2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Robert Geisler

Traxinger-Show beim Jahn und ein besonderer "Transfer" aus Wales

Meine Top-11: Der ehemalige Bayernligakicker Maik Kolarsch stellt eine ruhmreiche Auswahl zusammen +++ "Wiggal Preis war wohl der technisch beste Spieler, mit dem ich jemals zusammenspielen durfte"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: Michael Kolarsch (49).

Tor:
Jürgen Fuchs (früher 1. FC Passau): "Sensationeller Torwart und Typ, der absolut das Zeug zum Profi gehabt hätte. Wie er hohe Bälle im Strafraum teilweise mit einer Hand runterpflückte, war schon lässig. Nach langen Auswärtsfahrten und noch längeren Nächten im Nachtleben von Passau hat oft die halbe Mannschaft bei ihm in der Wohnung geschlafen."

Abwehr:
Miroslav Karpisek (früher 1. FC Passau): "Unser tschechischer Legionär. Total ruhiger Typ auf und neben dem Platz. Als letzter Mann dermaßen cool und beinahe fehlerlos im Spielaufbau. Da konnte man sich als junger Spieler viel abschauen."

Michael Wolf (1. FC Passau): "Ein typischer Manndecker mit dem Motto: Entweder Ball oder Gegenspieler! Grätschte dich im Training bei Bedarf auch beim Fünf gegen Zwei auf Kniehöhe nieder. Von ihm habe ich die richtige Stollenauswahl gelernt: 19 Millimeter mit Beilagscheibe." (lacht)

Roland Klement (früher u. a. 1.FC Passau, FC Otterskirchen, SV Hutthurm): "Ich hatte das Vergnügen (oder umgekehrt), bei drei verschiedenen Vereinen mit ihm zusammenzuspielen. Ein Typ Abwehrspieler, gegen den man nie gerne gespielt hat. Seine Qualität unterstrich eine Aktion des damaligen 1. Vorstands des SV Hutthurm, Alois Schmöller, der ihn für ein wichtiges Heimspiel extra aus Wales einfliegen ließ."

Ein legendäres Bild einer legendären Truppe: die Bayernligamannschaft des 1. FC Passau.
Ein legendäres Bild einer legendären Truppe: die Bayernligamannschaft des 1. FC Passau. – Foto: FCP

Mittelfeld:
Josef Gsödl (früher u. a. 1. FC Passau): "Da 'Beppal' war auf der Außenbahn aufgrund seiner Schnelligkeit eine absolute Rakete. Nicht umsonst spielte er unter anderem bei der SpVgg Unterhaching."

Falk Zschiedrich (früher 1. FC Passau): "Ex-Profi von Dynamo Dresden. Toller Fußballer und Mensch, von dessen enormem Fußballsachverstand ich in oft stundenlangen Gesprächen eine Menge lernen konnte."

Maik Kolarsch kickte in seiner Glanzzeit beim 1. FC Passau in der Bayernliga.
Maik Kolarsch kickte in seiner Glanzzeit beim 1. FC Passau in der Bayernliga. – Foto: privat

Stefan Binder (früher u. a. SV Hutthurm): "Mit 18 Jahren schon absoluter Stammspieler in der Landesliga. Mit seiner Schnelligkeit, seinem Kopfballspiel und seiner hervorragenden linken Klebe konnte man schon ahnen, dass er das Zeug zum Profi hat - was sich ja dann auch bewahrheitete."

Ludwig Preis (früher u. a. 1. FC Passau): "Mein Freund Wiggal war wohl der technisch beste Spieler, mit dem ich jemals zusammenspielen durfte. Nicht umsonst holte ihn die SpVgg Vestenbergsgreuth (heute Greuther Fürth) bereits als 18-Jährigen. Auch abseits des Fußballs verband uns eine tiefe Freundschaft."

Reinhold Traxinger (SG Waldkirchen/Böhmzwiesel II, früher u. a. SV Hutthurm): "Zu der damaligen Zeit meiner Meinung nach der beste Fußballer der Region. Was "Laure" mit dem Ball am Fuß und hierbei mit seinen Gegenspielern veranstaltete, war schon vom Allerfeinsten. In Erinnerung blieb mir besonders ein Auswärtsspiel beim SSV Jahn Regensburg: er hat im Strafraum fünf, sechs Gegenspieler vernascht und zum 1:0-Sieg eingenetzt. Da hat sogar das gegnerische Publikum applaudiert. Er ist noch heute aktiv - einfach ein sensationeller Sportsmann."

Als Spielertrainer führte Michael Kolarsch den FC Salzweg 2008 in die Bezirksliga.
Als Spielertrainer führte Michael Kolarsch den FC Salzweg 2008 in die Bezirksliga.

Sturm:
Thomas Boxleitner (früher u. a. 1. FC Passau): "Absolute Tormaschine. Ich habe während meiner aktiven Zeit keinen Stürmer erlebt, der so cool im Torabschluss war. Wenn der alleine auf das gegnerische Tor zulief, konntest du dich als Mitspieler meist schon zum Anstoß in die eigene Spielhälfte zurückbegeben."

Yacoubou Sani (früher u. a. 1. FC Passau): "Die 'schwarze Perle' kam damals vom 1. FC Nürnberg zum 1. FC Passau. Er wurde nicht nur fußballerisch, sondern auch im Nachtleben eine absolute Größe. Mit ihm abends in Passau unterwegs zu sein, war immer eine spaßige Angelegenheit."

Zuletzt stand Kolarsch in der Saison 2014/15 beim FC Salzweg als Trainer an der Seitenlinie.
Zuletzt stand Kolarsch in der Saison 2014/15 beim FC Salzweg als Trainer an der Seitenlinie. – Foto: Bernhard Enzesberger

Trainer:
"Ich hatte das Glück, unter sehr vielen guten Trainern zu spielen. Herausheben möchte ich aber Fred Arbinger, Edi Kirschner und Hans Fischl. Alle drei hatten als ehemalige Profis schon enormen Sachverstand und die dementsprechende Ausstrahlung, um das den Spielern zu vermitteln."

Zur Person:
Der aus dem SV Fürstenstein hervorgegangene Maik Kolarsch kickte im Nachwuchs neben seinem Heimatverein auch beim FC Ruderting und dem 1. FC Passau. Seine erste Station im Seniorenbereich war in der Saison 1990/91 der TSV Oberdiendorf, den er aber nach nur einer Spielzeit in Richtung FC Aunkirchen verließ. Wiederum nur ein Jahr später schloss sich der Mittelfeldmann dem FC Otterskirchen an, bei dem er vier Jahre verbrachte. 1996 folgte dann der Wechsel zum Bayernligisten 1. FC Passau, bei dem er zwei erfolgreiche Jahre erlebte.

Nach weiteren Stationen beim SV Hutthurm, wiederum Otterskirchen sowie dem FC Eging kehrte Kolarsch 2003 als Spielertrainer zu seinem Stammverein SV Fürstenstein zurück, mit dem er den Aufstieg in die Kreisliga schaffte. Nach zwei Spielzeiten in selbiger Funktion beim österreichischen SV Antiesenhofen übernahm er 2007 den FC Salzweg und führte diesen als spielender Chefanweiser auf Anhieb in die Bezirksliga.

Von 2009 bis 2012 fungierte Kolarsch dann gemeinsam mit Michael Eder als Spielertrainer beim TSV Oberdiendorf, dem er 2011 zum Sprung in die Kreisliga verhalf. Aus beruflichen Gründen zog er sich dann aus dem Fußball zurück, ehe er im Oktober 2014 zum FC Salzweg zurückkehrte, dieses Engagement jedoch bereits zum Saisonende wieder beendete. Zuletzt sprang er im Herbst 2015 noch einmal für zwei Partien als Interimscoach in Oberdiendorf in die Bresche.

– Foto: Robert Geisler

Aufrufe: 011.4.2021, 12:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor