2024-04-25T14:35:39.956Z

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Seine Spieler-Laufbahn ließ Stefan Binder beim FC Tittling ausklingen
Seine Spieler-Laufbahn ließ Stefan Binder beim FC Tittling ausklingen – Foto: Werner Grübl

Portrait-Serie (14): Die Erinnerung an Bibiana Steinhaus

Stefan Binder wurde zu einer Jahn-Legende, wird aber ein Erlebnis mit der Bundesliga-Schiedsrichterin nicht vergessen

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Das Corona-Virus hat unseren Alltag momentan fest im Griff. Auf unabsehbare Zeit kann kein Fußball gespielt werden, deshalb möchten wir etwas in die Vergangenheit zurückblicken und uns den Typen widmen, die in den letzten Jahrzehnten herausragende Spielerpersönlichkeiten der regionalen Szene waren. Im 14.Teil der Portrait-Serie erzählt der Waidler Stefan Binder (41) ein paar Anekdoten aus seiner bemerkenswerten Karriere.

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn....
Das war der Aufstieg 2012 mit dem SSV Jahn Regensburg in die zweite Liga. Im Relegationsduell gegen den Karlsruher SC ging das Hinspiel im altehrwürdigen Jahn-Stadion 1:1-Unentschieden aus und ein paar Tage später gelang uns die Sensation. Im Wildpark-Stadion haben wir in einer sehr emotionalen Atmosphäre ein 2:2 geholt und sind aufgrund der Auswärtstor-Regel aufgestiegen. Die Stimmung auf der Heimfahrt war unbeschreiblich


Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammen gespielt hast....
Das war der langjährige Erstliga-Profi und österreichische Nationalspieler Martin Stranzl, mit dem ich in der U19 des TSV 1860 München zusammengespielt habe. Schon damals war abzusehen, dass er eine große Karriere vor sich hat


Bei welchem Verein hattest du als Aktiver deine schönste Zeit...
Ganz klar beim SSV Jahn Regensburg. In den neun Jahren habe ich viele Höhen und Tiefen mitgemacht. Aber es war eine unvergessene Zeit


Welches fußballerische Vorbild hattest du in deiner Jugendzeit...
Stefan Effenberg


Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft....
Das im Profibereich mittlerweile utopische Summen für Spieler bezahlt werden. Das steht in keinem Verhältnis mehr


Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut...
Ich war nie der fleißigste Spieler und habe ein bisschen zu wenig investiert, um es vielleicht noch weiter nach oben schaffen zu können


Lieblings-Rückennummer...
2


Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst....
Ich wurde im März 2010 im Drittliga-Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach, das 0:0-Remis endete, von der heutigen Bundesliga-Schiedsrichterin Bibiana Steinaus mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Immer wenn ich sie heute im Fernsehen sehe, muss ich an diese Partie zurückdenken


Bester Trainer, den du hattest....
Markus Weinzierl. Er hat es beim Jahn geschafft, aus einer Mannschaft, die als Abstiegskandidat gehandelt wurde, einen Zweitliga-Aufsteiger zu formen


Sinnloseste Regel im Fußball....
Die Handregel, die wirklich fast keiner mehr kapiert


Größte Enttäuschung deiner Karriere...
Das war 2003/2004 der Abstieg aus der 2. Bundesliga mit dem Jahn. Ein paar Wochen vor dem Saisonende waren wir gefühlt schon durch, sind dann aber nach einer Negativphase im Saisonendspurt mit 39 Punkten doch noch abgestiegen. Das war extrem bitter


Lieblings-Fußballschuh...
Ich habe fast immer in Adidas-Schuhen gespielt, meistens im "Pure"


Wo hast du auswärts nie gerne gespielt....
In den hohen Norden bin ich nie gerne gereist. Nach Rostock, Kiel oder Bremen waren es nicht nur ewig weite Fahrten, sondern meist auch Spiele, bei denen wenig zu holen war



Zur Person:
Stefan Binder begann seine Laufbahn bei der DJK Karlsbach, ehe es ihn in die Talentschmiede des TSV Waldkirchen zog. Seine letzten beiden Junioren-Jahre verbrachte der Linksfuß in der U19 des TSV 1860 München. 1997 ging Binder dann zurück in den Bayerischen Wald und heuerte beim damaligen Landesligisten SV Hutthurm an. Zwei Jahre später wechselt der Verteidiger zum SV Wacker Burghausen in die Regionalliga Süd. 2001 zog es Binder dann zur SG Post/Süd Regensburg und ein Jahr später erhielt e einen Vertrag beim SSV Jahn Regensburg, mit dem ihm 2003 als Stammspieler der Aufstieg in die 2. Liga gelang. Im Bundesliga-Unterhaus immerhin zu 18 Einsätzen, 13 davon über die gesamte Spieldauer. Nach turbulenten Jahren - der Jahn stieg zwischenzeitlich bis in die Bayernliga ab - zog es denn Mann aus dem Landkreis Freyung-Grafenau 2006 in die Regionalliga zu den Sportfreunden Siegen.


Nach nur einem Jahr kehrte Binder zum Jahn zurück und konnte sich 2012 mit dem erneuten Aufstieg in die 2. Bundesliga verabschieden. In seiner zweiten Jahn-Ära absolvierte der Bayerwald-Import 119 Drittliga-Spiele und kam in beiden Aufstiegsduellen gegen den Karlsruher SC zum Einsatz. Von 2012 bis 2015 fungierte Stefan Binder als Spielertrainer des Bezirksligisten FC Tittling, bei dem er auch seine aktive Laufbahn beendete. Zwischen 2015 und 2017 war der Ex-Profi dann noch Übungsleiter beim Landesligisten TSV Waldkirchen.

Aufrufe: 03.4.2020, 13:00 Uhr
Thomas SeidlAutor