2024-05-24T11:28:31.627Z

Relegation
Das Meisterteam: Der VfB Schloß Holte um Spielführerin Jessica Löffler (l.) und Torschützenkönigin Melina Fischer spielt am Sonntag in der Relegation um den Aufstieg in die Bezirksliga.
Das Meisterteam: Der VfB Schloß Holte um Spielführerin Jessica Löffler (l.) und Torschützenkönigin Melina Fischer spielt am Sonntag in der Relegation um den Aufstieg in die Bezirksliga. – Foto: Fabian Terwey

Relegation: VfB Schloß Holte - SpVg. Steinhagen!

Der Sieger des alles entscheidenden Relegationsspiels steigt in die Frauen-Bezirksliga auf. FuPa.TV tickert und filmt die Partie.

Ihre offizielle Meisterfeier hatten sie am Mittwoch in Langenberg. Der Kreis Beckum/Gütersloh ehrte die Damen des VfB Schloß Holte für ihren sensationellen Titelgewinn in der abgelaufenen Kreisliga-A-Saison. Ein nächster und letzter Höhepunkt in 2018/19 erwartet das Team von Andreas Bökenkamp jetzt am kommenden Sonntag. Die Holter Löwinnen fordern dann in der alles entscheidenden Aufstiegsrelegation den Meister des Bielefelder Kreisoberhauses – die Sportvereinigung Steinhagen. Nur der Sieger des Duells geht hoch in die Bezirksliga. Anstoß ist um 15 Uhr auf dem heimischen Kunstrasen an der Oerlinghauser Straße.

»Unverschämtheit, dass man als Meister nicht direkt aufsteigt«


„Es ist ein Vorteil, zu Hause zu spielen“, sagt VfB-Trainer Bökenkamp. „Allein wegen der Kulisse. Ich baue sehr auf die Unterstützung. Es wird ein gutes Spiel. Denn Steinhagen kann Fußball spielen. Sie spielen schnell über die Außen. Unsere Krankheit in der Liga war es, dass wir uns oft dem Gegner angepasst haben. Damit waren die Mädels selbst unzufrieden. Jetzt wird das Niveau hoch sein.“

Bökenkamps VfB war in der Kreisliga A zum Titelgewinn gesaust. 14 Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage, so liest sich die beeindruckende Bilanz. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft und froh, dass ich beim VfB geblieben bin. 15 Jahre ist es her, dass ein VfB-Damenteam Meister geworden ist.“ Zuletzt Bezirksligist waren die Schloß Holterinnen in der Saison 2009/10. „Man sieht an uns, dass Erfolg auch mit Spaß an der Sache möglich ist. Für die Meisterschaft hatten wir uns ja drei Jahre Zeit gelassen. Am Ende sind es vier geworden. Für den Titel können wir uns aber nichts kaufen. Eine Unverschämtheit, dass man als Meister nicht direkt aufsteigt. Es hängt alles an einem Spiel.“

VfB-Trainer: Andreas Bökenkamp an der Seitenlinie.
VfB-Trainer: Andreas Bökenkamp an der Seitenlinie.


Genau vor einem Jahr hatte sein VfB schon einmal die Chance auf die Bezirksliga, verlor als Vizemeister aber das entscheidende Relegationsspiel. 1:2 hieß es auf dem eigenen Platz gegen Borussia Dröschede II. „Das ist Vergangenheit. Und aus den Köpfen raus“, erklärt Bökenkamp. „Es war damals der Verdienst von Dröschedes Torjägerin, die in der Saison 44 Tore gemacht hat. Sie galt es, auszuschalten. Das ist uns nur einmal nicht geglückt – in der 87. Minute.“


»Ein alter Fuchs«


Und worauf gilt es diesmal beim Gegner zu achten? „In der Vergangenheit haben wir schon Test- und Ligaspiele gegen Steinhagen bestritten. Es zählt aber nur das Hier und Jetzt. Ihren Trainer Michael Dittrich schätze ich sehr. Ein alter Fuchs. Wir haben einen Beobachter geschickt. Genauso wie es Steinhagen auch gemacht hat. 108:8-Tore – wir kennen Steinhagen.“ Diese Torausbeute erzielte die Sportvereinigung in 22 Liga-Spielen. Zum Vergleich: Der VfB kam in 16 Partien auf eine Bilanz von 70:18. Bökenkamp: „Aber uns wurden durch die Rückzüge von Dolberg und Oelde II ja sozusagen 40 Tore geklaut.“ Nach dem Rückzug wurden sämtliche Ergebnisse dieser beiden Teams aus der Wertung genommen – darunter Schloß Holtes berauschender 29:0-Erfolg gegen Dolberg am Pollhans-Sonntag.


»Jedes Training überzogen«

So wurden auch VfB-Stürmerin Melina Fischer Treffer aberkannt. Dennoch gewann sie die Torjägerkanone. Satte 26-mal netzte Fischer. Und Bökenkamp kündigt bereits an. „Es ist davon auszugehen, dass alle Leistungsträgerinnen wie Melina auch am Sonntag spielen werden. Wir haben sehr, sehr viel trainiert, konzeptionell an unserer Spielformation gearbeitet. Wir werden es Steinhagen nicht leicht machen und sie mit unserem System überraschen. Wir machen stets eine Simulation mit Hütchen, sodass jede Spielerin das System kennt. Ich habe zuletzt jedes Training 30, 40 Minuten überzogen. Und es gab nicht eine Stimme, die sich dagegen ausgesprochen hat. Wenn wir dieses Jahr nicht aufsteigen, wären wir alle enttäuscht. Es geht auch um Ehrgefühl. Ich werde aber sämtlichen Druck vom Team nehmen. Denn Druck erzeugt Gegendruck. Das braucht man gar nicht. Stattdessen wollen wir die Aufgabe lösungsorientiert angehen. Konzept wird es sein, schnell hinter den Ball zu kommen. Wer das Spiel dominiert, wird es gewinnen. Wir strecken alle Fühler nach dem Sieg aus.“

Für die Zeit vor der Partie richtet Bökenkamp noch eine Bitte an seine Damen. „Es ist ja Blau-Weiße Nacht bei uns, Schwarz-Weiße Nacht in Sende und Schützenfest in Liemke. Ich habe den Wunsch geäußert, auf diese Events zu verzichten. Denn die sind jedes Jahr. Eine Relegation gibt es nur einmal. Wir nehmen den Gegner sehr, sehr ernst. Es wird schon eine Schlacht und kein Mäuschenspiel wie die letzte Ligapartie gegen Sende/Verl. Ich bin von meinem Team überzeugt.“

Aufrufe: 014.6.2019, 13:00 Uhr
Fabian Terwey / FuPaAutor