicht punkten können. Ob wir zu weiteren Zählern kommen werden, liegt einzig und allein an uns selbst. Ich bin aber guter Dinge.

Werden Sie sich zur Winterpause verstärken?

Seitz: Wir haben großes Vertrauen in den aktuellen Kader. Natürlich halten wir aber Augen und Ohren offen. Wenn wir aber jemanden holen sollten, dann muss er sofort eine Verstärkung darstellen. Jeder weiß aber, dass das in der Winterpause nicht so einfach ist.

Das Interview führte Markus Schmautz.

Aufrufe: 011.11.2022, 11:08 Uhr
Redaktion RegensburgAutor