2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bilden in der neuen Saison das Trainergespann beim FC Lübbecke: Roland Brandt (links) und Mark Cholewa. Mit Abstand dahinter Sven Lindenblatt (Geschäftsführer) und Mario Schlehäuser (Sportdirektor)
Bilden in der neuen Saison das Trainergespann beim FC Lübbecke: Roland Brandt (links) und Mark Cholewa. Mit Abstand dahinter Sven Lindenblatt (Geschäftsführer) und Mario Schlehäuser (Sportdirektor) – Foto: Michael Meier

FC Lübbecke über ambitionierte Ziele und Neuzugänge

In der neuen Saison trainiert Mark Cholewa zusammen mit Roland Brandt die erste Mannschaft - Aufstieg von vier Mannschaften aus der Kreisliga B wird immer wahrscheinlicher

Ohne Frage ist das Projekt FC Preußen Espelkamp momentan das Interessanteste. Aber auch in der ehemaligen Kreisstadt Lübbecke bewegt sich so einiges. Der Stadtklub FC Lübbecke machte zuletzt Schlagzeilen. Eine boomende Nachwuchsabteilung, interessante Projekte wie die „Fußballkulturelle Lesebühne“. Nicht ohne Grund erhielten die Lübbecker im März den Zukunftspreis des FLVW. Der FC ist aber immer noch der „schlafende Riese“ in Lübbecke.

Während Nachbarvereine wie der BSC Blasheim, TuS Gehlenbeck oder HSC Alswede in der Kreisliga A unterwegs sind, spielt der FC Lübbecke aktuell noch in der Kreisliga B. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass auch die Lübbecker in der kommenden Saison wieder im Kreisoberhaus zu finden sein werden. Geht es nach den Planungen der Grün-Weißen, ist dies aber nur eine Übergangsstation. „Wir wollen den eingeschlagenen Weg des Vereins gemeinsam weiter nach vorne bringen“, sagen Geschäftsführer Sven Lindenblatt und Sportdirektor Mario Schlehäuser übereinstimmend.

»Wir sind im Jugendbereich sehr gut aufgestellt«


Ein sicherlich ambitioniertes Ziel des FC Lübbecke, wer aber die Strukturen beim Verein von der Obernfelder Allee kennt, weiß, dass die Strukturen beim FC dieses möglich machen. Allein durch die Jugendabteilung, die vor zehn Jahren noch am Boden lag. Jetzt aber sind die Lübbecker in Sachen Jugendarbeit ein Leuchtturm im Kreisgebiet. „Wir sind im Jugendbereich sehr gut aufgestellt. Hier geht in erster Linie der Dank an Marcel Holle, der vorangegangen ist“, so Mario Schlehäuser. Um allerdings die vielen nachkommenden Talente im Verein zu halten, ist es zwingend notwendig, dass auch die erste Herrenmannschaft wieder in höhere Gefilde kommt.

Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs belegten die Lübbecker den zweiten Platz in der Kreisliga B und das Team von Roland Brandt war auf dem besten Wege die Rückkehr in die A-Liga zu schaffen. Durch die Empfehlung des FLVW mit einer Quotientenregelung bei einer unterschiedlichen Anzahl von Spielen zu werten, sowie dem Herbstmeister die Möglichkeit zum Aufstieg zu geben, fanden sich die Lübbecker plötzlich auf dem vierten Platz in der „Wertung“ wider. Sportlich gesehen wäre dies für den FC Lübbecke ein Desaster gewesen. Immer mehr spricht aber dafür, dass es aus der Kreisliga B vier Aufsteiger geben wird.

Die aktuelle Aufstiegsregelung sagt aus, dass es bei keinem Absteiger aus der Bezirksliga, drei Aufsteiger aus der Kreisliga B gibt. Da es in dieser Saison nach dem Abbruch keine Absteiger gibt, würden also die Lübbecker neben Türk Gücü Espelkamp und TuSpo Rahden und eben dem Herbstmeister SV Börninghausen aufsteigen. Die Eggetaler hatten sich letzte Woche nach einigen Gesprächen darauf geeinigt, dass Aufstiegsrecht wahrzunehmen. „Wir müssen die Entscheidung des Kreisvorstand abwarten. Sportlich gesehen wäre es die fairste Lösung, wenn neben Türk Gücü Espelkamp und Börninghausen auch Rahden und wir die Möglichkeit hätten, in die Kreisliga A zu gehen“, erklärt Sven Lindenblatt. Und es zeichnet sich ab, dass diese Aufstiegslösung auch kommen wird. Endgültig entschieden wird dies aber erst in der nächsten Woche.


Der Stadtklub hält seine A-Jugendspieler


Unabhängig von der Klassenzugehörigkeit hat der FC Lübbecke aber die Weichen für die Zukunft gestellt. Zur kommenden Spielzeit wird Trainer Roland Brandt Unterstützung an der Seitenlinie bekommen. Mark Cholewa wird zusammen mit Brandt das Trainerteam beim FC bilden. Der ehemalige Oberligatorhüter, der zuletzt beim BSC Blasheim aktiv war, geht mit großen Erwartungen an die neue Aufgabe heran. „Wir hatten vor rund zwei Jahren schon einmal Kontakt. Damals wäre ich aber nicht der Richtige für diesen Job gewesen, da ich mich im Lübbecker Raum überhaupt nicht auskannte. Aber jetzt freue ich mich auf die neue Aufgabe. Der FC Lübbecke hat enorm viel Potenzial. Durch die vielen Jugendspieler kann man hier einiges bewirken“, erklärt der 46jährige. Cholewa, der Inhaber der B-Lizenz ist, hatte bereits bei Union Minden vor ein paar Jahren interimsweise die Trainerposition übernommen. „Es war relativ schnell klar, dass ich irgendwann diesen Weg einschlagen werde“, so der 46jährige. Auch Roland Brandt freut sich auf die Unterstützung in der Trainingsarbeit. „Wir verstehen uns wirklich gut. Das macht die ganze Sache schon einmal sehr angenehm. Durch die Aufteilung können wir mehr individuell trainieren. Dadurch werden hoffentlich alle profitieren“, so Roland Brandt.

Anders als geplant, könnte es aber sein, dass Mark Cholewa in der kommenden Serie selbst noch aktiv werden muss. Da sich der Lübbecker Stammtorwart Eric Ehlert zu einem Wechsel zum BSC Blasheim entschlossen hat, ist die Position zwischen den Pfosten derzeit noch unbesetzt. Dafür konnten die Lübbecker die anderen Jugendspieler, die aus der A-Jugend-Bezirksliga aufrücken, halten. Trotz zahlreicher Anfragen anderer Vereine. „Darauf sind wir natürlich sehr stolz. Es zeigt auch, dass die Jungs unseren Weg mitgehen wollen und ein Teil vom Projekt sein möchten“, erklärt Sportdirektor Mario Schlehäuser. So werden mit Patrick Babilon, Dino Sabanovic, Tayfun Cidem, Luc Leon Karau, Ezekiel Mabudu, Max Möhlmann, Maximilian Rothweiler und Jarno Grote alle acht Jugendspieler dem Verein erhalten bleiben. Zudem wird Alexander Thoss vom HSC Alswede zurückkehren und auch Kawthaman Chandramohan vom FC Oppenwehe wird sich den Lübbeckern anschließen. „Es war sehr wichtig, dass alle A-Jugendlichen bleiben. Wir werden aber dennoch versuchen, dass wir vielleicht den einen oder anderen externen Spieler bekommen. Dafür wäre es wichtig, dass wir schnell Klarheit darüber haben, in welcher Klasse wir spielen“, so Roland Brandt.

Aufrufe: 031.5.2020, 17:00 Uhr
Michael Meier / FuPaAutor