Rückblick: BV Bad Lippspringe kaum mehr zu retten

Es war definitiv ein sehr ereignisreiches Fußballjahr für die Kurstädter. Am Ende der letzten Serie feierten sie nach einer Aufholjagd unter Teammanager Richard Birne noch den Ligaverbleib am letzten Spieltag. Co-Trainer Nihat Türk übernahm zur neuen Saison eine fast rundum veränderte Mannschaft, weil viele Spieler frühzeitig den Abschied aus dem Kurwald bekanntgegeben hatten. Neue Spieler zu bekommen, erwies sich als nicht allzu einfach. Der Grund dafür: Die lange Zeit ungewisse Ligazugehörigkeit und die Vakanz auf der Trainerposition. Letztendlich übernahm mit dem langjährigen Co-Trainer Nihat Türk ein Mann aus den eigenen Reihen, trat nach Meinungsverschiedenheiten mit Obmann Paul Schröder während der Halbzeitpause im Derby gegen den Hövelhofer SV bereits nach sechs Spieltagen zurück.

Bis dahin hatte der BVL vier Zähler auf dem Konto, gesammelt durch einen 3:0-Heimsieg über den SuS Westenholz und ein torloses Remis beim SC Vlotho. Unter Thomas Braun, der von Türk interimsweise bis zum Jahresende übernahm, blieb der BVL in den nächsten drei Spielen zwei Mal ungeschlagen (1:1 gegen Viktoria Rietberg und 2:2 beim SV Eidinghausen-Werste). Es folgten sieben Pleiten, sechs davon ohne eigenen Torerfolg. Die Talfahrt hatte aber seine Gründe. „Wir waren überhaupt schon froh, dass wir eine landesligataugliche Mannschaft zusammengekommen haben“, erklärt Braun und ergänzte: „Die Mannschaft konnte mithalten, aber auf Dauer hat es gerade in der Breite von der Qualität her nicht gereicht. Wenn man als Abstiegskandidat Nummer eins in die Saison geht, ist es klar, dass man solche verletzungsbedingten Ausfälle nicht auch noch kompensieren kann.“ Mit Patrick Grziwotz, Jarrit Karaus und Jan Henke fiel praktisch die gesamte Stamm-Offensive aus. „Defensiv hat es die Mannschaft ganz gut gemacht, aber letztendlich fehlte die Entlastung und Qualität im Angriff“, resümiert Braun, „Mit etwas günstigerem Verlauf hätte man bei zwölf oder 13 Punkten stehen können. Dann hätte man mehr Hoffnung für die Rückserie. So ist der Klassenerhalt unrealistisch und meiner Meinung nach auch nicht notwendig.“

Bei aktuell zwölf Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz kann der BVL eigentlich schon für die Bezirksliga planen. Mindestens bis zum Saisonende wird Ingo Jennebach das Team coachen. Den Neuaufbau soll indes der neue Sportliche Leiter Ralf Kowalleck planen.

BVL-STATISTIK

(Gesamt/Ein-/Auswechselungen): Philipp Klaus (15/0/0), Tim Heisener (15/1/0), Alexander Tews (14/1/0), Don Niketta (14/0/1), Mohamad Basel Kawakbi (13/0/1), Alessandro Palermo (13/1/3), Maximilian Roxlau (13/5/3), Lukas Wefelmeier (12/1/5), Kenny Mulansky (11/0/0), Ahmet Ari (11/0/2), Alexander Schlei (10/0/0), Jan Henke (9/0/0), Patrick Grziwotz (9/1/1), Miguel Serafim (8/1/1), Jarrit Karaus (7/2/2), Ali Matin Bakteari (7/4/0), Mika Schwamborn (4/0/3), Paul Hanicke (4/3/0), Maurizio Aslan (2/0/0), Daniel Cinar (2/1/0), Mohammad Alakeel (2/1/0), Christian Jennebach (1/0/0), Kai Klüter (1/0/1), Karsten Block (1/1/0), Onur Can Yelaldi (1/1/0).

Tore (13): Kenny Mulansky, Patrick Grziwotz (je 3), Jan Henke (2), Philipp Klaus, Ahmet Ari, Don Niketta, Maximilian Roxlau, Jarrit Karaus (je 1).