2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait

Pawel Zapala: Der Mann mit den Stoffmasken

In der Coronakrise entschied sich der leidenschaftlichen Torhüter Pawel Zapala, ein Unternehmen für Masken zu gründen.

Der TuS Jöllenbeck hat sie, die Baskets 96 Rahden haben sie – und Christian Meyer; sportlicher Leiter des TuS Tengerns sowie Inhaber der Firma Meyer-CNC-Zerspanungstechnik, besitzt sie ebenfalls: die Maske von Zapala. Ein notwendiges Produkt für jeden. Seit dem 27. April (Einführung der Maskenpflicht in NRW) braucht schließlich jeder, der einkaufen möchte, zum Arzt geht oder sonst etwas in geschlossenen Räumen zu erledigen hat, genau sein Produkt.

Am Anfang der Coronakrise wurde das Tragen einer Maske als unnötig bezeichnet. Teilweise meinten selbst Fachleute, es würde nicht helfen. Nun ist alles ganz anders. Jeder, der sich in die Öffentlichkeit begibt, benötigt eine Stoffmaske. Vor anderthalb Monaten ahnte Pawel Zapala schon, dass das Thema Masken noch verstärkt aufkommen würde. Der 33-jährige baute daraufhin in etwas mehr als einem Monat sein eigenes Unternehmen auf. Mit „Tragemaske“ leistet der Spielertrainer und Torhüter von TuS Eintracht Tonnenheide sein Beitrag dazu bei das sich jeder in der Krise eine Maske leisten kann.

Alles begann mit einem Anruf einer Bekannten aus Polen am 26. März: „Sie erzählte mir von ihrer Freundin, einer polnischen Designerin, die wegen der Coronakrise in eine finanzielle Notlage geriet. Sie empfahl der Designerin Masken herzustellen und zu verkaufen. Das funktionierte sehr gut in Polen und meine Bekannte fragte mich, ob ich nicht einige davon auch in Deutschland verkaufen möchte. Ich sagte erstmal ja“, erinnert sich Zapala. Das war für ihn auch der perfekte Zeitpunkt. Hauptberuflich arbeitet er bei der Firma Gauselmann im Einkauf, die in der Coronakrise Kurzarbeit angemeldet hatte. In jungen Jahren spielte er in der polnischen Nationalmannschaft, später bei Arminia Bielefeld, beim SV Rödinghausen und nun bei Tonnenheide. Aktiv darf er keinen Sport betreiben und Torwarttraining beim SV Rödinghausen fällt momentan auch Weg. Viel Freizeit für einen Fußballliebhaber. Da kam sein neues Projekt genau richtig.

Passenderweise hatte er bereits Kleingewerbe angemeldet. Nachdem die ersten Muster der Masken bei ihm waren und optimiert wurden, ging alles ganz schnell. Schon am 18.04 ging die erste Bestellung über 500 Masken von einem Marktkauf in Barntrup ein. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen direkt Stoffmasken bestellen. In den ersten 14 Tagen kamen Bestellungen über 5.000 Stück rein“, erinnert sich Zapala zurück. Für sein Projekt nutze er oft Kontakte zu Bekannten aus dem Fußball-Bereich, auch wenn sie von Anfang an nicht so überzeugt waren: „Sören Siek vom TuS Jöllenbeck belächelte mich erst und rief dann fünf Tage später an, dass sie auch gerne welche hätten, mit Vereinslogo drauf“, erinnert sich der Torhüter.



Besondere Aktion für Vereine:

Der jahrelanger Vereinssportler und ehemaliger Jugendnationalspieler Polens entwickelte eine besondere Aktion für Sportler. Ab einer Bestellung von 25 Masken mit Vereinslogo wird ein Teil des Geldes für einen guten Zweck gespendet und es gibt einen extra Rabatt. Einfach bei Pawel Zapala melden: Telefon 015779133559 Email: info@tragemaske.de Web: www.tragemaske.de


Mittlerweile hat das junge Unternehmen elf unterschiedliche Modelle und kann auf Wunsch auch individuelle Designs für Firmen anfertigen. Der Stoff und die Masken werden in Polen gefertigt. Das Material der Masken besteht zu 95 Prozent aus Baumwolle und 5 Prozent aus Elastan. Ein ähnlicher Stoff wie bei T-Shirts, denn dieser ist besonders atmungsaktiv. Gefertigt werden die Masken in Polen und der Stoff in der EU. Dieser ist zertifiziert nach Oeko-Tex, was bedeutet, dass die Masken aus einem schadstofffreien Stoff bestehen. Mittlerweile existiert eine Website („tragemaske.de“) zum Unternehmen sowie Flyer und professionelle Bilder für mehrere Großabnehmer. Von roten, türkisen, koral-farbenen, schwarzen bis hin Ananas- oder floralen Mustern liefert Zapala alles, was das Herz des Maskenträgers begehrt.


Für seine Kunden ist ein Faktor besonders wichtig: Schnelligkeit. „Die meisten wollen ihre Maske so schnell es geht. Wir können Masken mit dem eigenen Logo innerhalb von fünf bis sechs Tagen liefern“ so der leidenschaftliche Fußballer. Ganz allein erledigt Zapala die Arbeit aber nicht. Seine Freundin unterstützt ihn ebenso wie auch einige weitere Kollegen. Torben Leuschner als Web-Entwickler und seine Frau Kathrin als Fotografin helfen ihm bei der Website, Max Moldehn und Lennart Kränke von MoVi sind auch dabei. Falls er nächste Woche wieder seinem eigentlichen Job nachgehen darf, dann möchte Zapala sein Nebengewerbe nicht aufgeben. Schließlich weiß man nicht, was die Corona-Pandemie noch so alles mit sich bringt und ein Ende der Maskenpflicht ist ja bisher noch nicht absehbar.

Aufrufe: 016.5.2020, 16:30 Uhr
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